Ernst Brandstätter

Aus Salzburgwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Ernst Brandstätter

Ernst Brandstätter (* 17. Mai 1956 in St. Johann im Pongau) ist Geschäftsführer der Bergbahnen Flachau.

Leben

Ernst Brandstätters Eltern waren Bauern in Eben. Nach der Schule absolvierte der Pongauer eine Maschinenbaulehre. Während der Ferien war er als Skilehrer tätig. 1973 wechselte Brandstätter zum Tourismusverband Eben, 1982 begann er eine Ausbildung zum Bankkaufmann bei der Hypobank Salzburg. 1986 kam Brandstätter zu den Bergbahnen Flachau, seit 1996 ist er Geschäftsführer und Herr über 160 Mitarbeiter. Ernst Brandstätter ist verheiratet, Vater einer erwachsenen Tochter und wohnt in Eben.

Vorgestellt

Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den Salzburger Nachrichten. Das Salzburgwiki hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.


Für die ÖSV-Damen Andrea Fischbacher und Michaela Kirchgasser ist der Nachtslalom in Flachau ein Heimrennen im wahrsten Sinn des Wortes: Vater Johann Fischbacher sorgt als Beschneiungschef für die nötige Unterlage, Vater Toni Kirchgasser als Hauptbetriebsleiter für den Transport.

Triebfeder nicht nur des Rennens, sondern des permanenten Sich-selbst-neu-Erfindens im "Snow space Flachau" ist freilich Bergbahnengeschäftsführer Ernst Brandstätter.

Gäbe es ein "Tourismusvirus", der Pongauer wäre schwer infiziert. "Das Thema hat mich schon als Skilehrer fasziniert. Da hab ich gesehen, welch enormes Potenzial im Tourismus liegt. Man muss den Gast nur fragen, was ihm gefällt und was nicht. Was ihm nicht gefällt, muss man korrigieren", sagt Brandstätter. Mit derart knackigen Aussagen hat sich der Pongauer auch die Position eines informellen Sprechers der Salzburger Seilbahnwirtschaft gesichert – zurzeit wird er etwa mit Fragen zum Streit der Rettungshubschrauberbetreiber mit der Austro-Control bombardiert.

Er selbst sieht sich in seiner Position als Seilbahnchef freilich weniger als "Liftler", sondern vielmehr als "Touristiker". "Ich habe mir Skigebiete in der ganzen Welt angesehen. Ich bin mit offenen Augen unterwegs und überlege mir, was wir übernehmen können." Als er 1986 bei den Bergbahnen Flachau angefangen habe, habe es eine einzige kuppelbare Seilbahn gegeben. Der Rest: alte Lifte. "Heute haben wir nur noch kuppelbare Seilbahnen mit Sitzheizung. Alle Pisten können beschneit werden." Positiv zur Entwicklung beigetragen hätten die fünf Gesellschafterfamilien, die langfristig denken würden – unter anderem findet sich ein Benediktinerstift unter den Anlegern.

Seit Brandstätter Geschäftsführer ist, wurden 148 Millionen Euro in die Bergbahnen investiert. Das heißt: ständig neue Projekte entwickeln, Gespräche mit Grundbesitzern führen, Behördenverfahren hinter sich bringen und unter Hochdruck bauen. "Klar, das Privatleben kommt oft zu kurz. Meine Freunde müssen sehr viel Verständnis aufbringen. Ich arbeite oft 16, 18 Stunden am Stück", sagt Brandstätter.

Aber: "Wer nicht mehr in Qualität investiert, der verliert enorm und kann das nicht mehr aufholen. Ich habe Angst, dass das einmal übersehen wird. Manche, insbesondere in der Politik, glauben, wir sind ohnehin so toll und alles kann so bleiben, wie es ist. Das ist eine völlige Fehleinschätzung."

Ehrung

Am 17. Juni 2005 verlieh ihm die Gemeinde Flachau ihren Ehrenring.

Quellen

  • Salzburger Nachrichten (Christoph Reiser)
  • Weitgasser, Rupert: Chronik der Gemeinde Flachau. 1. Teil. Neuauflage. Gemeinde Flachau 2017, S. 255.