Epichnopterix plumella: Unterschied zwischen den Versionen

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Volkstümliche(r) Name(n): Wiesen-Sackträger
 
Volkstümliche(r) Name(n): Wiesen-Sackträger
  
'''Epichnopterix plumella''' (''Tinea plumella'' [Denis & Schiffermüller], 1775: 133) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Psychidae]].
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'''Epichnopterix plumella''' (''Tinea plumella'' [Denis & Schiffermüller], 1775: 133) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Psychidae]] (Sackträger).
  
 
==Diagnose==
 
==Diagnose==
Die Männchen von ''E. plumella'' sind (innerhalb der Gattung) mittelgroß bis groß, haben lanzettliche, überwiegend anliegende Deckschuppen auf dem Vorderflügel und sind in der Farbe dunkel schwarzbraun. Die Säcke sind meist zwischen 12 und 15 mm lang und 2,5 - 3,5 mm dick (Längen- und Breitenangaben ohne abstehende Pflanzenteile gemessen). Sie sind kaum spindelförmig.
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Die Männchen von ''E. plumella'' sind (innerhalb der Gattung) mittelgroß bis groß, haben lanzettliche, überwiegend anliegende Deckschuppen auf dem Vorderflügel und sind in der Farbe dunkel schwarzbraun. Die Säcke sind meist zwischen 12 und 15 mm lang und 2,5 3,5 mm dick (Längen- und Breitenangaben ohne abstehende Pflanzenteile gemessen). Sie sind kaum spindelförmig.
  
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
''E. plumella'' wurde bisher in Salzburg verbreitet in den Zonen I bis III ([[Alpenvorland]] bis [[Salzburger Schieferalpen|Schieferalpen]] nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] 2024) gefunden, allerdings meist nur in niedrigen Lagen. So ist die Höhenverbreitung nach [[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025 von 400 bis 1000 m, ausnahmsweise bis 1400 m dokumentiert. Funde in den Gebirgslagen sind daher meist rar.
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''E. plumella'' wurde bisher in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] verbreitet in den Zonen I bis III ([[Alpenvorland]] bis [[Salzburger Schieferalpen|Schieferalpen]] nach [[Gernot Embacher#Embacher et al.|Embacher et al.]] 2024) gefunden, allerdings meist nur in niedrigen Lagen. So ist die Höhenverbreitung nach [[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025 von 400 bis 1000 m, ausnahmsweise bis 1400 m dokumentiert. Funde in den Gebirgslagen sind daher meist rar.
  
''E. plumella'' ist ein ausgesprochener Wiesenfalter, der besonders auf extensiv bewirtschafteten, sowohl trockenen wie auch sumpfigen Wiesen vorkommt und auch in Rasengesellschaften auf Hochmooren anzutreffen ist. Im intensiv bewirtschafteten Grünland allerdings fehlt die Art, obwohl die Männchen gelegentlich auch hierher und sogar bis in Gärten gelangen. Die Tiere fliegen von Ende März bis Anfang Juli in einer Generation, die Raupen überwintern (Kurz & Kurz 2025).
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''E. plumella'' ist ein ausgesprochener Wiesenfalter, der besonders auf extensiv bewirtschafteten, sowohl trockenen wie auch sumpfigen Wiesen vorkommt und auch in Rasengesellschaften auf Hoch[[moore]]n anzutreffen ist. Im intensiv bewirtschafteten Grünland allerdings fehlt die Art, obwohl die Männchen gelegentlich auch hierher und sogar bis in Gärten gelangen.  
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==Nachbarfaunen==
 
==Nachbarfaunen==
Außer für Kärnten wird ''E. plumella'' bei Huemer (2013) für alle österreichischen Bundesländer angeführt. Als eine der häufigsten Psychiden kommt sie auch in allen Landesteilen von Oberösterreich, wie auch von Bayern vor (Kusdas & Reichl 1974, Hauser 2014, Haslberger & Segerer 2016).
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Außer für Kärnten wird ''E. plumella'' bei Huemer (2013) für alle österreichischen Bundesländer angeführt. Als eine der häufigsten Psychiden kommt sie auch in allen Landesteilen von [[Oberösterreich]], wie auch von [[Bayern]] vor (Kusdas & Reichl 1974, Hauser 2014, Haslberger & Segerer 2016).
  
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Wie bei den verwandten Arten verlassen die Weibchen von ''E. plumella'' ihren Sack nicht mehr. Dieser öffnet sich lediglich am Hinterende ein wenig und ermöglicht so dem Männchen die Begattung. Die Männchen fliegen tagsüber (10 bis 16 Uhr MEZ, ein Einzelfund zwischen 17 und 18 Uhr nach [[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). Die Raupen ernähren sich von verschiedenen krautigen Pflanzen. Zur Verpuppung werden die Säcke an allen möglichen, etwas erhöhten Stellen angesponnen. Das Spektrum reicht von Grashalmen, über Baumstämme bis zu Felsen. Obwohl ''E. plumella'' im Land nicht akut bedroht ist, werden ihre Lebensräume durch die intensive Landwirtschaft und den Verbrauch "unproduktiver" Flächen durch Baumaßnahmen und die Ausweisung von Industriegebieten immer seltener. Das mittlerweile flächendeckende Mähen praktisch aller Straßen- und Wegränder unterbindet zudem die Verbindung zwischen den Restpopulationen. Trotzdem wird die Art noch als ungefährdet betrachtet (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
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Wie bei den verwandten Arten verlassen die Weibchen von ''E. plumella'' ihren Sack nicht mehr. Dieser öffnet sich lediglich am Hinterende ein wenig und ermöglicht so dem Männchen die Begattung. Die Männchen fliegen tagsüber (10 bis 16 Uhr MEZ, ein Einzelfund zwischen 17 und 18 Uhr nach [[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025).  
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Die Raupen ernähren sich von verschiedenen krautigen Pflanzen. Zur Verpuppung werden die Säcke an allen möglichen, etwas erhöhten Stellen angesponnen. Das Spektrum reicht von Grashalmen, über Baumstämme bis zu Felsen.  
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Obwohl ''E. plumella'' im Land nicht akut bedroht ist, werden ihre Lebensräume durch die intensive Landwirtschaft und den Verbrauch "unproduktiver" Flächen durch Baumaßnahmen und die Ausweisung von Industriegebieten immer seltener. Das mittlerweile flächendeckende Mähen praktisch aller Straßen- und Wegränder unterbindet zudem die Verbindung zwischen den Restpopulationen. Trotzdem wird die Art noch als ungefährdet betrachtet (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
  
 
==Weiterführende Informationen==
 
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*{{Quelle Embacher et al. 2024}}
 
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*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
 
*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
*Hauser, E. 2014. Die „Seelchen“ Oberösterreichs mit Angaben zur Determination und Taxonomie (Lepidoptera, Psychidae). Linzer biologische Beiträge 46(2): 1041–1086.
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*Hauser, E. 2014. Die "Seelchen" Oberösterreichs mit Angaben zur Determination und Taxonomie (Lepidoptera, Psychidae). Linzer biologische Beiträge 46(2): 1041–1086.
 
*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
 
*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2024. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.01.06].
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*Kurz, M. A. & [[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.01.06].
*Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263.
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*Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263.
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== Einzelnachweis ==
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]

Aktuelle Version vom 17. Januar 2025, 19:57 Uhr

Männchen: Oberösterreich, Salzkammergut, Bad Goisern am Hallstättersee, Pichlern, 2005.06.11

Volkstümliche(r) Name(n): Wiesen-Sackträger

Epichnopterix plumella (Tinea plumella [Denis & Schiffermüller], 1775: 133) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Psychidae (Sackträger).

Diagnose

Die Männchen von E. plumella sind (innerhalb der Gattung) mittelgroß bis groß, haben lanzettliche, überwiegend anliegende Deckschuppen auf dem Vorderflügel und sind in der Farbe dunkel schwarzbraun. Die Säcke sind meist zwischen 12 und 15 mm lang und 2,5 – 3,5 mm dick (Längen- und Breitenangaben ohne abstehende Pflanzenteile gemessen). Sie sind kaum spindelförmig.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

E. plumella wurde bisher in Salzburg verbreitet in den Zonen I bis III (Alpenvorland bis Schieferalpen nach Embacher et al. 2024) gefunden, allerdings meist nur in niedrigen Lagen. So ist die Höhenverbreitung nach Kurz & Kurz 2025 von 400 bis 1000 m, ausnahmsweise bis 1400 m dokumentiert. Funde in den Gebirgslagen sind daher meist rar.

E. plumella ist ein ausgesprochener Wiesenfalter, der besonders auf extensiv bewirtschafteten, sowohl trockenen wie auch sumpfigen Wiesen vorkommt und auch in Rasengesellschaften auf Hochmooren anzutreffen ist. Im intensiv bewirtschafteten Grünland allerdings fehlt die Art, obwohl die Männchen gelegentlich auch hierher und sogar bis in Gärten gelangen.

Die [[Imagines fliegen von Ende März bis Anfang Juli in einer Generation, die Raupen überwintern (Kurz & Kurz 2025).

Nachbarfaunen

Außer für Kärnten wird E. plumella bei Huemer (2013) für alle österreichischen Bundesländer angeführt. Als eine der häufigsten Psychiden kommt sie auch in allen Landesteilen von Oberösterreich, wie auch von Bayern vor (Kusdas & Reichl 1974, Hauser 2014, Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Wie bei den verwandten Arten verlassen die Weibchen von E. plumella ihren Sack nicht mehr. Dieser öffnet sich lediglich am Hinterende ein wenig und ermöglicht so dem Männchen die Begattung. Die Männchen fliegen tagsüber (10 bis 16 Uhr MEZ, ein Einzelfund zwischen 17 und 18 Uhr nach Kurz & Kurz 2025).

Die Raupen ernähren sich von verschiedenen krautigen Pflanzen. Zur Verpuppung werden die Säcke an allen möglichen, etwas erhöhten Stellen angesponnen. Das Spektrum reicht von Grashalmen, über Baumstämme bis zu Felsen.

Obwohl E. plumella im Land nicht akut bedroht ist, werden ihre Lebensräume durch die intensive Landwirtschaft und den Verbrauch "unproduktiver" Flächen durch Baumaßnahmen und die Ausweisung von Industriegebieten immer seltener. Das mittlerweile flächendeckende Mähen praktisch aller Straßen- und Wegränder unterbindet zudem die Verbindung zwischen den Restpopulationen. Trotzdem wird die Art noch als ungefährdet betrachtet (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Hauser, E. 2014. Die "Seelchen" Oberösterreichs mit Angaben zur Determination und Taxonomie (Lepidoptera, Psychidae). Linzer biologische Beiträge 46(2): 1041–1086.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.01.06].
  • Kusdas, K. & E. R. Reichl 1974. Die Schmetterlinge Oberösterreichs. Teil 2. Schwärmer und Spinner. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1-263.

Einzelnachweis