Tirol
Vorlage:Historischer Salzburgbezug
Tirol ist der Name des westlich und südlich an das Bundesland Salzburg angrenzenden österreichischen Bundeslandes.
Name
Der Name Tirol leitet sich vom Stammschloss der Grafen von Tirol bei Meran (Südtirol) ab. Tirol ist das drittgrößte Bundesland von Österreich. Als Dauersiedlungsraum kann aber nur ein Achtel der Fläche genutzt werden, das dann Siedlungsdichte von 421 Einwohner pro Quadratkilometer ergibt. Die Tiroler Bevölkerung macht 8,3 % von der Gesamtbevölkerung Österreichs aus.
Geografie
Tirol ist seit der Teilung des Landes 1919 geografisch in Nordtirol und Osttirol unterteilt, sowie in die überwiegend deutschsprachige, autonome Provinz Südtirol der Verwaltungseinheit Trentino-Alto Adige in Italien. Südtirol musste nach dem Ersten Weltkrieg gemeinsam mit Welschtirol (Trentin bzw. ital. Trentino) an Italien abgetreten werden.
Tirol begann schon um 1880 mit der Nutzung der Wasserkraft für die Gewinnung von elektrischem Strom. Mit 40 Millionen Urlaubernächtigungen hat es heute rund 35 % Anteil an allen Gästenächtigungen in Österreich. Das entspricht etwa acht Millionen Gäste jährlich (Österreich gesamt rund 25 Millionen).
Die Landeshymne bezieht sich auf den Freiheitskämpfer Andreas Hofer: Zu Mantua in Banden der treue Hofer war, in Mantua zu Tode führt ihn der Feinde Schar...
Nordtirol
Nordtirol ist der nördliche Teil Tirols. Der Hauptfluss in Nordtirol ist der Inn, der zunächst durch Bayern fließt, um dann südlich von Braunau am Inn bis Passau den Grenzfluss zwischen Deutschland (Bayern) und Österreich (Oberösterreich, Innviertel) darstellt.
Neben den Nordtiroler Kalkalpen gibt es ein Schiefergebirge, das vom Zillertal, den Tuxer Alpen bis zu den Kitzbüheler Alpen verläuft. Im Süden von Nordtirol schließt dann die Masse der Zentralalpen mit den Ötztaler Alpen und den Zillertaler Alpen an. Die höchsten Erhebungen von 3 900 m ü. A. reichen bis an Südtirol (Italien) heran.
Der höchste Berggipfel Nordtirols ist die Wildspitze (3 774 m ü. A.), der größte See der Achensee (6,8 qkm), der Waldanteil beträgt 35 % der Landesfläche.
Nordtirol grenzt im Norden an Bayern, im Osten an Salzburg (Pinzgau), im Südwesten an die Schweiz (Graubünden), im Süden an Italien (Südtirol) und im Westen an Vorarlberg, nicht jedoch an Osttirol.
Nordtirol umfasst acht der neun Verwaltungsbezirke des Landes Tirol. In diesem Landesteil liegt auch die Landeshauptstadt Innsbruck.
Traditionell werden in Nordtirol (von Nordwesten nach Nordosten) das Außerfern (Bezirk Reutte), das Tiroler Oberland, das Tiroler Unterland und ein zwischen Ober- und Unterland liegendes, nicht genau bestimmtes, die Landeshauptstadt Innsbruck einschließendes Gebiet unterschieden.
Salzburg-Bezüge
In früheren Jahrhunderten, bis in die ersten Jahre des 19. Jahrhunderts, gehörten einzelne Teile Nordtirols – das westliche Zillertal und das Brixental – zum Erzstift Salzburg, also nicht zu Tirol und Österreich. Ein großer Teil des Unterlandes gehört noch heute zur Erzdiözese Salzburg.
Bereits 1188 geht aus einer Urkunde hervor, dass das Zillertal pfarrlich zum Erzbistum Salzburg gehörte, was in Teilen noch heute so ist. Insbesondere mit Zell am Ziller verbindet Salzburg ein jahrhundertelanger Goldbergbau.
Der Dialekt des Tiroler Unterlandes ist dem Pinzgauer Dialekt nahe verwandt.
Salzburger Persönlichkeiten aus Nordtirol
- Alois Winkler (* in Waidring)
- Pater Peter Singer (* 1810 in Häselgehr, † 1882 in Salzburg), Franziskaner, Musiker und Erfinder des Pansymphonikons
Osttirol
Osttirol ist ein Bezirk südlich des Bundeslandes Salzburg. Als politische Verwaltungseinheit wird er in der Regel Tirol bezeichnet. Im alltäglichen Sprachgebrauch herrscht aber der ursprüngliche Begriff vor. Osttirol ist mit dem Bundesland Salzburg durch die Felbertauerntunnel-Straße verbunden.
Der Bezirk umfasst eine Stadt (Lienz) und 33 Gemeinden.
Salzburgbezüge
Von 1207 bis 1810 gehörte Osttirol zum Erzbistum Salzburg. Es war Graf Heinrich von Mittersill-Matrei, der 1207 Osttirol um 2850 Mark Silber an den Salzburger Erzbischof Eberhard II. von Regensberg verkaufte.
Osttirol war während der Zugehörigkeit zu Salzburg ein armes Land. Die Hohen Tauern schnitten das Gebiet vor allem im Winter völlig von Salzburg ab. Damit war es auch schutzloser Versuchen anderer Herrscher ausgeliefert, wie beispielsweise dem Patriarchen von Aquileia (Friaul, Italien). Auch Tirol erhob immer wieder Ansprüche auf Osttirol. So bezeichnete Peter Anich in seinem Atlas Tyrolensis (1774) die Grenzen als strittig. Es gab daraufhin auch Proteste aus Salzburg.
Von Mittersill im Pinzgau führte nur ein Saumpfad über den Felber Tauern, der, je nach Schneelage, auch im Winter offen war. Die Wirte der Tauernhäuser (auf Osttiroler Seite Matreier Tauernhaus, auf Salzburger Seite im Felbertal das Tauernhaus Spital) mussten mit Schneestangen den Weg kennzeichnen. Immer wieder starben jedoch im Winter bei Überquerungen Menschen an Erschöpfung.
Windisch Matrei und Mittersill waren aufgrund ihrer Transitbedeutung für die Erzbischöfe zwei Marktgemeinden, die sich gegenseitig Zollfreiheit zugestehen durften.
Nach dem Niedergang des Fernhandels mussten sich die Osttiroler neue Erwerbsquellen erschließen. Eine davon war die Weberei. Zur Zeit von Simon von Stampfer Anfang des 19. Jahrhunderts unterschied man zwischen Übergiener und Heimatweber. Übergiener (von Übergeher über den Tauern) wanderten an einem bestimmten Tag im Jahr über den Tauern in den Pinzgau, wo sie als Kunstweber Arbeit fanden. Die Arbeit der Pinzgauer Weber wurde nämlich als reine mechanische Kraftleistung gehalten. Ende Juli kehrten sie wieder nach Osttirol mit gefülltem Geldbeutel zurück.
Aus diesem Teil Tirols stammt u.a. Simon von Stampfer (Mathematiker, Geodät, Erfinder, Professor am Wiener Polytechnischen Institut und Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften).
Bilder
Tirol – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Osttirol – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Quellen
- www.tirol.gv.at
- Simon von Stampfer, von der Zauberscheibe zum Film, Peter Schuster, Christian Strasser, Schriftenreihe des Landespressebüros, Nr. 142, ISBN 3-85015-154-2