Bruderhaus St. Sebastian: Unterschied zwischen den Versionen
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Als Baumeister wird [[Virgil Fröschlmoser sen.]] genannt, wahrscheinlich der Vater des gleichnamigen späteren Salzburger Bürgermeisters. Der Verwalter des Bruderhauses, Jörg Saurer, legte dann [[1505]] den Grundstein zur [[St.-Sebastian-Kirche]], die ebenfalls durch Spenden der Salzburger Bürger errichtet werden konnte. | Als Baumeister wird [[Virgil Fröschlmoser sen.]] genannt, wahrscheinlich der Vater des gleichnamigen späteren Salzburger Bürgermeisters. Der Verwalter des Bruderhauses, Jörg Saurer, legte dann [[1505]] den Grundstein zur [[St.-Sebastian-Kirche]], die ebenfalls durch Spenden der Salzburger Bürger errichtet werden konnte. | ||
| − | Zunächst war das Bruderhaus als Pilgerhaus und Armenherberge vorgesehen. Dann wurde es aber auch zur Aufnahme erkrankter Dienstboten von Salzburger Bürgern verpflichtet. Sie mussten bis zu ihrer völligen Gesundung behalten werden, wobei der jeweilige Bürger seinem Dienstboten das Essen zur Verfügung stellen musste. Durchreisenden, verarmten oder ''bresthaften'' Personen wurde eine | + | Zunächst war das Bruderhaus als Pilgerhaus und Armenherberge vorgesehen. Dann wurde es aber auch zur Aufnahme erkrankter Dienstboten von Salzburger Bürgern verpflichtet. Sie mussten bis zu ihrer völligen Gesundung behalten werden, wobei der jeweilige Bürger seinem Dienstboten das Essen zur Verfügung stellen musste. Durchreisenden, verarmten oder ''bresthaften'' Personen wurde eine Aufenthaltsdauer von acht Tagen gewährt. |
| − | Schon bald bildeten alte, gebrechliche oder arbeitsunfähige Dienstboten, Gesellen, Knechte usw. den Großteil der Bewohner | + | Schon bald bildeten alte, gebrechliche oder arbeitsunfähige Dienstboten, Gesellen, Knechte usw. den Großteil der Bewohner des Bruderhauses. Wie im modernen Leben konnte man sich auch damals schon seinen "Alterssitz" im Bruderhaus einkaufen mit Anspruch auf Unterkunft, Verpflegung, [[Salzburger Badehäuser|Bad]] und Krankenbetreuung. |
| − | + | Nachdem schon wenige Jahre nach der Eröffnung des Hauses auch ein ''Narrenkäfig'' dort eingerichtet wurde, beschloss [[1562]] der Stadtrat, weitere ''Kötterl'' für Irre und Tobsüchtige im Bruderhaus zu errichten. | |
| − | Als die [[Vereinigte Versorgungsanstalten]] der Stadt Salzburg in [[Nonntal]] als zentrales Altersheim in Betrieb gegangen | + | Als die [[Vereinigte Versorgungsanstalten|Vereinigten Versorgungsanstalten]] der Stadt Salzburg in [[Nonntal]] als zentrales Altersheim in Betrieb gegangen waren, schloss am [[10. November]] [[1898]] das Bruderhaus seine Pforten. |
| − | Am [[21. November]] [[1909]] wurde die Rettungsstation im [[Bruderhof]] eröffnet. [[1927]] wurde das Rote Kreuz von der [[Freiwillige Feuerwehr der Stadt Salzburg | + | Am [[21. November]] [[1909]] wurde die Rettungsstation im [[Bruderhof]] eröffnet. [[1927]] wurde das Rote Kreuz von der [[Freiwillige Feuerwehr der Stadt Salzburg|Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzburg – Löschzug Bruderhof]] getrennt und der Grundstein zum Neubau an der [[Paris-Lodron-Straße]] gelegt. In Teilen des alten Bruderhauses war dann im [[20. Jahrhundert]] die ''Freiwillige Feuerwehr der Stadt Salzburg – Löschzug Bruderhof'' untergebracht und die Salzburger nannten es ''Bruderhof''. |
==Quelle== | ==Quelle== | ||
* ''Salzburger Miniaturen 2'', [[Karl Heinz Ritschel]], 2001, [[Otto Müller Verlag]], ISBN 3-7013-1037-8 | * ''Salzburger Miniaturen 2'', [[Karl Heinz Ritschel]], 2001, [[Otto Müller Verlag]], ISBN 3-7013-1037-8 | ||
| − | * | + | * Salzburgwiki-Artikel [[Rotes Kreuz Salzburg]] |
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Version vom 11. Januar 2008, 11:41 Uhr
Das Bruderhaus zu St. Sebastian in der Salzburger Neustadt war ein kommunales Krankenhaus.
Geschichte
Das Bruderhaus in der Linzer Gasse, nächst der St.-Sebastian-Kirche gelegen, wurde 1496 erbaut und war das zweite Krankenhaus der mittelalterlichen Stadt Salzburg. Das andere war das Bürgerspital in der Altstadt gewesen.
Das Bruderhaus war eine rein bürgerliche Stiftung, wogegen das Bürgerspital eine Gründung der Salzburger Erzbischöfe war. Die Fleischhauerwitwe Dorothea Glimpf übergab ihren an der Linzer Gasse gelegenen Besitz an die Stadt und hat ausdrücklich in dieser Urkunde festgelegt, dass der Bruderhof der Zeitläufe und der Pest wegen errichtet werden sollte.
Als Baumeister wird Virgil Fröschlmoser sen. genannt, wahrscheinlich der Vater des gleichnamigen späteren Salzburger Bürgermeisters. Der Verwalter des Bruderhauses, Jörg Saurer, legte dann 1505 den Grundstein zur St.-Sebastian-Kirche, die ebenfalls durch Spenden der Salzburger Bürger errichtet werden konnte.
Zunächst war das Bruderhaus als Pilgerhaus und Armenherberge vorgesehen. Dann wurde es aber auch zur Aufnahme erkrankter Dienstboten von Salzburger Bürgern verpflichtet. Sie mussten bis zu ihrer völligen Gesundung behalten werden, wobei der jeweilige Bürger seinem Dienstboten das Essen zur Verfügung stellen musste. Durchreisenden, verarmten oder bresthaften Personen wurde eine Aufenthaltsdauer von acht Tagen gewährt.
Schon bald bildeten alte, gebrechliche oder arbeitsunfähige Dienstboten, Gesellen, Knechte usw. den Großteil der Bewohner des Bruderhauses. Wie im modernen Leben konnte man sich auch damals schon seinen "Alterssitz" im Bruderhaus einkaufen mit Anspruch auf Unterkunft, Verpflegung, Bad und Krankenbetreuung.
Nachdem schon wenige Jahre nach der Eröffnung des Hauses auch ein Narrenkäfig dort eingerichtet wurde, beschloss 1562 der Stadtrat, weitere Kötterl für Irre und Tobsüchtige im Bruderhaus zu errichten.
Als die Vereinigten Versorgungsanstalten der Stadt Salzburg in Nonntal als zentrales Altersheim in Betrieb gegangen waren, schloss am 10. November 1898 das Bruderhaus seine Pforten.
Am 21. November 1909 wurde die Rettungsstation im Bruderhof eröffnet. 1927 wurde das Rote Kreuz von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Salzburg – Löschzug Bruderhof getrennt und der Grundstein zum Neubau an der Paris-Lodron-Straße gelegt. In Teilen des alten Bruderhauses war dann im 20. Jahrhundert die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Salzburg – Löschzug Bruderhof untergebracht und die Salzburger nannten es Bruderhof.
Quelle
- Salzburger Miniaturen 2, Karl Heinz Ritschel, 2001, Otto Müller Verlag, ISBN 3-7013-1037-8
- Salzburgwiki-Artikel Rotes Kreuz Salzburg