Schafberg: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(aus dem Artikel die Geschichten des Berghotels und der Zahnradbahn genommen, da es dafür eigene Artikel gibt, dafür mit weiteren Gipfeln, Almen und Gewässern ergänzt)
Zeile 6: Zeile 6:
  
 
== Allgemeines ==
 
== Allgemeines ==
Der Gipfel liegt noch zur Gänze auf Salzburger Gebiet. Der mächtige, allein stehende Berg besteht aus Kalkstein und wird den [[Salzburger Kalkvoralpen]] zugerechnet. Er liegt zwischen den [[Salzkammergutseen]] [[Wolfgangsee]], [[Mondsee (See)|Mondsee]], [[Attersee]] und [[Schwarzensee]]. Bei schönem Wetter hat man vom Gipfel einen Blick über alle Salzkammergutseen: [[Irrsee]],  Mondsee, Wolfgangsee, [[Fuschlsee]], Attersee, Traunsee und [[Hallstätter See]] bis hin zum [[Dachstein]].
+
Der Gipfel liegt noch zur Gänze auf Salzburger Gebiet im Gemeindegebiet von [[St. Gilgen]]. Der mächtige, allein stehende Berg besteht aus Kalkstein und wird den [[Salzburger Kalkvoralpen]] zugerechnet. Er liegt zwischen den [[Salzkammergutseen]] [[Wolfgangsee]], [[Mondsee (See)|Mondsee]], [[Attersee]] und [[Schwarzensee]]. Bei schönem Wetter hat man vom Gipfel einen Blick über alle Salzkammergutseen: [[Irrsee]],  Mondsee, Wolfgangsee, [[Fuschlsee]], Attersee, Traunsee und [[Hallstätter See]] bis hin zum [[Dachstein]].
 +
 
 +
Ein südöstlicher Nebengipfel ist die [[Spinnerin]] (1 725 m ü. A.), noch weiter im Südosten, bereits auf oberösterreichischem Gebiet, erhebt sich mit 1 589 m ü. A. der Törlspitz. Leicht im Südosten unterhalb des Hauptgipfels befindet sich der Reiningspitz (1 460 m ü. A.).
 +
 
 +
Etwa 800 Meter unter Gipfelhöhe im Norden liegt die Eisenaueralm, die man vom St. Gilgener Ortsteil [[Burgau]] am [[Attersee]] durch die [[Burggrabenklamm]] oder von [[Kienberg |Kienberg]] am [[Mondsee (Ort)|Mondsee]] erreicht. Südöstlich des Gipfels befindet sich die [[Schafbergalm]].
  
 
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
 
Um [[1837]] wird die erste Schutzhütte mit acht Schlafstellen für die Schafbergbegeisterten auf der Schafbergkanzel errichtet. Auch ein Fernrohrautomat wird um diese Zeit aufgestellt. Es war damals keine ehrenrührige Sache, sich von zünftigen Bauernburschen um zwölf [[Gulden]] auf den Gipfel des Schafberges tragen zu lassen. Es war dies ein reichlich bezahlter, willkommener Nebenerwerb, wie dies aus den Tarifen der [[Sesselträger]] hervorgeht. Auf ungefähr 30 Mann belief sich die Anzahl der gemeldeten Sesselträgergilde nach den Aufzeichnungen der Gemeindevorstehung von [[St. Wolfgang]] am [[17. Juli]] [[1875]].
 
Um [[1837]] wird die erste Schutzhütte mit acht Schlafstellen für die Schafbergbegeisterten auf der Schafbergkanzel errichtet. Auch ein Fernrohrautomat wird um diese Zeit aufgestellt. Es war damals keine ehrenrührige Sache, sich von zünftigen Bauernburschen um zwölf [[Gulden]] auf den Gipfel des Schafberges tragen zu lassen. Es war dies ein reichlich bezahlter, willkommener Nebenerwerb, wie dies aus den Tarifen der [[Sesselträger]] hervorgeht. Auf ungefähr 30 Mann belief sich die Anzahl der gemeldeten Sesselträgergilde nach den Aufzeichnungen der Gemeindevorstehung von [[St. Wolfgang]] am [[17. Juli]] [[1875]].
  
=== Erste Berghotel Österreichs ===
+
==== Erste Berghotel Österreichs ====
[[1864]] ist das [[Berghotel Schafbergspitze]] am Schafberg unter [[Wolfgang Grömer]], Gastwirt auf dem [[Hotel Weißes Rößl]], eröffnet worden. Es war dies das erste gemauerte Haus am Schafberg  und das erste Berghotel in Österreich. Zu dieser Zeit wurde auch eine "Telephonische Sprachstelle" vom Schafberggipfel zum heutigen [[Hotel Post St. Wolfgang]] in Betrieb genommen. Bis dahin gab es nur wie im [[Mittelalter]] eine "Zeichen- und Feuersprachestelle" mit eisernen Armen, die im Tal die Bedürfnisse der Schutzhütte anzeigte.
+
:''Hauptartikel [[Berghotel Schafbergspitze]]''
 +
[[1864]] ist das Berghotel Schafbergspitze am Schafberg unter [[Wolfgang Grömer]], Gastwirt auf dem [[Hotel Weißes Rößl]], eröffnet worden. Es war dies das erste gemauerte Haus am Schafberg  und das erste Berghotel in Österreich.  
  
[[1889]] wurde die Bewilligung für den Ausbau des "Kaiser Franz Josef Reitweges" auf die Schafbergspitze mit 595 reitgerechten Zementstufen erteilt und gleichzeitig ein Kabeltelefon verlegt. Technisierung und Anschluss an das internationale Eisenbahnnetz bildeten eine Grundbedingung für den neuen Aufwärtstrend des [[Fremdenverkehr]]s in St. Wolfgang, das schon seit altersher von Fremden, Reisenden, und Wallfahrern gelebt hatte.
+
==== Schutzhütte Himmelspforte ====
 +
:''Hauptartikel [[Schutzhütte Himmelspforte]]''
 +
Die Schutzhütte Himmelspforte befindet sich an der nordwestlichen Seite des Gipfelbereiches.
  
Nach langwierigen, zähen Verhandlungen mit Behörden und der beteiligten Regierung ist die Konzession zum Bau der [[Schafbergbahn|Zahnradbahn]] auf den Schafberg zustande gekommen, so dass am [[2. April]] [[1892]] die Bauarbeiten unter dem Generalunternehmer Ing. [[Stern & Hafferl]] in Angriff genommen werden konnten. Begünstigt durch das schöne Wetter, konnte am [[10. Oktober]] [[1892]] der 100 Meter lange Tunnel nahe der Schafbergspitze durchbrochen werden. Ein sehr schneereicher Winter [[1892]]/[[1893|93]] unterbrach die begonnenen Arbeiten bis zum nächsten Frühjahr. Am [[1. August]] [[1893]] wurde die Zahnradbahn nach dem System Abt, in einer Gesamtlänge von 5,8 km bei einer Steigung von 250 Promille nach Konzessionsbeschluss freigegeben. Um 05:50 Uhr wurde der erste fahrplanmäßige Zug von der Station "St. Wolfgang", noch auf oberösterreichischem Gebiet, über "Schafbergalpe" zur Station "Schafbergspitze" abgeblasen.
+
=== Schafbergbahn ===
 +
:''Hauptartikel [[Schafbergbahn]]''
 +
Der Bau der Zahnradbahn auf den Schafberg gilt als eine der Pionierleistungen des Bahnbaus. Ohne jemals durch neue Lokomotiven oder Personenwagen ersetzt worden zu sein, verrichten fünf Dampflokomotiven seit 1. August 1893 ihren Dienst.
 +
== Geologie ==
 +
Der Schafberg gehört zu den [[Nördliche Kalkalpen|nördlichen Kalkalpen]].
  
== Schutzhütte Himmelspforte ==
+
== Gewässer ==
Die [[Schutzhütte Himmelspforte]] befindet sich an der nordwestlichen Seite des Gipfelbereiches.
+
Unmittelbar im Berggebiet liegen der [[Suissensee]], der [[Mittersee]] und der [[Mönichsee]]. Am Fuße des Berges befinden sich im Osten der Schwarzensee, im Süden der Wolfgangsee, im Westen der [[Krotensee]] und im Norden der Mondsee und der Attersee.
  
== Geologie ==
+
Bäche, die in den Mondsee entwässern: Kienbach und Altersbach; <br />
Der Schafberg gehört zu den [[Nördliche Kalkalpen|nördlichen Kalkalpen]].
+
Bäche, die in den Attersee entwässern: die Magdalenenquelle durch den Burggraben;<br />
 +
Bäche, die in den Wolfgangsee entwässern: Kesselbach und Ditlbach;<br />
  
 
==Schafbergbesuch im September 2015==
 
==Schafbergbesuch im September 2015==
Zeile 60: Zeile 72:
 
* [http://www.schafberg.net/ Schafberg]
 
* [http://www.schafberg.net/ Schafberg]
 
* [[Adele Sungler]]
 
* [[Adele Sungler]]
 +
* [http://www.bergfex.at/sommer/sankt-wolfgang-am-wolfgangsee/ www.bergfex.at]
  
 
[[Kategorie:Tourismus]]
 
[[Kategorie:Tourismus]]

Version vom 7. November 2015, 18:35 Uhr

Schafberg mit Wolfgangsee, westliche Ansicht
Die Himmelspforte bei der Schutzhütte Himmelspforte
Ausblick im Gipfelbereich
Schafberg mit dem Mondsee

Der Schafberg ist mit 1 782 m ü. A. ein typischer Salzkammergutberg mit senkrechten Nordabstürzen an der salzburgisch-oberösterreichischen Grenze. Er ist ein Landschaftsschutzgebiet.

Allgemeines

Der Gipfel liegt noch zur Gänze auf Salzburger Gebiet im Gemeindegebiet von St. Gilgen. Der mächtige, allein stehende Berg besteht aus Kalkstein und wird den Salzburger Kalkvoralpen zugerechnet. Er liegt zwischen den Salzkammergutseen Wolfgangsee, Mondsee, Attersee und Schwarzensee. Bei schönem Wetter hat man vom Gipfel einen Blick über alle Salzkammergutseen: Irrsee, Mondsee, Wolfgangsee, Fuschlsee, Attersee, Traunsee und Hallstätter See bis hin zum Dachstein.

Ein südöstlicher Nebengipfel ist die Spinnerin (1 725 m ü. A.), noch weiter im Südosten, bereits auf oberösterreichischem Gebiet, erhebt sich mit 1 589 m ü. A. der Törlspitz. Leicht im Südosten unterhalb des Hauptgipfels befindet sich der Reiningspitz (1 460 m ü. A.).

Etwa 800 Meter unter Gipfelhöhe im Norden liegt die Eisenaueralm, die man vom St. Gilgener Ortsteil Burgau am Attersee durch die Burggrabenklamm oder von Kienberg am Mondsee erreicht. Südöstlich des Gipfels befindet sich die Schafbergalm.

Geschichte

Um 1837 wird die erste Schutzhütte mit acht Schlafstellen für die Schafbergbegeisterten auf der Schafbergkanzel errichtet. Auch ein Fernrohrautomat wird um diese Zeit aufgestellt. Es war damals keine ehrenrührige Sache, sich von zünftigen Bauernburschen um zwölf Gulden auf den Gipfel des Schafberges tragen zu lassen. Es war dies ein reichlich bezahlter, willkommener Nebenerwerb, wie dies aus den Tarifen der Sesselträger hervorgeht. Auf ungefähr 30 Mann belief sich die Anzahl der gemeldeten Sesselträgergilde nach den Aufzeichnungen der Gemeindevorstehung von St. Wolfgang am 17. Juli 1875.

Erste Berghotel Österreichs

Hauptartikel Berghotel Schafbergspitze

1864 ist das Berghotel Schafbergspitze am Schafberg unter Wolfgang Grömer, Gastwirt auf dem Hotel Weißes Rößl, eröffnet worden. Es war dies das erste gemauerte Haus am Schafberg und das erste Berghotel in Österreich.

Schutzhütte Himmelspforte

Hauptartikel Schutzhütte Himmelspforte

Die Schutzhütte Himmelspforte befindet sich an der nordwestlichen Seite des Gipfelbereiches.

Schafbergbahn

Hauptartikel Schafbergbahn

Der Bau der Zahnradbahn auf den Schafberg gilt als eine der Pionierleistungen des Bahnbaus. Ohne jemals durch neue Lokomotiven oder Personenwagen ersetzt worden zu sein, verrichten fünf Dampflokomotiven seit 1. August 1893 ihren Dienst.

Geologie

Der Schafberg gehört zu den nördlichen Kalkalpen.

Gewässer

Unmittelbar im Berggebiet liegen der Suissensee, der Mittersee und der Mönichsee. Am Fuße des Berges befinden sich im Osten der Schwarzensee, im Süden der Wolfgangsee, im Westen der Krotensee und im Norden der Mondsee und der Attersee.

Bäche, die in den Mondsee entwässern: Kienbach und Altersbach;
Bäche, die in den Attersee entwässern: die Magdalenenquelle durch den Burggraben;
Bäche, die in den Wolfgangsee entwässern: Kesselbach und Ditlbach;

Schafbergbesuch im September 2015

Eine Reportage von Franz Fuchs

An einem schönen Septembertag herrschte schon vormittags am Talbahnhof großer Andrang. Besonders nach der Ankunft der Passagiere von den Wolfgangseeschiffen aus Geschwendt und St. Gilgen bildeten sich am Talbahnhof Warteschlangen. Offensichtlich wurde im Zug jeder noch freie Platz genützt, denn die Schaffner waren bemüht, einige vorerst noch freie Plätze zu besetzen. In den zwei Waggons pro Zuggarnitur finden insgesamt ca. 100 Personen Platz.

Die Fahrt bis zum Bergbahnhof dauerte 35 Minuten. Besonders an den Fensterplätzen wurde während der Bergfahrt intensiv fotografiert, um die an manchen Stellen wirklich faszinierende Aussicht festzuhalten. Bei der Zwischenhaltestelle Schafbergalm wurde zwar angehalten, es verließ aber bei unserer Fahrt niemand den Zug. Wegen der großen Streckenneigung von teilweise über 200 Promille sind keine Stehplätze zugelassen.

Die Fahrgäste wurden angewiesen, am Bergbahnhof eine Reservierung für die Talfahrt zu treffen, um unnötige Wartezeiten zu vermeiden. Einheimische berichteten, dass heuer an schönen Sommertagen manchmal über 2 000 Fahrgäste die beiden Gaststätten am Schafberggipfel frequentierten. Ich fand die Bedienung im sehr geräumigen Restaurant des Berghotels Schafbergspitze äußerst flott und zuvorkommend. Die große und aussichtsreiche Terrasse war wegen der schon bestehenden Herbstkühle kaum besetzt.

Bei den Berggästen fiel mir ein großer Anteil an Personen aus fernöstlichen Ländern auf. Der Fahrpreis für Erwachsene für die kombinierte Berg und Talfahrt beträgt 33 Euro. Die Durchsagen während der Fahrt über die Entstehung der Bahn und deren Geschichte waren sehr informativ.

Bildergalerie

Weblinks

Quellen