Anna Maria Rottmayr: Unterschied zwischen den Versionen
(Bilddatei Anna Maria Rottmayrin 1) |
(Bilddatei Anna Maria Rottmayrin 2) |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
| − | [[Datei:Anna Maria Rottmayrin 1.jpg|thumb|Anna Maria Rottmayrin als noch junge Ehefrau auf einem Gemälde im | + | [[Datei:Anna Maria Rottmayrin 1.jpg|thumb|Anna Maria Rottmayrin als noch junge Ehefrau auf einem Gemälde im [[Weyerhof]]]] |
| + | [[Datei:Anna Maria Rottmayrin 2.jpg|thumb|Anna Maria Rottmayrin in der Lebensmitte auf einem Gemälde im [[Senninger Bräu]]]] | ||
[[Datei:Senningerbräu Bramberg.jpg|thumb|Senningerbräu Bramberg]] | [[Datei:Senningerbräu Bramberg.jpg|thumb|Senningerbräu Bramberg]] | ||
[[Datei:Weyergut und Weyerturm 1.jpg|thumb|Der Weyerhof. Im Hintergrund der [[Weyerturm]]]] | [[Datei:Weyergut und Weyerturm 1.jpg|thumb|Der Weyerhof. Im Hintergrund der [[Weyerturm]]]] | ||
Version vom 28. Februar 2012, 15:43 Uhr
Anna Maria Rottmayrin, eine herausragende Unternehmerpersönlichkeit im ausgehenden 17. Jahrhundert, war Wirtin am Senninger Bräu und am Weyerhof - beide in Bramberg am Wildkogel - und wurde aufgrund ihres großen Vermögens als „Pinzgauer Bauernkönigin“ bezeichnet.
Leben
Erste Ehe
Anna Maria Rottmayrin war die Tochter des Christoff Ignati Rottmayr, Gastgeb zu Mittersill, und der Ursula Grundtnerin. Sie verehelichte sich im Jahr 1673 mit Severin Senninger in Bramberg am Wildkogel, der u.a. die dortige Taverne, heute Senninger Bräu genannt, besaß. Für Senninger war es die zweite Ehe. Anna Maria Rottmayrin brachte zum bereits beträchtlichen Vermögen ihres Ehemannes, der Bauer, Wirt und Händler war, eine große Mitgift in die Ehe. Senninger selbst galt als sehr geschäftstüchtig und befasste sich mit allem was Gewinn versprach. Er starb am 4. Juni 1691. Seine Ehe mit Anna Maria Rottmayrin war kinderlos geblieben. Die drei Kinder aus seiner ersten Ehe waren alle vor Erreichen des Erwachsenenalters gestorben. Seine zweite Frau war daher nach seinem Tod Alleinerbin.
Witwenstand
Anna Maria Rottmayrin war selbst eine sehr tüchtige Frau, die fähig war, vorhandenen Besitz nicht nur zusammenzuhalten sondern auch zu vermehren. Die Lizenz, im ganzen Land mit Bramberger Bier zu handeln, war aber mit dem Tod ihres Mannes erloschen. Anna Maria Rottmayrin belieferte jedoch ihre früheren Kunden weiter. Die umliegenden Brauereien zeigten sie aus Konkurrenzgründen mehrfach an. Ab 1695 lag sie auch im Streit mit der Hofkammer, da sie die festgesetzte Höhe des Ungeldes nicht bezahlen wollte. Es war (wie manchmal heute auch) üblich, einen kleineren Umsatz anzugeben als es tatsächlich der Fall war, was aber auch damals schon die Zweifel der Steuerbehörde hervor gerufen hat.
Zweite Ehe
Am 25. Mai 1694 heiratete Anna Maria Rottmayrin ein zweites Mal. Ihr zweiter Ehemann Andreas Wallner aus Stuhlfelden, war ebenfalls verwitwet. Er kam aber nicht ins Urbar, das heißt er wurde nicht auf dem Besitz angeschrieben. Anna Maria Rottmayrin – wiewohl damals kinderlos – wollte den vorhandenen Besitz der Familie erhalten. Sie führte die Wirtschaft mit bewährter Umsicht und Geschäftstüchtigkeit weiter. Gemeinsam mit ihrem zweiten Mann stiftete sie einen Seitenaltar in der Kirche Weyer.
Bekannt ist auch ihr Kochbuch („Koch Puech“), das noch erhalten ist und vom gegenwärtigen Besitzer des Senninger Bräu dem Museum Bramberg als Leihgabe überlassen wurde.
In ihrer Umsicht wartete Anna Maria Rottmayrin nicht bis sie nicht mehr selbst entscheiden konnte. Sie entschloss sich bereits im Jahr 1720, zwölf Jahre vor ihrem Tod dazu, den Besitz an ihren Neffen Mathiasen (2) Schmerold zu übergeben, da auch ihre zweite Ehe kinderlos geblieben war.
Tod
Anna Maria Rottmayrin, tüchtige und erfolgreiche Unternehmerin im ländlichen und abgelegenen Oberpinzgau verstarb 1732. Die Aufzählung der sog. „Senninger-Erbabhandlung“ umfasst aufgrund des überaus großen Vermögens 540 Seiten. Ihre Erben hatten Mühe den Besitz zusammen zu halten.
Schlussanmerkung
In der langen Liste der Besitztümer, die Anna Maria Rottmayrin hinterlassen hat, scheinen auch zwei Goldringe mit Smaragden auf, die sicherlich aus dem Habachtal stammen.
Quellen
- Hans Hönigschmied, „Bramberg am Wildkogel“, Hrsg. Gemeinde Bramberg am Wildkogel, 1993
- Josef Lahnsteiner, „Oberpinzgau – von Krimml bis Kaprun, Selbstverlag, Hollersbach 1965