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[[1683]] wurde die [[Sommerreitschule]] erbaut und zur gleichen Zeit im Hof des fürsterzbischöflichen [[Hofmarstall]]es aus dem [[Mönchsberg]] ein großer Keller aus dem [[Konglomerat]]felsen herausgebrochen. | [[1683]] wurde die [[Sommerreitschule]] erbaut und zur gleichen Zeit im Hof des fürsterzbischöflichen [[Hofmarstall]]es aus dem [[Mönchsberg]] ein großer Keller aus dem [[Konglomerat]]felsen herausgebrochen. | ||
| − | Nach der [[Säkularisation]] [[1803]] ging der Hofmarstall an das k. k. Militärärar und wurde von diesem zu einer Kavallerie- und Infanteriekaserne umfunktioniert. In einem alten Hypothekenbuch heißt es: " | + | Nach der [[Säkularisation]] [[1803]] ging der Hofmarstall an das k. k. Militärärar und wurde von diesem zu einer Kavallerie- und Infanteriekaserne umfunktioniert. In einem alten Hypothekenbuch heißt es: "Das k. k. Militärärar verkaufte laut Kaufurkunde vom [[16. Juni]] [[1856]] den Felsenkeller im ehemaligen hochfürstlichen Hofmarstall an [[Georg Weickl]], bürgerlicher Weinhändler, um 2.000 [[Gulden]]." [[1870]] erbte ihn der Sohn Ignaz Weickl, der [[1872]] den Keller an Johann Badigruber vom [[Gasthof zum Tiger|Tigerwirt]] um 1.800 Gulden verkaufte. [[1876]] erfolgte die Einantwortung an Anton Bädigruber und [[1880]] Rückkauf durch Ignaz Weickl. |
Einige Jahre vor dem [[Ersten Weltkrieg]] wurde Ignaz Weickl vom Kommando der [[Kasernen (historisch)|Marstall-Kaserne]] die Zufahrt zu seinem Keller verboten, worauf Weickl den Weg der gerichtlichen Klage betrat. Da das k. k. Militärärar immer wieder einen Rekurs erhob, durchlief der Prozess alle Instanzen, jedoch behielt Weickl stets Recht. Daher musste das k.k. Militärärar zuletzt Schadenersatz leisten und alle Prozesskosten zahlen. | Einige Jahre vor dem [[Ersten Weltkrieg]] wurde Ignaz Weickl vom Kommando der [[Kasernen (historisch)|Marstall-Kaserne]] die Zufahrt zu seinem Keller verboten, worauf Weickl den Weg der gerichtlichen Klage betrat. Da das k. k. Militärärar immer wieder einen Rekurs erhob, durchlief der Prozess alle Instanzen, jedoch behielt Weickl stets Recht. Daher musste das k.k. Militärärar zuletzt Schadenersatz leisten und alle Prozesskosten zahlen. | ||
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[[1929]] kaufte die [[Stadtgemeinde Salzburg]] den Keller um 15.000 [[Schilling]] und vereinigte den Keller wieder mit dem Stammobjekt. | [[1929]] kaufte die [[Stadtgemeinde Salzburg]] den Keller um 15.000 [[Schilling]] und vereinigte den Keller wieder mit dem Stammobjekt. | ||
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| + | * Lage auf dem [https://maps.stadt-salzburg.at/#zoom=6&lat=47.79748&lon=13.04245&layers=0&marker=1 digitalen Stadtplan von Salzburg] | ||
== Quellen == | == Quellen == | ||
| − | + | * [[Josef Eder (Baumeister)|Josef Eder]]: "Der alte Felsenkeller im alten erzbischöflichen Marstall" [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19291119&query=%22Eder%22&seite=6 ANNO], "[[Salzburger Chronik]]", 19. November 1929, Seite 6 | |
| − | * [[Josef Eder (Baumeister)|Josef Eder]]: | + | * [https://www.facebook.com/felsenkeller.salzburg/ www.facebook.com/felsenkeller.salzburg], abgefragt am 7. Juni 2025 |
[[Kategorie:Stadt Salzburg]] | [[Kategorie:Stadt Salzburg]] | ||
[[Kategorie:Altstadt]] | [[Kategorie:Altstadt]] | ||
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Aktuelle Version vom 7. Juni 2025, 08:48 Uhr
Der Felsenkeller unter der Clemens-Holzmeister-Stiege im Toscaninihof in der Salzburger Altstadt ist ein alter Felsenkeller.
Geschichte
1683 wurde die Sommerreitschule erbaut und zur gleichen Zeit im Hof des fürsterzbischöflichen Hofmarstalles aus dem Mönchsberg ein großer Keller aus dem Konglomeratfelsen herausgebrochen.
Nach der Säkularisation 1803 ging der Hofmarstall an das k. k. Militärärar und wurde von diesem zu einer Kavallerie- und Infanteriekaserne umfunktioniert. In einem alten Hypothekenbuch heißt es: "Das k. k. Militärärar verkaufte laut Kaufurkunde vom 16. Juni 1856 den Felsenkeller im ehemaligen hochfürstlichen Hofmarstall an Georg Weickl, bürgerlicher Weinhändler, um 2.000 Gulden." 1870 erbte ihn der Sohn Ignaz Weickl, der 1872 den Keller an Johann Badigruber vom Tigerwirt um 1.800 Gulden verkaufte. 1876 erfolgte die Einantwortung an Anton Bädigruber und 1880 Rückkauf durch Ignaz Weickl.
Einige Jahre vor dem Ersten Weltkrieg wurde Ignaz Weickl vom Kommando der Marstall-Kaserne die Zufahrt zu seinem Keller verboten, worauf Weickl den Weg der gerichtlichen Klage betrat. Da das k. k. Militärärar immer wieder einen Rekurs erhob, durchlief der Prozess alle Instanzen, jedoch behielt Weickl stets Recht. Daher musste das k.k. Militärärar zuletzt Schadenersatz leisten und alle Prozesskosten zahlen.
1911 erbte Richard Weickl den Keller.
1929 kaufte die Stadtgemeinde Salzburg den Keller um 15.000 Schilling und vereinigte den Keller wieder mit dem Stammobjekt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde er als Luftschutzraum gegen Luftangriffe genutzt.
In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde er durch die Salzburger Festspiele zunächst als Lagerraum und dann durch die Freunde der Salzburger Festspiele genutzt.
Seit 2014 wird der Felsenkeller als Nachtclub (Felsenkeller Bar & Club) genutzt.
Weblink
- Lage auf dem digitalen Stadtplan von Salzburg
Quellen
- Josef Eder: "Der alte Felsenkeller im alten erzbischöflichen Marstall" ANNO, "Salzburger Chronik", 19. November 1929, Seite 6
- www.facebook.com/felsenkeller.salzburg, abgefragt am 7. Juni 2025