Bartholomä-Wallfahrt
Die Bartholomä-Wallfahrt führt vom Pinzgauer Maria Alm am Steinernen Meer durch die wildromantische Hochgebirgslandschaft des Steinernen Meeres nach St. Bartholomä am Königssee im Berchtesgadener Land in Bayern.
Die Wallfahrt
Jedes Jahr am Samstag nach dem Bartholomäustag (24. August) begeben sich bis zu 2 000 Wallfahrer auf die doch beschwerliche Wallfahrt. Die 32 Kilometer lange Wallfahrt beginnt in Maria Alm am Steinernen Meer und führt zunächst zum Riemannhaus (2 177 m ü. A.), wo um 8 Uhr eine Bergmesse zelebriert wird. Von dort geht die Wanderung weiter durch das Steinerne Meer zum Kärlingerhaus am Funtensee und hinunter zum Königssee nach St. Bartholomä. Dort werden die Wallfahrer nach einem etwa zehnstündigen Marsch gegen 16 Uhr von den Berchtesgadener Holzknechten erwartet.
Die älteste Gebirgswallfahrt Europas hat ihre Wurzeln im Jahr 1635. In den Salzburger Landen wütete die Pest. Am 23. August 1688 sind bei der Floßüberfahrt nach Königssee über 70 Personen ertrunken. Die Wallfahrt wurde dann bis in die 1920er-Jahre als geselliges Ereignis durchgeführt. Politische Wirren und die Krise der Zwischenkriegszeit ließen die Wallfahrt jedoch in Vergessenheit geraten.
Erst 1951 begann auf Initiative der Almer Musikkapelle und einiger überzeugter "Bartlmä-Geher" in beiden Ländern wieder der Brauch der Wallfahrt nach St. Bartholomä. Am Tag nach der Wallfahrt findet nach der Feldmesse das Kirchweihfest statt. Die Almer Musikkapelle ist jedes Jahr dabei. Den Abschluss einer jeden Wallfahrt bildet die Kranzaufhängung an das Gedenkkreuz an der Felswand, wo vor 300 Jahren das Unglück passierte.
Gustl Herzog
Als 1951 die Wallfahrt wiederbelebt wurde, war der damals 17-jährige Gustl Herzog mit seiner Klarinette dabei (später kam noch Saxophon dazu). Er nahm ab damals alljährlich an der Wallfahrt teil. Bei einer dieser Wallfahrten lernte er seine Frau Maria auf der bayerischen Seite kennen, die er 1960 heiratete. Nur in den 1960er Jahren fehlte er ein paar Mal, weil er in den Vereinigten Staaten von Amerika als Skilehrer tätig war. Dabei lernte er u.a. Robert Kennedy[1] kennen. Dann aber war er bis 2007 56 Mal in Folge dabei, bevor ihn Probleme mit dem Knie zum dreimaligen Pausieren für die 32 km lange Strecke zwangen. Aber beim 60-jährigen Wallfahrtsjubliäum 2011 war er wieder mit seiner Frau dabei, für die es das 42. Mal war.
Weblink
Quellen
- Internetseiten
- Salzburger Volkskultur Brauchtumskalender 2004/1
- Salzburger Woche, Ausgabe Pinzgauer Nachrichten, 15. September 2011
Einzelnachweise
- ↑ Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Robert F. Kennedy"