Phyllonorycter acerifoliella: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Phyllonorycter acerifoliella''' (''Lithocolletis acerifoliella'' Zeller, 1839: 217) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]], [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Gracillariidae]] (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
+
'''Phyllonorycter acerifoliella''' (''Lithocolletis acerifoliella'' Zeller, 1839: 217) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Gracillariidae]] (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
  
 
==Diagnose==
 
==Diagnose==
  
Falter, bei denen die Nahrungspflanze nicht bekannt ist, sind habituell nicht sicher von anderen ähnlichen ''Phyllonorycter''-Arten zu unterscheiden, besonders von ''[[Phyllonorycter joannisi]]''. Die Minen an ''[[Acer campestre]]'' hingegen sind unverwechselbar.
+
Falter, bei denen die Nahrungspflanze nicht bekannt ist, sind habituell nicht sicher von anderen ähnlichen ''Phyllonorycter''-Arten zu unterscheiden, besonders von ''[[Phyllonorycter joannisi]]''. Die Minen am Feld[[ahorn]] (''[[Acer campestre]]'') hingegen sind unverwechselbar.
  
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
  
Außer einer alten Angabe von [[Karl Mitterberger|Mitterberger]] (1909) aus der [[Josefiau]] gibt es nur wenige Nachweise von ''P. acerifoliella'' aus [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]], die alle aus der [[Stadt Salzburg]] (Zone Ia nach Embacher et al. 2024) stammen. Dementsprechend ist auch die Höhenverbreitung im Land bisher nur von 425 bis 440 m dokumentiert. Die Art lebt hier im Siedlungsgebiet, vor allem in Parks und in [[Hecke]]n. Die Generationsfolge ist in Salzburg bisher nicht vollständig belegt, imaginale Funde datieren aus dem Mai ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025), ein Auftreten einer zweiten Generation im Hochsommer ist aber anzunehmen.
+
Außer einer alten Angabe von [[Karl Mitterberger|Mitterberger]] (1909) aus der [[Josefiau]] gibt es nur wenige Nachweise von ''P. acerifoliella'' aus [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]], die alle aus der [[Stadt Salzburg]] (Zone Ia nach Embacher et al. 2024) stammen. Dementsprechend ist auch die Höhenverbreitung im Land bisher nur von 425 bis 440 m dokumentiert. Die Art lebt hier im Siedlungsgebiet, vor allem in Parks und in [[Hecke]]n. Die Generationsfolge ist in Salzburg bisher nicht vollständig belegt, imaginale Funde datieren aus dem Mai (Kurz&nbsp;&amp;&nbsp;Kurz&nbsp;2025), ein Auftreten einer zweiten Generation im Hochsommer ist aber anzunehmen.
  
 
==Nachbarfaunen==
 
==Nachbarfaunen==
  
Huemer (2013) meldet ''P. acerifoliella'' aus allen österreichischen Bundesländern. Auch in Oberösterreich ist die Art bereits in allen Landesteilen gefunden worden. Dasselbe gilt auch für Bayern, auch wenn die letzten Funde aus dem voralpinen Moor- und Hügelland (Alpenvorland) und den Alpen bereits aus der Zeit zwischen 1971 und 2000 datieren (Haslberger & Segerer 2016).
+
Huemer (2013) meldet ''P. acerifoliella'' aus allen österreichischen Bundesländern. Auch in [[Oberösterreich]] ist die Art bereits in allen Landesteilen gefunden worden. Dasselbe gilt auch für [[Bayern]], auch wenn die letzten Funde aus dem voralpinen Moor- und Hügelland ([[Alpenvorland]]) und den [[Alpen]] bereits aus der Zeit zwischen 1971 und 2000 datieren (Haslberger & Segerer 2016).
  
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
  
Die Biologie der [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines von ''P. acerifoliella'' ist in Salzburg unbekannt. Die Raupen leben in unterseitigen Faltenminen an Feld[[ahorn]] (''[[Acer campestre]]''), was auch die geringe Verbreitung der Art in Salzburg erklärt, ist doch der Feldahorn selbst hier nur in den niedrigsten Lagen und auch da meist nur in Gärten und Parks anzutreffen. Neben den Raupen der eigenen Art treten die Raupen auch in Nahrungskonkurrenz zu ''[[Stigmella aceris]]'' ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). Da ''P. acerifoliella'' in Salzburg am Rande ihrer ökologischen Toleranzbreite lebt, wird sie, trotz des Fehlens zuverlässiger Daten zur Lebensweise, als gefährdet betrachtet (Einstufung VU nach Embacher et al. 2024).
+
Die Biologie der [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines von ''P. acerifoliella'' ist in Salzburg unbekannt. Die Raupen leben in unterseitigen Faltenminen an Feldahorn (''Acer campestre''), was auch die geringe Verbreitung der Art in Salzburg erklärt, ist doch der Feldahorn selbst hier nur in den niedrigsten Lagen und auch da meist nur in Gärten und Parks anzutreffen. Neben den Raupen der eigenen Art treten die Raupen auch in Nahrungskonkurrenz zu ''[[Stigmella aceris]]'' (Kurz&nbsp;&amp;&nbsp;Kurz&nbsp;2025). Da ''P. acerifoliella'' in Salzburg am Rande ihrer ökologischen Toleranzbreite lebt, wird sie, trotz des Fehlens zuverlässiger Daten zur Lebensweise, als gefährdet betrachtet (Einstufung VU nach Embacher et al. 2024).
  
 
==Weiterführende Informationen==
 
==Weiterführende Informationen==
Zeile 21: Zeile 21:
 
{{NKIS | taxonid=1278}}
 
{{NKIS | taxonid=1278}}
 
{{Fauna und Flora Projekt}}
 
{{Fauna und Flora Projekt}}
 
 
== Weitere Bilder ==
 
== Weitere Bilder ==
 
{{Commonscat|Phyllonorycter acerifoliella}}
 
{{Commonscat|Phyllonorycter acerifoliella}}
Zeile 30: Zeile 29:
 
*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
 
*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
 
*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
 
*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
*Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
+
*Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.09.14].
+
*Kurz, M. A. &amp; [[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.09.14].
 
*[[Karl Mitterberger|Mitterberger, K.]] 1909. Verzeichnis der im [[Kronland Salzburg|Kronlande Salzburg]] bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 49: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19090003&zoom=2&seite=00000195 195-552].
 
*[[Karl Mitterberger|Mitterberger, K.]] 1909. Verzeichnis der im [[Kronland Salzburg|Kronlande Salzburg]] bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 49: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19090003&zoom=2&seite=00000195 195-552].
  
 +
== Einzelnachweis ==
 +
<references/>
  
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]

Aktuelle Version vom 29. September 2025, 18:38 Uhr

Phyllonorycter acerifoliella (Lithocolletis acerifoliella Zeller, 1839: 217) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

Falter, bei denen die Nahrungspflanze nicht bekannt ist, sind habituell nicht sicher von anderen ähnlichen Phyllonorycter-Arten zu unterscheiden, besonders von Phyllonorycter joannisi. Die Minen am Feldahorn (Acer campestre) hingegen sind unverwechselbar.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

Außer einer alten Angabe von Mitterberger (1909) aus der Josefiau gibt es nur wenige Nachweise von P. acerifoliella aus Salzburg, die alle aus der Stadt Salzburg (Zone Ia nach Embacher et al. 2024) stammen. Dementsprechend ist auch die Höhenverbreitung im Land bisher nur von 425 bis 440 m dokumentiert. Die Art lebt hier im Siedlungsgebiet, vor allem in Parks und in Hecken. Die Generationsfolge ist in Salzburg bisher nicht vollständig belegt, imaginale Funde datieren aus dem Mai (Kurz & Kurz 2025), ein Auftreten einer zweiten Generation im Hochsommer ist aber anzunehmen.

Nachbarfaunen

Huemer (2013) meldet P. acerifoliella aus allen österreichischen Bundesländern. Auch in Oberösterreich ist die Art bereits in allen Landesteilen gefunden worden. Dasselbe gilt auch für Bayern, auch wenn die letzten Funde aus dem voralpinen Moor- und Hügelland (Alpenvorland) und den Alpen bereits aus der Zeit zwischen 1971 und 2000 datieren (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Die Biologie der Imagines von P. acerifoliella ist in Salzburg unbekannt. Die Raupen leben in unterseitigen Faltenminen an Feldahorn (Acer campestre), was auch die geringe Verbreitung der Art in Salzburg erklärt, ist doch der Feldahorn selbst hier nur in den niedrigsten Lagen und auch da meist nur in Gärten und Parks anzutreffen. Neben den Raupen der eigenen Art treten die Raupen auch in Nahrungskonkurrenz zu Stigmella aceris (Kurz & Kurz 2025). Da P. acerifoliella in Salzburg am Rande ihrer ökologischen Toleranzbreite lebt, wird sie, trotz des Fehlens zuverlässiger Daten zur Lebensweise, als gefährdet betrachtet (Einstufung VU nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

Logo nkis.jpg
Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Weitere Bilder

 Phyllonorycter acerifoliella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.09.14].
  • Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.

Einzelnachweis