Bacotia claustrella: Unterschied zwischen den Versionen
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Auch bei dieser Art ist über die Biologie der ''Imagines'' kaum etwas bekannt. Die Raupen dürften sich von Flechten- und Algenüberzügen auf den Baumstämmen ernähren. Zur Verpuppung spinnen sie ihren Sack in sehr charakteristischer Weise fast senkrecht abstehend an Baumstämme an. Trotz der geringen Höhenverbreitung und des meist einzelnen Vorkommens kann ''B. claustrella'' in Salzburg zur Zeit als ungefährdet gelten, da sie auch in offenen Wirtschaftswäldern zu überleben vermag und daher ausreichend Lebensraum vorfindet. | Auch bei dieser Art ist über die Biologie der ''Imagines'' kaum etwas bekannt. Die Raupen dürften sich von Flechten- und Algenüberzügen auf den Baumstämmen ernähren. Zur Verpuppung spinnen sie ihren Sack in sehr charakteristischer Weise fast senkrecht abstehend an Baumstämme an. Trotz der geringen Höhenverbreitung und des meist einzelnen Vorkommens kann ''B. claustrella'' in Salzburg zur Zeit als ungefährdet gelten, da sie auch in offenen Wirtschaftswäldern zu überleben vermag und daher ausreichend Lebensraum vorfindet. | ||
Version vom 5. Januar 2025, 09:42 Uhr
Bacotia claustrella (Psyche claustrella Bruand, 1845: 66) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Psychidae.
Volkstümlicher Name: Flechten-Sackträger
Diagnose
Die Männchen sind sehr ähnlich den Psyche und Proutia-Arten, aber etwas kleiner. Der rechtwinkelig von der Unterlage abstehend angesponnene Sack ist unverwechselbar.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
B. claustrella ist in Salzburg in lichten Wäldern niedriger Lagen verbreitet, aber meist nur einzeln zu finden. Nachweise kennen wir aus den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia (Stadt Salzburg) und II (nördliche Kalkalpen) nach Embacher et al. (2024). Die bisher dokumentierte Höhenverbreitung ist aber recht gering und erstreckt sich nur von 420 bis 860 m (Kurz & Kurz 2025). Lebensraum der Art sind besonders lichte, trockenwarme Laubmischwälder, aber auch Buchen-Fichten-Tannen-Lärchen-Mischwälder, sowie Tannenwälder. Die Art tritt in Salzburg in einer Generation im Jahr auf. Die Imagines schlüpfen im Juni und Juli, die Raupen überwintern und sind bis etwa Mai oder Juni aktiv, bevor sie sich verpuppen.
Nachbarfaunen
Biologie und Gefährdung
Auch bei dieser Art ist über die Biologie der Imagines kaum etwas bekannt. Die Raupen dürften sich von Flechten- und Algenüberzügen auf den Baumstämmen ernähren. Zur Verpuppung spinnen sie ihren Sack in sehr charakteristischer Weise fast senkrecht abstehend an Baumstämme an. Trotz der geringen Höhenverbreitung und des meist einzelnen Vorkommens kann B. claustrella in Salzburg zur Zeit als ungefährdet gelten, da sie auch in offenen Wirtschaftswäldern zu überleben vermag und daher ausreichend Lebensraum vorfindet.
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, Gernot; Gros, Patrick; Kurz, M. A.; Kurz, M. E. & Zeller-Lukashort, Christof, 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 23 Mai 2011].
- ↑ siehe Phänologie