Hans Schmidt

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Hans Schmidt mit Selbstporträt 2011

Hans Schmidt (* 1951 in Salzburg) ist ein selbstständiger Bildhauer und Objektkünstler mit Atelier im Ortsteil Waldprechting in der Stadt Seekirchen am Wallersee.

Leben

Hans Schmidt wurde 1951 in Salzburg geboren. Seit seiner Geburt lebt er in Seekirchen. Dort lebten auch seine Eltern. Der Vater entstammte aus einer Käserfamilie, die im späten 19. Jahrhundert von Tittmoning nach Seekirchen zog und eine Käserei gründete. Seine Mutter wurde in Chemnitz geboren. Schule in Seekirchen. Ambitionen in Sport und Musik.

Zeithüllen 2000

1965 bis 1970 Lehre bei einem Innenarchitekten in Salzburg. Erste künstlerische Versuche in Malerei, Radierung und Skulptur, die lebensentscheidend, lebensbegleitend und vor allem bereichernd für ihn werden sollten. 1971 lange Jahre bei einem Modekonzern im Schaufensterbereich, als Brotberuf, tätig.

1975 Begabten-Stipendium für die Internationale Sommerakademie für bildende Kunst, Bildhauerklasse Prof. Wander Bertoni, Bronzeguss Prof. Josef Zenzmaier.
2002 Schritt in die Selbständigkeit als Bildender Künstler.
2004 Neubau seines Ateliers in Seekirchen.

Werke

Für Menschlichkeit und Toleranz 9/11, 2001/2002, 15 teilig

Sein handwerkliches und künstlerisches Talent hat er schon früh genutzt. Gründung der Druckgraphischen Werkstätte Seekirchen (mit einem Freund). Bald setzte sich jedoch das Haptische, das Dreidimensionale in der Skulptur in den Vordergrund. Unzulängliches in etwas Bemerkenswertes verwandeln, ein frühes zentrales Grundthema. Recycling als Kunstprinzip und Aufwertung als solches kann als Arbeitsweise des Künstlers beim Wort genommen werden.

Intuition 2006
Globalreigen 2006, 6 teilig
Der Kopf, Wenger Moor 2007

Moderne Schatzsuche auf Eisenhalden, neue Verwendungsmöglichkeiten freilegen. Daraus resultierende Schweißareiten, Eisenskulpturen in den 80/90iger Jahren. Seit 1997 am Holzweg. Entwicklung der Formensprache Holzschichtungen bei Figurgen und Objekten auf der Basis von Abfallholz. Tausende nur scheinbar wertlose Parkett-Holzstücke hat er in seinen Zyklen verwendet um (s)eine Welt neu entstehen zu lassen.
Kunstpreis der Stadt Traunreuth.
Einladung Internationale Biennale für bildende Kunst Austria, Hüttenberg/Kärnten (alte Bergwerksremise, 65 Künstler, 14 Nationen).
Über 70 Ausstellungen im In- und Ausland (Schweiz, Italien, Deutschland).
2007 bis 2008 Zwei Jahre Ausflung in die LandArt (Naturskulpturen) mit viel Fotografie, Figurenbuch, DVD, Kataloge, Fotobücher.
Arbeiten im öffentlichen, privaten und Sammlerbesitz.

Texte

Salzburger Nachrichten, SALZBURGkultur, Mittwoch 3. August 2011 Eva Pittertschatscher

Werkschau. Zum 60. Geburtstag hat sich der Salzburger Künstler Hans Schmidt selbst beschenkt: In Seekirchen zeigt er Selbstporträts und Skulpturen.

Mannshohe Figuren in grellem Blau und Gelb, mit Spiegeln beklebt oder aus Holz stehen derzeit im Atelier von Hans Schmidt. Es handelt sich um Selbstporträts, die der Bildhauer im vergangenen Jahr für einen besonderen Anlass geschaffen hat: zu seinem 60. Geburtstag.

„Handle with care“ heißt die Ausstellung, die vom 12. bis 26. August in Schmidts Atelier in Seekirchen am Wallersee zu sehen sein wird. Diesen Titel hat der Künstler nicht

zufällig gewählt. Es geht ihm um die Behandlung der Gesellschaft aber eben auch um sorgsamen Umgang mit sich selbst. Die „kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Verhältnissen“, die der Bildhauer mit seinen Figuren und Objekten ausdrücken will, spielt dabei ebenso eine Rolle – leicht abzulesen in den Titeln früherer Werke wie „Für Menschlichkeit und Toleranz“ (2000) und „Globalisierungsreigen“ (2006) – wie sein Recycling-Kunstprinzip. Im Titel schwingt aber eben auch Persönliches mit. „Ich schaue, dass ich immer gut beieinander bin“, sagt er und klopft sich auf den flachen Bauch. Der Künstler ist begeisterter Windsurfer. „Mein Refugium ist der See“.

Seit über zehn Jahren kann Schmidt von seiner Kunst leben. Geboren 1951 in Salzburg,absolvierte er eine Lehre bei einem Innenarchitekten. 1963 gründete er die Band Beat Barons in Seekirchen. Danach konzipierte Schmidt 30 Jahre lang über hundert Schaufenster bei einem Modekonzern. Als 50-jähriger entschied er sich,„ein Wagnis zu wagen“ und von der Kunst allein zu leben. 2004 hat der Künstler in seinem Garten ein Atelier gebaut. Seit 1997 schafft er seine Figuren und Objekte ausschließlich aus Hartholzstücken. Ein riesiges Ei war 1998 die erste Holzarbeit. Die Teile der von ihm bearbeiteten Eichen oder Buchen sind Restbestände aus Überproduktionen. Das würde, sagt Schmidt, seinem Kunstprinzip gerecht werden: “Ich verweigere den Überfluss der Gesellschaft und komme einem Wesenszug des Menschen nach – dem Sammeln.“

Nach dem Sammeln baut Schmidt für seine Figuren Formen aus Verpackungsmaterial. Seine Arbeit sei „meditativ“ und könne auch recht langwierig sein: 14 Tage Rohaufbau, danach Feinschliff mit der Flex über ein paar Monate. „Es ist wie beim Hausbau – die Summe der Teile ergibt das Ganze.“ Voranmeldung zur Besichtigung für die Ausstellung „Handle with care“ unter 0664/18 14 860. www.schmidtart.at

Weblinks