Überfuhr (Begriff)
Überfuhr wurde eine Fährverbindung auf der Salzach genannt, aber auch auf anderen Flüssen und Seen bestanden von Ufer zu Ufer Möglichkeiten zur entgeltlichen Überfuhr.
Einleitung
Nachdem Brücken über große Flüsse sehr selten waren (siehe auch Brücken über die Salzach) - bis 1860 bestand zwischen Hallein und Laufen-Oberndorf nur eine einzige Brücke, die Stadtbrücke in der Stadt Salzburg - waren Überfuhren die einzige Möglichkeit, die Salzach lokal zu überqueren.
Eine Überfuhr im klassischen Stil bestand im Wesentlichen aus einem Fährmann mit Boot, der auf Zuruf ("He Fährmann, hol über!") seine Passagiere einen Fluss holte.
Überfuhren in Salzburg
In Salzburg sind die verschiedenen Überfahrten vor allem über die Salzach, aber auch etwa am Wolfgangsee (für Pilger), bekannt. Jene Überfuhren über die Salzach hingen in den letzten Jahren des Betriebs bereits an Stahlseilen und konnten so gefahrloser und sicherer den Fluss überqueren.
Bekannte Überfuhren waren im Umfeld der Stadt Salzburg:
- Überfuhr bei Muntigl nördlich der Stadt Salzburg (v.a. fürsterzibschöfliche Zeit). Auf dem Stadtplan von 1860 von Gregor Baldi scheint dort noch immer der Name "Uiberführer" auf.
- Überfuhr bei Mülln (von 1721 bis 1800 und danach von 1811 bis 1816, dann aber nur für den bayrischen Königshof.
- Überfuhr Josefiau im Stadtgebiet von Salzburg mit Unterbrechungen in der Zeit nach 1830 bis 1965.
- Überfuhr bei Hellbrunn, die auch im Stadtplan (G. Baldi) von 1860 aufscheint und von der ersten Hälfte bis zum Bau der Sigmund-Graf-Thun-Brücke im Jahr 1878 bestand.
- Eine Überfuhr in Elsbethen südlich von Schloss Urstein beim Überfuhrwirt nach Anif.
Angeblich soll in fürsterzbischöflicher Zeit (?) auch eine Salzach-Überfuhr zwischen dem Äußerem Stein bzw. dem Bürglstein und Nonntal in der Nähe der heutigen Karolinenbrücke bestanden haben.
Quellen
- Weidenholzer, Thomas; Müller, Guido : Salzburgs Alte und Neue Brücken über die Salzach; Schriftenreihe Stadtarchiv, Salzburg, 2001
- Brettenthaler, Josef: Salzburgs Synchronik, Verlag Alfred Winter, 2002, ISBN 3-85380-055-6