Bezirk Lienz: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | : [[Viltragenkees]], [http://www.austrianmap.at/amap/index.php?setTo=1%7E325553%7E361143%7E330776%7E357862%7E%40326558%7C358973%7E0%7ELAM_ETRS89%7E987%7E620 AMap]; er hatte mit 128 m einen der stärksten [[Gletscher]]<nowiki>rückgänge</nowiki> 2017/18 in österreichischen [[Alpen]] zu verzeichnen;<ref>Quelle [https://www.sn.at/panorama/oesterreich/video-oesterreichs-gletscher-sind-weiter-auf-dem-rueckzug-68691169 www.sn.at], Österreichs Gletscher sind weiter auf dem Rückzug, 13. April 2019;</ref> | ||
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| + | : [[Nördlicher Viltragenkees]], [http://www.austrianmap.at/amap/index.php?setTo=1%7E325553%7E361143%7E330776%7E357862%7E%40327500%7C360508%7E0%7ELAM_ETRS89%7E987%7E620 AMap] | ||
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| − | Von [[1207]] bis [[1810]] gehörte Osttirol zum [[ | + | Von [[1207]] bis [[1810]] gehörte Osttirol zum [[Erzbistum Salzburg]]. Es war Graf Heinrich von Mittersill-Matrei, der 1207 Osttirol um 2.850 Mark Silber an den Salzburger [[Erzbischof]] [[Eberhard II. von Regensberg]] verkaufte. |
| − | Osttirol war während der Zugehörigkeit zu Salzburg ein armes Land. Die [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] schnitten das Gebiet vor allem im Winter völlig von Salzburg ab. Damit war es auch schutzloser Versuchen anderer Herrscher ausgeliefert, wie beispielsweise dem Patriarchen von Aquileia (Friaul, Italien). Auch | + | Osttirol war während der Zugehörigkeit zu Salzburg ein armes Land. Die [[Hohe Tauern|Hohen Tauern]] schnitten das Gebiet vor allem im Winter völlig von Salzburg ab. Damit war es auch schutzloser Versuchen anderer Herrscher ausgeliefert, wie beispielsweise dem Patriarchen von Aquileia ([[Friaul]], [[Italien]]). Auch Tirol erhob immer wieder Ansprüche auf Osttirol. So bezeichnete [[Peter Anich]] in seinem ''Atlas Tyrolensis'' (1774) die Grenzen als ''strittig''. Es gab daraufhin auch Proteste aus Salzburg. |
Von [[Mittersill]] im [[Pinzgau]] führte nur ein [[Saumpfad]] über den [[Felber Tauern]], der, je nach Schneelage, auch im Winter offen war. Die Wirte der [[Tauernhäuser]] (auf Osttiroler Seite [[Matreier Tauernhaus]], auf Salzburger Seite im [[Felbertal]] das [[Tauernhaus Spital]]) mussten mit Schneestangen den Weg kennzeichnen. Immer wieder starben jedoch im Winter bei Überquerungen Menschen an Erschöpfung. | Von [[Mittersill]] im [[Pinzgau]] führte nur ein [[Saumpfad]] über den [[Felber Tauern]], der, je nach Schneelage, auch im Winter offen war. Die Wirte der [[Tauernhäuser]] (auf Osttiroler Seite [[Matreier Tauernhaus]], auf Salzburger Seite im [[Felbertal]] das [[Tauernhaus Spital]]) mussten mit Schneestangen den Weg kennzeichnen. Immer wieder starben jedoch im Winter bei Überquerungen Menschen an Erschöpfung. | ||
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[[Windisch Matrei]] und Mittersill waren aufgrund ihrer Transitbedeutung für die Erzbischöfe zwei Marktgemeinden, die sich gegenseitig Zollfreiheit zugestehen durften. | [[Windisch Matrei]] und Mittersill waren aufgrund ihrer Transitbedeutung für die Erzbischöfe zwei Marktgemeinden, die sich gegenseitig Zollfreiheit zugestehen durften. | ||
| − | Nach dem Niedergang des Fernhandels mussten sich die Osttiroler neue Erwerbsquellen erschließen. Eine davon war die [[Weberei]]. Zur Zeit von | + | Nach dem Niedergang des Fernhandels mussten sich die Osttiroler neue Erwerbsquellen erschließen. Eine davon war die [[Weberei]]. Zur Zeit von Simon von Stampfer Anfang des [[19. Jahrhundert]]s unterschied man zwischen ''Übergiener'' und Heimatweber. ''Übergiener'' (von ''Übergeher'' über den [[Tauern]]) wanderten an einem bestimmten Tag im Jahr über den Tauern in den Pinzgau, wo sie als Kunstweber Arbeit fanden. Die Arbeit der Pinzgauer Weber wurde nämlich als reine mechanische Kraftleistung gehalten. Ende Juli kehrten sie wieder nach Osttirol mit ''gefülltem Geldbeutel'' zurück. |
| − | + | == Persönlichkeiten aus Osttirol == | |
| + | * [[Theodor Danegger]] (* 1891 in Lienz; † 1959 in [[Wien]]), Opernsänger und Schauspieler; | ||
| + | * [[Gerold Foidl]] (* 1938 in Lienz; † 1982 in [[Salzburg]]), Schriftsteller und Zollbeamter; | ||
| + | * [[Virgil Groder]] (* 1856 in Kals; † 1924 in Mittersill), Kirchenmaler im [[Pinzgau]]; | ||
| + | * [[Wolfgang Adam Lasser]] (* 1635 in Windisch-Matrei; † 1694, ebenda), Pfleger des [[Pfleggericht]]s Windisch-Matrei zur Zeit der [[Die Vertreibung der evangelischen Christen aus dem Defereggental|Ausweisung der Deferegger]] Protestanten; | ||
| + | * [[Ferdinand Ranggetiner]] (* 1844 in Kals; † 1923), Tischler- und Baumeister sowie [[Bürgermeister der Stadt Mittersill|Bürgermeister]] der Marktgemeinde Mittersill; | ||
| + | * [[Simon von Stampfer]] (* 1790 in Windisch Matrei; † 1864 in Wien), Mathematiker, Geodät, Erfinder, Professor am Wiener Polytechnischen Institut und Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften; | ||
| + | * [[Adelgundis Thalmann]] [[OSB]] (* 18.. in Lienz ?; † 1864 in Salzburg), von [[1857]] bis 1864 [[Äbtissinnen vom Nonnberg|Äbtissin]] des [[Benediktinenstift Nonnberg|Benediktinenstifts Nonnberg]]; | ||
| + | * [[Wenzel Unterwurzacher]] (* 1848 in Prägraten; † 1897), Kapellmeister der [[Trachtenmusikkapelle Neukirchen|Trachtenmusikkapelle]] in [[Neukirchen am Großvenediger]]; | ||
| − | == | + | == Quellen == |
* {{wikipedia-de|Bezirk Lienz|Bezirk Lienz}} | * {{wikipedia-de|Bezirk Lienz|Bezirk Lienz}} | ||
| + | * Salzburgwiki-Einträge | ||
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| + | == Fußnote == | ||
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Version vom 13. April 2019, 08:00 Uhr
Der Bezirk Lienz ist der südöstlichste politischer Bezirk des Bundeslandes Tirol. Er ist der flächenmäßig größte Bezirk des Landes und deckungsgleich mit der Region Osttiro]. Der Bezirk Lienz ist mit dem Bundesland Salzburg durch die Felbertauerntunnel-Straße verbunden.
Geografie
Der Bezirk umfasst eine Stadt (Lienz) und 33 Gemeinden.
Gletscher im Bereich des Alpenhauptkamms
- Viltragenkees, AMap; er hatte mit 128 m einen der stärksten Gletscherrückgänge 2017/18 in österreichischen Alpen zu verzeichnen;[1]
Salzburgbezüge
Von 1207 bis 1810 gehörte Osttirol zum Erzbistum Salzburg. Es war Graf Heinrich von Mittersill-Matrei, der 1207 Osttirol um 2.850 Mark Silber an den Salzburger Erzbischof Eberhard II. von Regensberg verkaufte.
Osttirol war während der Zugehörigkeit zu Salzburg ein armes Land. Die Hohen Tauern schnitten das Gebiet vor allem im Winter völlig von Salzburg ab. Damit war es auch schutzloser Versuchen anderer Herrscher ausgeliefert, wie beispielsweise dem Patriarchen von Aquileia (Friaul, Italien). Auch Tirol erhob immer wieder Ansprüche auf Osttirol. So bezeichnete Peter Anich in seinem Atlas Tyrolensis (1774) die Grenzen als strittig. Es gab daraufhin auch Proteste aus Salzburg.
Von Mittersill im Pinzgau führte nur ein Saumpfad über den Felber Tauern, der, je nach Schneelage, auch im Winter offen war. Die Wirte der Tauernhäuser (auf Osttiroler Seite Matreier Tauernhaus, auf Salzburger Seite im Felbertal das Tauernhaus Spital) mussten mit Schneestangen den Weg kennzeichnen. Immer wieder starben jedoch im Winter bei Überquerungen Menschen an Erschöpfung.
Windisch Matrei und Mittersill waren aufgrund ihrer Transitbedeutung für die Erzbischöfe zwei Marktgemeinden, die sich gegenseitig Zollfreiheit zugestehen durften.
Nach dem Niedergang des Fernhandels mussten sich die Osttiroler neue Erwerbsquellen erschließen. Eine davon war die Weberei. Zur Zeit von Simon von Stampfer Anfang des 19. Jahrhunderts unterschied man zwischen Übergiener und Heimatweber. Übergiener (von Übergeher über den Tauern) wanderten an einem bestimmten Tag im Jahr über den Tauern in den Pinzgau, wo sie als Kunstweber Arbeit fanden. Die Arbeit der Pinzgauer Weber wurde nämlich als reine mechanische Kraftleistung gehalten. Ende Juli kehrten sie wieder nach Osttirol mit gefülltem Geldbeutel zurück.
Persönlichkeiten aus Osttirol
- Theodor Danegger (* 1891 in Lienz; † 1959 in Wien), Opernsänger und Schauspieler;
- Gerold Foidl (* 1938 in Lienz; † 1982 in Salzburg), Schriftsteller und Zollbeamter;
- Virgil Groder (* 1856 in Kals; † 1924 in Mittersill), Kirchenmaler im Pinzgau;
- Wolfgang Adam Lasser (* 1635 in Windisch-Matrei; † 1694, ebenda), Pfleger des Pfleggerichts Windisch-Matrei zur Zeit der Ausweisung der Deferegger Protestanten;
- Ferdinand Ranggetiner (* 1844 in Kals; † 1923), Tischler- und Baumeister sowie Bürgermeister der Marktgemeinde Mittersill;
- Simon von Stampfer (* 1790 in Windisch Matrei; † 1864 in Wien), Mathematiker, Geodät, Erfinder, Professor am Wiener Polytechnischen Institut und Mitbegründer der Akademie der Wissenschaften;
- Adelgundis Thalmann OSB (* 18.. in Lienz ?; † 1864 in Salzburg), von 1857 bis 1864 Äbtissin des Benediktinenstifts Nonnberg;
- Wenzel Unterwurzacher (* 1848 in Prägraten; † 1897), Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle in Neukirchen am Großvenediger;
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Bezirk Lienz"
- Salzburgwiki-Einträge