Caloptilia fidella: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Caloptilia fidella''' (''Gracilaria fidella'' Reutti, 1853: 201-202) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]], [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Gracillariidae]] (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
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'''Caloptilia fidella''' (''Gracilaria fidella'' Reutti, 1853: 201-202) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Gracillariidae]] (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
  
 
==Diagnose==
 
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Minen und gezüchtete Imagines sind eindeutig zu erkennen, da ''C. fidella'' die einzige an ''[[Humulus lupulus]]'' lebende Art der Gracillariidae ist.
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Minen und gezüchtete [[Glossar Biologie#I|Imagin]]es sind eindeutig zu erkennen, da ''C. fidella'' die einzige an ''[[Humulus lupulus]]'' (Echter Hopfen) lebende Art der Gracillariidae ist.
  
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
  
''C. fidella'' wurde von [[Karl Mitterberger|Mitterberger]] (1909) am 20.8.1908 in der [[Josefiau]] in der [[Stadt Salzburg]] nachgewiesen (Zone Ia nach Embacher et al. 2011). Es war dies der einzige Fund im Land für über 100 Jahre, die Art war seither verschollen. Auch eine Suche nach den charakteristischen Blattrollen der Raupen blieb zunächst ergebnislos. Erst ab 2016 konnten diese dann mehrfach in der [[Landschaftsschutzgebiet Aigner Au|Aigner Au]] im Süden der [[Stadt Salzburg]] sowie in [[Thalgau]] (Zone I, [[Alpenvorland]] und [[Flyschzone]], nach Embacher et al. 2024) aufgefunden werden, und auch die Zucht der [[Glossar Biologie#I|Imag]]o war erfolgreich (e.l. 3.9.2016). Letztere tritt in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] also in den Monaten August und September auf und überwintert, die erwachsenen Raupen sind im August, die Puppen ebenfalls im August und September anzutreffen. Lebensraum der Art sind abwechslungsreiche [[Wald (Ökosystem)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder und Galeriewälder mit Beständen der Nahrungspflanze der Raupen. Die Höhenverbreitung der Art ist gering und im Land bisher nur von rund 420 bis 550 m dokumentiert ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] &amp; [[Marion Kurz|Kurz]] 2025).
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''C. fidella'' wurde von [[Karl Mitterberger|Mitterberger]] (1909) am [[20. August]] [[1908 in der [[Josefiau]] in der [[Stadt Salzburg]] nachgewiesen (Zone Ia nach Embacher et al. 2011). Es war dies der einzige Fund im [[Salzburg (Bundesland)|Land]] für über 100 Jahre, die Art war seither verschollen. Auch eine Suche nach den charakteristischen Blattrollen der Raupen blieb zunächst ergebnislos. Erst ab [[2016]] konnten diese dann mehrfach in der [[Landschaftsschutzgebiet Aigner Au|Aigner Au]] im Süden der Stadt Salzburg sowie in [[Thalgau]] (Zone I, [[Alpenvorland]] und [[Flyschzone]], nach Embacher et al. 2024) aufgefunden werden, und auch die Zucht der [[Glossar Biologie#I|Imag]]o war erfolgreich (e.l. 3.9.2016). Letztere tritt in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] also in den Monaten August und September auf und überwintert, die erwachsenen Raupen sind im August, die Puppen ebenfalls im August und September anzutreffen. Lebensraum der Art sind abwechslungsreiche [[Wald (Ökosystem)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder und Galeriewälder mit Beständen der Nahrungspflanze der Raupen. Die Höhenverbreitung der Art ist gering und im Land bisher nur von rund 420 bis 550 m dokumentiert ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] &amp; [[Marion Kurz|Kurz]] 2025).
  
 
==Nachbarfaunen==
 
==Nachbarfaunen==
Huemer (2013) meldete die Art aus allen österreichischen Bundesländern mit Ausnahme von Salzburg und dem Burgenland. Nach Klimesch (1990) kommt ''C. fidella'' (als ''Caloptilia onustella'' angegegeben) in Oberösterreich im Mühlviertel und im Alpenvorland vor. In Bayern ist die Art rezent aus allen vier Naturräumen nachgewiesen (Haslberger & Segerer 2016).
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Huemer (2013) meldete die Art aus allen österreichischen Bundesländern mit Ausnahme von Salzburg und dem [[Burgenland]]. Nach Klimesch (1990) kommt ''C. fidella'' (als ''Caloptilia onustella'' angegeben) in [[Oberösterreich]] im [[Mühlviertel]] und im Alpenvorland vor. In [[Bayern]] ist die Art rezent aus allen vier Naturräumen nachgewiesen (Haslberger & Segerer 2016).
  
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
  
Die Biologie der Imagines von ''C. fidella'' ist in Salzburg unbekannt. Die Raupen leben an Hopfen (''[[Humulus lupulus]]'') und erzeugen bei ihrer Fraßtätigkeit zunächst Blattminen und dann die für die Gattung typischen Blattrollen. Durch die Spezialisierung auf eine einzige Nahrungspflanze vermeiden die Tiere direkte Konkurrenz zu anderen blattminierenden Schmetterlingen im selben Lebensraum, wie ''[[Caloptilia roscipennella]]'' (an ''[[Juglans regia]]''), ''[[Phyllocnistis unipunctella]]'' (an ''[[Populus nigra]]''), ''[[Phyllonorycter lantanella]]'' (an ''Viburnum''-Arten) oder ''[[Leucoptera malifoliella]]'' (an ''Prunus'' oder ''Malus''). Obwohl die Futterpflanze an Waldrändern in niedrigen Lagen nicht selten vorkommt, konnte ''C. fidella'' bisher nur an wenigen Stellen in Salzburg festgestellt werden. Die Ursache dafür ist unbekannt, die Art wird vorerst aber als ungefährdet angesehen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2025).
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Die Biologie der Imagines von ''C. fidella'' ist in Salzburg unbekannt. Die Raupen leben an Hopfen (''Humulus lupulus'') und erzeugen bei ihrer Fraßtätigkeit zunächst Blattminen und dann die für die Gattung typischen Blattrollen. Durch die Spezialisierung auf eine einzige Nahrungspflanze vermeiden die Tiere direkte Konkurrenz zu anderen blattminierenden Schmetterlingen im selben Lebensraum, wie ''[[Caloptilia roscipennella]]'' (an ''[[Juglans regia]]'', der Echten Walnuss), ''[[Phyllocnistis unipunctella]]'' (an ''[[Populus nigra]]'', der Schwarz[[pappel]]), ''[[Phyllonorycter lantanella]]'' (an ''Viburnum''-[Schneeball&#8209;]Arten) oder ''[[Leucoptera malifoliella]]'' (an ''Prunus'' [z.B. Zwetschge] oder ''Malus'' <nowiki>[</nowiki>[[Apfelbaum|Apfel]]<nowiki>]</nowiki>). Obwohl die Futterpflanze an Waldrändern in niedrigen Lagen nicht selten vorkommt, konnte ''C. fidella'' bisher nur an wenigen Stellen in Salzburg festgestellt werden. Die Ursache dafür ist unbekannt, die Art wird vorerst aber als ungefährdet angesehen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2025).
  
 
==Weiterführende Informationen==
 
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*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.04.11].
 
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.04.11].
 
*[[Karl Mitterberger|Mitterberger, K.]] 1909. Verzeichnis der im [[Kronland Salzburg|Kronlande Salzburg]] bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 49: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19090003&zoom=2&seite=00000195 195-552].
 
*[[Karl Mitterberger|Mitterberger, K.]] 1909. Verzeichnis der im [[Kronland Salzburg|Kronlande Salzburg]] bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 49: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19090003&zoom=2&seite=00000195 195-552].
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]

Aktuelle Version vom 11. April 2025, 18:20 Uhr

Caloptilia fidella (Gracilaria fidella Reutti, 1853: 201-202) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

Minen und gezüchtete Imagines sind eindeutig zu erkennen, da C. fidella die einzige an Humulus lupulus (Echter Hopfen) lebende Art der Gracillariidae ist.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

C. fidella wurde von Mitterberger (1909) am 20. August [[1908 in der Josefiau in der Stadt Salzburg nachgewiesen (Zone Ia nach Embacher et al. 2011). Es war dies der einzige Fund im Land für über 100 Jahre, die Art war seither verschollen. Auch eine Suche nach den charakteristischen Blattrollen der Raupen blieb zunächst ergebnislos. Erst ab 2016 konnten diese dann mehrfach in der Aigner Au im Süden der Stadt Salzburg sowie in Thalgau (Zone I, Alpenvorland und Flyschzone, nach Embacher et al. 2024) aufgefunden werden, und auch die Zucht der Imago war erfolgreich (e.l. 3.9.2016). Letztere tritt in Salzburg also in den Monaten August und September auf und überwintert, die erwachsenen Raupen sind im August, die Puppen ebenfalls im August und September anzutreffen. Lebensraum der Art sind abwechslungsreiche Waldränder und Galeriewälder mit Beständen der Nahrungspflanze der Raupen. Die Höhenverbreitung der Art ist gering und im Land bisher nur von rund 420 bis 550 m dokumentiert (Kurz & Kurz 2025).

Nachbarfaunen

Huemer (2013) meldete die Art aus allen österreichischen Bundesländern mit Ausnahme von Salzburg und dem Burgenland. Nach Klimesch (1990) kommt C. fidella (als Caloptilia onustella angegeben) in Oberösterreich im Mühlviertel und im Alpenvorland vor. In Bayern ist die Art rezent aus allen vier Naturräumen nachgewiesen (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Die Biologie der Imagines von C. fidella ist in Salzburg unbekannt. Die Raupen leben an Hopfen (Humulus lupulus) und erzeugen bei ihrer Fraßtätigkeit zunächst Blattminen und dann die für die Gattung typischen Blattrollen. Durch die Spezialisierung auf eine einzige Nahrungspflanze vermeiden die Tiere direkte Konkurrenz zu anderen blattminierenden Schmetterlingen im selben Lebensraum, wie Caloptilia roscipennella (an Juglans regia, der Echten Walnuss), Phyllocnistis unipunctella (an Populus nigra, der Schwarzpappel), Phyllonorycter lantanella (an Viburnum-[Schneeball‑]Arten) oder Leucoptera malifoliella (an Prunus [z.B. Zwetschge] oder Malus [Apfel]). Obwohl die Futterpflanze an Waldrändern in niedrigen Lagen nicht selten vorkommt, konnte C. fidella bisher nur an wenigen Stellen in Salzburg festgestellt werden. Die Ursache dafür ist unbekannt, die Art wird vorerst aber als ungefährdet angesehen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2025).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Bilder

 Caloptilia fidella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.04.11].
  • Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.

Einzelnachweis