Stockhaus (Fronfeste): Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt)
 
K (Textersetzung - „Altstadt]] von der Stadt Salzburg“ durch „Altstadt]] der Stadt Salzburg“)
 
(45 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
Die '''Fronfeste''' stand in der [[Altstadt]] von Salzburg, am heutigen [[Kajetanerplatz]] im [[Kaiviertel]] und musste dem Bau des [[Justizgebäude]]s weichen.
+
[[Datei:Fronfeste Stockhaus Karl Hintner.jpg|mini|Vorgängerbau der Justizanstalt – die Fronfeste, z. T. am Standort des heutigen Landesgerichts im Jahr 1907]]
 +
Das '''Stockhaus''', auch ''Fronfeste'' oder ''Criminalhaus'' genannt, stand im Süden des heutigen [[Kajetanerplatz]]es im [[Kaiviertel]] in der [[Altstadt]] der [[Stadt Salzburg]], umfasste aber auch Teile des heutigen Justizgebäudes. Dieses Gefängnis für Schwerverbrecher musste [[1907]] dem Bau des [[Justizgebäude]]s weichen.
  
 
==Geschichte==
 
==Geschichte==
Der Bau wurde [[1562]] von [[Erzbischof]] [[Johann Jakob Khuen von Belasi]] begonnen. [[1590]] unter Erzbischof  [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und später nochmals unter Erzbischof [[Paris Graf Lodron]] wurde sie zu einem großen Baublock erweitert.  
+
Der Bau wurde [[1562]] von [[Fürsterzbischof]] [[Johann Jakob Kuen von Belasy]] begonnen. [[1590]] unter Fürsterzbischof [[Wolf Dietrich von Raitenau]] und nochmals [[1648]] unter Fürsterzbischof [[Paris Graf Lodron]] erweitert, diente es seit 1562 auch unter dem Namen ''Kriminalhaus'' am Theatinerplatz im Wesentlichen als Gefängnis.  
  
Darin war seit dem [[17. Jahrhundert]] eine landesfürstliche [[Brauereien (historisch)|Brauerei]] untergebracht, in der im [[19. Jahrhundert]] nur mehr so genanntes ''kaltes Bier'' ausgeschenkt werden durfte.  
+
An der Hauptfassade, die in Richtung [[Kaigasse]] ausgerichtet war, befand sich das Lodron'sche Wappen und später eine Tafel, die von König Maximilian I. Joseph von Bayern [[1812]] angebracht wurde. Damals wurde es immer noch als Gefängnis benutzt. Das Gebäude wurde [[1906]]/1907 für den Bau des [[Salzburger Landesgerichtsgebäude]]s und für die Erweiterung des Kajetanerplatzes abgerissen.
  
An der Hauptfassade, die in Richtung [[Kaigasse]] ausgerichtet war, befand sich das Lodron'sche Wappen und eine Tafel, die von König Max I. Joseph von Bayern [[1812]] angebracht wurde. Damals wurde es aber auch schon als Gefängnis benutzt. Das Gebäude wurde [[1906]]/[[1907|07]] für den Bau des Justizgebäudes abgerissen.  
+
==Frühere Nutzung des Hauses vor 1562==
 +
Das Stockhaus wurde bis 1562 als [[Salzburger Hofbräuhäuser|Salzburger Hofbräuhaus]] genutzt, das auch als ''[[Kalte Brauhaus|Kalten Brauhaus am Kai]]'' bekannt war. In späterer Zeit wurde räumlich getrennt das Wirtshaus in Teilen des Gebäudes weitergeführt. In der Gebäudechronik von 1885 [[Franz Valentin Zillner|Zillner]] (''Geschichte der Stadt Salzburg '', 1. Band, S. 289) wird dieses Haus als "Kajetanerplatz 2" bezeichnet.  
  
==Quelle==
+
Schon unter [[Hans Elsenheimer]], der [[Stadtrichter]] und [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] von der [[Stadt Salzburg]], [[Landtagsabgeordneter|Abgeordneter]] zum [[Landtag]] und Begründer des [[Hofbräu Kaltenhausen|Hofbräus Kaltenhausen]] war, muss es an dieser Stelle ein Gebäude gegeben haben. Denn [[1496]] verkaufte Hans Elsenheimer III. [[1498]] das Haus um 1 500 [[Gulden]] an Fürsterzbischof [[Leonhard von Keutschach]], der darin das ''Kalte Brauhaus am Kai'' einrichtete.
* ''Kronland Salzburg, historische Fotografien von 1850 bis 1918'', [[Salzburger Museum Carolino Augusteum]], Wolfram Morath (Herausgeber), 2000, ISBN 3-901014-68-3
 
  
 +
[[Gerhard Ammerer]] und [[Harald Waitzbauer]] schreiben in ihrem Buch [[Wege zum Bier - 600 Jahre Braukultur]], dass das ''Kalte Brauhaus am Kai'' '''neben''' dem bestehenden Kaltenhausener Lager (oder auch Ausschank) des Fürsterzbischofs eingerichtet wurde. Die zweite Quelle<ref>''525 Jahre Hofbräu Kaltenhausen 1475–2000'', [[Herwig Steinkellner]], [[Alexander Prenninger]], Herausgeber [[Hofbräu Kaltenhausen]]</ref> erwähnt eine solche Trennung nicht. Später wurde aus dem Haus die [[Bräuhauskaserne]].
 +
 +
== Bildlinks ==
 +
* [http://www.artnet.de/künstler/franz-kulstrunk/blick-auf-salzburg-s0XNjDfCan8GRPg5Opj1Lg2 Franz Kulstrunk, "Blick auf Salzburg", um 1900, Öl auf Karton, 50,5 x 75 cm (ergänze: "Blick auf das Stockhaus am Ende der Kaigasse")]
 +
* [http://www.bildarchivaustria.at/Preview/4184413.jpg Demolierung der Fronfeste, 1909, Quelle ÖNB]
 +
* [https://www.facebook.com/photo.php?fbid=4083025475089127&set=p.4083025475089127&type=3 www.facebook.com], historische Ansichtskarte
 +
* [https://www.facebook.com/photo.php?fbid=4055737214484620&set=p.4055737214484620&type=3 www.facebook.com], Lageplan des Stockhauses im Verhältnis zum errichteten Justizgebäude
 +
 +
==Quellen==
 +
* ''[[Kronland Salzburg]], historische Fotografien von 1850 bis 1918'', [[Salzburger Museum Carolino Augusteum]], [[Wolfram Morath]] (Herausgeber), 2000, ISBN 3-901014-68-3
 +
* ''525 Jahre Hofbräu Kaltenhausen 1475–2000'', [[Herwig Steinkellner]], [[Alexander Prenninger]], Herausgeber [[Hofbräu Kaltenhausen]]
 +
* Buch [[Wege zum Bier - 600 Jahre Braukultur]], Seite 183
 +
 +
== Einzelnachweise ==
 +
<references/>
 +
 +
[[Kategorie:Architektur]]
 +
[[Kategorie:Gebäude]]
 +
[[Kategorie:historisches Gebäude]]
 
[[Kategorie:nicht mehr existierende Gebäude]]
 
[[Kategorie:nicht mehr existierende Gebäude]]
[[Kategorie:Salzburg]]
 
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 +
[[Kategorie:Altstadt]]
 
[[Kategorie:Kaiviertel]]
 
[[Kategorie:Kaiviertel]]

Aktuelle Version vom 17. Juni 2025, 19:30 Uhr

Vorgängerbau der Justizanstalt – die Fronfeste, z. T. am Standort des heutigen Landesgerichts im Jahr 1907

Das Stockhaus, auch Fronfeste oder Criminalhaus genannt, stand im Süden des heutigen Kajetanerplatzes im Kaiviertel in der Altstadt der Stadt Salzburg, umfasste aber auch Teile des heutigen Justizgebäudes. Dieses Gefängnis für Schwerverbrecher musste 1907 dem Bau des Justizgebäudes weichen.

Geschichte

Der Bau wurde 1562 von Fürsterzbischof Johann Jakob Kuen von Belasy begonnen. 1590 unter Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau und nochmals 1648 unter Fürsterzbischof Paris Graf Lodron erweitert, diente es seit 1562 auch unter dem Namen Kriminalhaus am Theatinerplatz im Wesentlichen als Gefängnis.

An der Hauptfassade, die in Richtung Kaigasse ausgerichtet war, befand sich das Lodron'sche Wappen und später eine Tafel, die von König Maximilian I. Joseph von Bayern 1812 angebracht wurde. Damals wurde es immer noch als Gefängnis benutzt. Das Gebäude wurde 1906/1907 für den Bau des Salzburger Landesgerichtsgebäudes und für die Erweiterung des Kajetanerplatzes abgerissen.

Frühere Nutzung des Hauses vor 1562

Das Stockhaus wurde bis 1562 als Salzburger Hofbräuhaus genutzt, das auch als Kalten Brauhaus am Kai bekannt war. In späterer Zeit wurde räumlich getrennt das Wirtshaus in Teilen des Gebäudes weitergeführt. In der Gebäudechronik von 1885 Zillner (Geschichte der Stadt Salzburg , 1. Band, S. 289) wird dieses Haus als "Kajetanerplatz 2" bezeichnet.

Schon unter Hans Elsenheimer, der Stadtrichter und Bürgermeister von der Stadt Salzburg, Abgeordneter zum Landtag und Begründer des Hofbräus Kaltenhausen war, muss es an dieser Stelle ein Gebäude gegeben haben. Denn 1496 verkaufte Hans Elsenheimer III. 1498 das Haus um 1 500 Gulden an Fürsterzbischof Leonhard von Keutschach, der darin das Kalte Brauhaus am Kai einrichtete.

Gerhard Ammerer und Harald Waitzbauer schreiben in ihrem Buch Wege zum Bier - 600 Jahre Braukultur, dass das Kalte Brauhaus am Kai neben dem bestehenden Kaltenhausener Lager (oder auch Ausschank) des Fürsterzbischofs eingerichtet wurde. Die zweite Quelle[1] erwähnt eine solche Trennung nicht. Später wurde aus dem Haus die Bräuhauskaserne.

Bildlinks

Quellen

Einzelnachweise

  1. 525 Jahre Hofbräu Kaltenhausen 1475–2000, Herwig Steinkellner, Alexander Prenninger, Herausgeber Hofbräu Kaltenhausen