Kapuzinerorden

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Der Kapuzinerorden ist ein so genannter Minderbrüderorden des Hl. Franziskus.

Geschichte

Er entstand aufgrund verschieden strenger Auslegungen der Regeln des Hl. Franziskus in Reformbewegungen. Zwar schloss Papst Leo XIII. 1897 alle diese franziskanischen Reformbewegungen unter der Bezeichnung Ordo Fratrum Minorum (Orden der Minderen Brüder oder Franziskaner), aber der Kapuzinerorden blieb eigenständig.

Nach der Gründung in Italien 1525 folgt schon 1528 die päpstliche Bestätigung und 1574 erhielt der Orden die Erlaubnis, sich über Italien hinaus auszubreiten. Es war die Zeit von katholischen Reformen, die auch zu einem Priestermangel führten. So kamen Brüder aus dem italienischen Süden auch über die Alpen. Dieses sich über ganz Europa ausbreitende Netzwerk der Kapuziner brachte auch großes Vertrauen der Bevölkerung mit sich, das bis in Adelskreise reichte.

So wollte dann auch Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau, der nicht mehr die harte Praxis der Protestantenvertreibung verfolgte, sondern der Belehrung den Vorzug gab, diese vertrauenswürdigen Kapuziner (neben den Franziskanern in Salzburg haben. 1594 holte er sie nach Salzburg und ihr erstes Zuhause war die St.-Johannes-Kirche an der Imbergstiege mit dem dazu gehörigen Benefizatenhaus.

Eigentlich bevorzugten die Kapuziner für ihre Niederlassungen (in Italien) Anhöhen. Berge als "Wohnung Gottes" und Stätte der Begegnung zwischen Schöpfer und Geschöpf unterstrichen so ihre Bedürfnislosigkeit und Opferbereitschaft (die in Buße und Gebet an diesen Orten lag). Aber in Salzburg war es anders. Laurentius von Brindisi, später Ordensgeneral, der heilig gesprochen wurde, wollte nicht "oben" wohnen. Er musste sich recht widerwillig dem Machtwort Wolf Dietrichs unterordnen, der die Kapuziner oben beim Trompeterschlössl wünschte.

Von Salzburg aus, dem zweitältesten Kapuzinerkloster auf heutigem österreichischem Boden (das älteste wurde 1593 in Innsbruck gegründet), widmeten sich die Kapuziner der pfarrlichen Seelsorge und Aushilfen in Radstadt(1633), Mühldorf am Inn (1640), Tamsweg (1644), Laufen (1656) und Werfen (1737).

Sie verstanden es zu Predigen, unterstützten Prozessionen, Wallfahrten, Bruderschaften und gestalteten mit Kalvarienstiegen, Passionskapellen und Kreuzigungsgruppen die Sakrallandschaft. So auch vor ihrer eigenen Haustüre, entlang des Stefan-Zweig-Weges.

Nachdem geänderte Voraussetzungen und Rückgänge bei Neueintritten sie zur Aufgabe von Klöstern zwang (Radstadt 1978, Werfen 1979) wurde das Salzburger Kloster 1998 als Noviziatskloster für den gesamten deutschsprachigen Raum, der in sechs Ordensprovinzen geteilt, ist, bestimmt.

Kapuzinerprovinz

Das Salzburger Kloster gehört zur Nordtiroler Kapuzinerprovinz, die Vorarlberg, Tirol, Unterengadin (Schweiz), Salzburg und einen Teil von Oberösterreich umfasst. An der Spitze steht der vom Provinzkapitel auf Zeit gewählte Provinzial.

Aufgabenbereiche heute

Pfarraushilfen, Beichtdienst und Aussprachemöglichkeite im Kloster und im Loretokloster in Salzburg sowie am Wallfahrtsort Altötting;

Im Kloster müssen Haus- und Gartenarbeiten erledigt werden. Der Tag beginnt mit dem gemeinsamen Morgenlob um 6:30 Uhr.

Quelle

  • Kapuzinerkloster am Kapuzinerberg, Verlag St. Peter, Erzabtei St. Peter, Salzburg, 2. überarbeitete Auflage 2001