Dorothea- und Bruder-Klaus-Friedenskapelle

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Die ökumenische Dorothea- und Bruder-Klaus-Friedenskapelle ist eine Kapelle in der Pinzgauer Gemeinde Maria Alm am Steinernen Meer.

Geschichte

Durch eine Privatinitiative reiste im Juli 1982 eine kleine Gruppe aus Maria Alm und Saalfelden am Steinernen Meer nach Flüeli in der Schweiz. Das war der Wirkungsort von Bruder Klaus und Dorothea. Bei dieser Reise wurde die Idee einer Friedenskapelle geboren. Im darauffolgenden Jahr bot die Höhere Technische Bundeslehranstalt Saalfelden (HTBL) ihre Hilfe für Planung und Bauausführung an. Bei einem schulinternen Architektenwettbewerb wurden sechs Modelle eingereicht. Die Wahl traf auf das Modell von Dip.-Ing. Jörg Kahapka, das dann auch realisiert wurde.

Nach Baubeginn 1985 gestalteten sich dann die Bauarbeiten teilweise schwierig. Man wollte sehr schonend mit der Natur umgehen. Das Betongemisch für die Fundamente, sowie das Holz für den Rohbau wurden mittels Hubschrauber angeliefert. Viele Arbeiten geschahen im Rahmen des praktischen Unterrichts der HTBL. Rohbau, Dachdeckung und Endausfertigung wurden von zwei Zimmereien ausgeführt.

Am 14. Mai 1988 fand die ökumenische Einweihung der Kapelle statt. Private Spenden aus ganz Österreich und Deutschland finanzierten die Baukosten von ca. 110.000 Euro.

Gedenkstätte Franz Jägerstätter

Seit Jahrzehnten besteht ein intensiver Kontakt zwischen der dem Schweizer Friedensstifter Nikolaus von Flüe gewidmeten Friedenskapelle in Maria Alm und St. Radegund, der oberösterreichischen Geburtsgemeinde des Nazi-Widerstandskämpfers Franz Jägerstätter. "Seine vor sieben Jahren verstorbene Witwe war auch bei uns in der Kapelle und hat ein Marienbildnis mitfinanziert", berichtet Walter Rinnerthaler im Herbst 2020. Er war nicht nur 43 Jahre lang Religionslehrer an der HTL Saalfelden, sondern hat auch in den 1980er-Jahren zusammen mit Schülern die Friedenskapelle in Maria Alm gebaut. Jetzt wird diese Kapelle auch zu einer Gedenkstätte für den 1943 von den Nazis zum Tode verurteilten und hingerichteten Franz Jägerstätter. Nach einem Gottesdienst am Freitag, den 25. September 2020 wurde am Samstag, den 26. September 2020 eine Reliquie des 2007 selig gesprochenen Widerstandskämpfers - es handelt sich um ein kleines Knochenstück in einer kleinen Schatulle - in der Kapelle beigesetzt. "Es ist ungewöhnlich, dass es von einem Widerstandskämpfer noch Reliquien gibt - schließlich wollte man damals ja, dass solche Menschen schnell in Vergessenheit geraten", erklärt Walter Rinnerthaler. Umso schöner sei es, dass man jetzt in Maria Alm ein Zeichen gegen dieses Vergessen setzen könne. Die Reliquie wurde im Jänner 2020 aus der Diözese Linz nach Maria Alm überbracht. Nach christlicher Tradition wird sie im Hochaltar untergebracht.

Weblink

Quellen