Michael Walchhofer
Michael Walchhofer (* 28. April 1975 in Radstadt, Pongau) ist ein aktiver Salzburger Skirennläufer.
Karriere
Michael Walchhofers Karriere im Weltcup begann mit Verspätung. Nachdem er drei Saisonen im Europacup gestartet war, und diesen auch 1999 gewann (Gesamt- und Slalomwertung), stieg er am 6. Jänner 1999 mit Platz neun im Slalom von Kranjska Gora (SLO) in den Weltcup ein. Als Slalomspezialist gestartet erreichte er seine besten Platzierungen oft in Kombinationen, so auch sein erstes Podium und seinen ersten Sieg in den Hahnenkammkombinationen in Kitzbühel in den Jahren 2001 und 2003.
2003 war Walchhofer bereits zum Abfahrer umgeschult worden, die Entwicklung der Carvingski hatte seine Slalomerfolge selten werden lassen.
Acht Podiumsplätze in 10 Rennen - davon vier Siege - sicherten ihm 2005 den Sieg im Abfahrtsweltcup, ein Erfolg, den er 2006 mit zwei Siegen und vier Podiumsplätzen wiederholen konnte.
Nach einem insgesamt enttäuschenden Auftakt in die Saison 2007 gelang ihm am 28. und 29. Dezember 2006 mit Siegen in den beiden Abfahrten von Bormio ein einmaliges Kunststück. Michael Walchhofer ist seither der erste und bislang einzige Skifahrer, der zwei Doppelabfahrten gewonnen hat: Garmisch 2005 und Bormio 2006.
In insgesamt 177 Weltcuprennen stand Michael Walchhofer bisher (Stand: Ende 2007) 34 Mal auf dem Podium und feierte dabei 13 Siege (10 Abfahrten, 2 Kombinationen und 1 Super-G)
Walchhofer kündigte im Frühjahr 2007 die Fortsetzung seiner Karriere bis zur WM in Val d'Isere 2009 an.
Kurios
Die Ausfahrt aus der FIS-Schneise in Garmisch-Partenkirchen muss als Michael Walchhofers persönliche Lieblingsstelle im Weltcup gelten. Bereits viermal ist er an dieser Stelle gestürzt, ohne sich dabei zu verletzen. Nur zweimal hat er diese Passage ohne Probleme passiert - und beide Male gewann er die Abfahrt.
Ein weiteres Kuriosum: Walchhofer wurde viermal in fünf Jahren Zweiter in der Abfahrt von Gröden, ohne sie bislang gewonnen zu haben. Dafür gewann er am 17. Dezember 2004 dort bislang seinen einzigen Super-G.
Großereignisse
Michael Walchhofer nahm bisher an vier Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Spielen teil. Seinen ersten WM Start in Vail (USA) absolvierte er als Gesamtführender im Europacup und gerade einmal ein Monat nach seinem ersten Weltcupstart. Er beendete die Kombination als Sechster und schied im Slalom aus.
Vier Jahre später krönte er seine Karriere erstmals mit dem Sieg in der Abfahrt bei der WM in St. Moritz (CH) am 8. Februar 2003. Zwei Jahre später kam er als Favorit nach Bormio und schaffte trotz eines Missgeschicks Platz 3 in der Abfahrt: Er war im oberen Teil der Strecke über einen Stein gefahren und hatte sich den Belag des Skis so stark beschädigt, dass er praktisch keinen Halt mehr hatte. Am 29. Jänner 2005 war er zuvor schon Vizeweltmeister im Super-G geworden.
Die WM in Åre 2007 endete für Walchhofer enttäuschend: In der Kombination ausgefallen kam er in der Abfahrt nicht über Platz 15 hinaus.
Bei den Olympischen Spielen von Turin, Italien, holte er sich am 12. Februar 2006 die Silbermedaille in der Abfahrt.
Familie
Michael Walchhofer hat gemeinsam mit seiner Frau Barbara drei Kinder - Tochter Hannah und die Zwillinge Patrick und Mathias. Die Familie führt das Hotel Zauchensee Zentral in Altenmarkt im Pongau.
Statistik
Podestplätze im Weltcup
| Saison | 1. Platz | 2. Platz | 3. Platz |
|---|---|---|---|
| 2009 | 1 | 1 | 2 |
| 2008 | 2 | - | - |
| 2007 | 2 | - | - |
| 2006 | 3 | 2 | - |
| 2005 | 4 | 1 | 5 |
| 2004 | 1 | 2 | 2 |
| 2003 | 1 | 4 | - |
| 2002 | - | 1 | 3 |
| 2001 | - | 1 | - |
Abfahrtsweltcup
| Saison | Gesamt (Rang) |
|---|---|
| 2008 | 407 (3) |
| 2007 | 370 (5) |
| 2006 | 522 (1) |
| 2005 | 681 (1) |
| 2004 | 503 (5) |
| 2003 | 430 (3) |
| 2002 | 295 (9) |
| 2001 | 29 (42) |
Ehrungen
Für seinem WM Sieg in St. Moritz wurde Michael Walchhofer 2003 zu Salzburgs Sportler des Jahres gewählt.
Quelle
- Salzburger Nachrichten
- FIS Homepage