Wallistrakt
Der Wallistrakt, früher Hofbogengebäude genannt, ist ein Gebäude in der Salzburger Altstadt, in dem ein Teil der Universität Salzburg untergebracht ist.
Lage
Er schließt an die Alte Residenz im Süden an und überspannt mit einer markanten Arkadenhalle aus Rundenbogen und Pfeilern die Franziskanergasse. Nach Osten grenzt er an den Domplatz und im Süden an die Benediktiner-Erzabtei St. Peter.
Geschichte
Das „Hofbogengebäude“ wurde 1606 unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau erbaut und wird seine erste Planung dem venezianischen Architekten Vincenzo Scamozzi zugeschrieben. Seine Lage und Gestaltung spielten bei den Erneuerungsplänen des Domes von Santino Solari (1614) eine wesentliche Rolle. Im Rahmen der barocken, fürsterzbischöflichen Prunkentfaltung hatten die Bögen in der Funktion als „porta triumphalis“, als Ende der fürsterzbischöflichen Prozessionen auf der „via triumphalis“, der Prachtstraße der Stadt, eine bedeutsame Rolle. Das Gebäude wurde 1690 aufgestockt.
Der einzige original erhaltene Flügel enthält eine zweigeschossige Halle mit einer toskanischen Mittelsäule aus der Domsakristei des Konradinischer Doms.
Zwei römische Mosaike aus dem 3. Jahrhundert n. Chr wurden beim Umbau des Gebäudes 1964/1965 gefunden und im südlichen Teil des Wallistrakts an der Nordseite unter den Arkaden angebracht.
Das Hofbogengebäude wurde später vielfach, zumeist für Appartements, genutzt. Heute führt der Museumsrundgang des DomQuartiers durch den Trakt.
Name
Den Namen Wallistrakt erhielt das Gebäude von der dort residierenden Schwester von Fürsterzbischof Hieronymus Graf Colloredo (1772 - 1812), Maria Franziska Gräfin Wallis, die mit Stephan Olivier Graf Wallis verheiratet war.