Judengasse
Die Judengasse ist eine Gasse in der Landeshauptstadt Salzburg.
Lage und Verlauf
Die Judengasse befindet sich in der Altstadt, links der Salzach und führt vom Alten Markt in einer Krümmung zum Waagplatz
Herkunft des Namens
Im 12. Jahrhundert tauchen Dokumente auf, die von einer "Straße der Juden" sprechen. Verbrieft ist ein Bethaus und eine Synagoge im heutigen Haus Judengasse 15, in einer Niederschrift des Jahres 1370. Dieses Haus, in welches später der Gasthof Höllbräu einzog, ist heute das moderne 5-Sterne-Hotel "Radisson Altstadt".
Die Judengasse war im Mittelalter das jüdische Siedlungszentrum der Stadt. Im Jahr 1377 wurde im Haus Nr. 15 die Judenschule erwähnt und auch die "Judengasse" urkundlich genannt.
Die Judengasse ist mit der Getreidegasse Zentrum des Geschäftslebens in der Altstadt und beliebtes Ziel der Salzburg-Besucher.
Die Salzburger Erzbischöfe wickelten mit Juden Handels- und Geldgeschäfte ab. So lieh sich etwa ErzbischofKonrad IV. einen Gutteil der Kaufsumme für das Gasteiner Tal von jüdischen Bankiers.
Besonderheiten
- Haus Nr. 7: war im 18. Jahrhundert im Besitz des Bürgermeisters Kaspar Wilhelmseder
- Haus Nr. 9: 1831 im Besitz von Georg Weickl
- Haus Nr. 11: 1831 im Besitz von Georg Weickl
- Haus Nr. 13: Wohnhaus des Komponisten Heinrich Biber von 1672 bis 1684; die so genannte "Schwabengruebersche Behausung mit der Mühle" befand sich in Besitz seines Schwiegervaters Peter Weiss
- Haus Nr. 14: wurde 1780 von Bürgermeister Johann Peter Metzger erworben
- Haus Nr. 15: hier befand sich 1377 die Judenschule
Lokale
- Shamrock, Rudolfskai 12/Judengasse 1
- Stiegls Hell, Judengasse 15
Quellen
- Franz Martin, Salzburger Strassennamen, 5. Auflage, Salzburg 2006