Republik Litauen

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Litauen ist die südlichste der drei an der Ostsee liegenden baltischen Republiken.

Allgemeines

Republik Litauen hat eine Fläche von 65.301 km² und gut 3 Millionen Einwohner, von denen mehr als eine halbe Million in der Hauptstadt Vilnius leben.

Republik Litauen berührt im Westen die Ostsee, im Süden Polen und grenzt im Norden an Estland, im Osten an Weißrussland (Belarus) und im Südwesten an das ehemalige, jetzt zu [[Russland gehörende Ostpreußen.

Republik Litauen ist die einzige der baltischen Republiken, deren Kultur nicht evangelisch, sondern katholisch geprägt ist. Dies ist durch die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Königreich Polen erklärbar. 1795 kam es zu Russland, von 1918 bis 1940 war es und seit 1991 ist es wieder unabhängig.

Salzburgisch-litauische Partnerschaft

Begründung

Seit 1970 ist Litauen, das damals Teil der Sowjetunion war, Partnerland des Landes Salzburg.

Die damals von der Österreichisch-Sowjetischen Gesellschaft und der Litauischen Gesellschaft für Freundschaft und kulturelle Verbindung mit dem Ausland begründete Partnerschaft war zunächst auf die Bereiche Wissenschaft und Kultur beschränkt. Mittlerweile wurde sie auf verschiedene Ausstellungen, Künstler- und Expertengespräche, Konzerte, Theatergastspiele, gegenseitige Besuche von Volksmusik- und Tanzensembles, Gastprofessuren und Lesungen ausgedehnt.

Bewährung im Unabhängigkeitskampf

Salzburg unterstützte sein Partnerland kräftig bei dessen Unabhängigkeitsbestrebungen. Auf Betreiben Salzburgs würdigte die österreichische Bundesregierung ausdrücklich die friedliche, von hohem nationalem und internationalem Verantwortungsgefühl getragene Art und Weise, in der Litauen die verfassungsrechtlich relevanten Schritte weg von der Sowjetunion tat. Als Litauen am 11. März 1990 seine Unabhängigkeit von der Sowjetunion erklärte, war es das Land Salzburg, das sich umgehend bei der österreichischen Bundesregierung für die Anerkennung der Republik Litauen einsetzte. In der Zeit der durch die Sowjetunion verhängten Wirtschaftsblockade stellte es gemeinsam mit der Apothekerkammer einen Medikamententransport im Wert von rund 180.000 Euro für das Partnerland zusammen.

Dass die Republik Österreich ihre Interessen in den drei baltischen Staaten von ihrer Botschaft in Vilnius wahrnehmen lässt, wird zum Teil auf die Interventionen das damaligen Salzburger Landeshauptmanns Dr. Franz Schausberger – dem im Jahr 2006 das Komturkreuz für Verdienste um die Republik Litauen verliehe wurde – zurückgeführt.

Jüngere Entwicklungen

Seit der Unabhängigwerdung Litauens wurde die Partnerschaft erweitert und vertieft, schließt auch Architektur, Gesundheits- und Spitalswesen, Tourismus, Landwirtschaft, Schule und Bildung ein.

Auch die beiden Hauptstädte Salzburg und Vilnius sowie deren Universitäten haben Partnerschaften geschlossen. Ein Niederschlag der Partnerschaft ist die Benennung der Vilniusstraße, die im Salzburger Stadtteil Schallmoos verläuft.

Es gibt jährlich Stipendien für litauische Studenten für die Universität Salzburg, die Universität Mozarteum, die Internationalen Sommerakademien für Bildende Kunst, für Musik und für internationale Sprachkurse zum Erlernen der deutschen Sprache. Darüber hinaus hat sich auch eine vielfältige und intensive Zusammenarbeit zwischen den Kirchen entwickelt.

Die Salzburger Emigranten in Preußisch-Litauen

Ein großer Teil der Opfer der großen Salzburger Protestantenvertreibung von 1731/32 gelangte nach Ostpreußen und wurde vom preußischen König in dessen östlichstem Teil, genannt Preußisch-Litauen (das wohlgemerkt kein Teil Litauens war und ist, aber teilweise von Litauern besiedelt war), angesiedelt.

Weiterführend

Für Informationen zum Thema Republik Litauen, die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.


Quellen