Phalacropterix graslinella: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 29. Januar 2025, 09:48 Uhr
Phalacropterix graslinella (Psyche graslinella Boisduval, 1852: XXII) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Psychidae.
Diagnose
P. graslinella ist die einzige Art der Gattung in Salzburg. Die Männchen sind an den innen aufgehellten Flügeln einfach zu erkennen. Die Säcke sind denen der Megalophanes-Arten ähnlich, sind aber unregelmäßiger belegt und außen meist mit Seide übersponnen.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
P. graslinella ist in Salzburg nur von zwei Fundorten bekannt geworden, die beide in Zone I liegen (Alpenvorland und Flyschzone; Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2024). In der Gegend um Bürmoos wurde die Art allerdings nur einmal am 10.6.1950 gefunden, und auch im Wallerseemoor wurde sie nur durch mehrere Sackfunde aus dem Jahr 1967 nachgewiesen. Seither gilt die Art, trotz Nachsuche, als verschollen. Die beiden Fundstellen liegen in einer Höhe von nur 425 beziehungsweise 515 m (Kurz & Kurz 2025). Lebensraum der Art dürften lückige Bestände der Besenheide (Calluna vulgaris) auf den Hochmooren gewesen sein.
Nachbarfaunen
Nach Huemer (2013) fehlt die Art in Vorarlberg, Osttirol, Kärnten und Wien, aus den anderen österreichischen Bundesländern sind Funde bekannt. In Oberösterreich ist P. graslinella von wenigen Fundorten, aber aus allen drei Landesteilen bekannt (Kusdas & Reichl 1974). Haslberger & Segerer (2016) melden die Art auch aus allen vier Naturräumen von Bayern, im Tertiär-Hügelland und den voralpinen Schotterdecken allerdings nur mit Funden zwischen 1901 und 1970.
Biologie und Gefährdung
Über die Biologie der Art in Salzburg ist nichts bekannt. Wie mehrere andere Bewohner des Wallerseemoores dürfte auch sie mittlerweile hier ausgestorben sein. Als Ursache hierfür wird einerseits eine zunehmende Verbuschung und Verwaldung des Moores, andererseits aber auch ein zusätzliches Höhenwachstum der Zwergstrauchheiden vermutet, ausgelöst durch vermehrten Nährstoffeintrag durch Luftschadstoffe. Beide Faktoren reduzieren die Sonneneinstrahlung durch Beschattung und verändern dadurch das Mikroklima.
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, Gernot; Gros, Patrick; Kurz, M. A.; Kurz, M. E. & Zeller-Lukashort, Christof, 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 25 Juli 2011].
- ↑ siehe Phänologie