Moor
Es gibt verschiedene Arten von Mooren, die alle im Bundesland Salzburg, im angrenzenden Oberen Innviertel und im bayerischen Rupertiwinkel vorkommen.
Moorarten
Niedermoor
Die erste Entstehungsstufe eines Moores nennt man Niedermoor. Aus verlandeten Seen, die sehr nährstoffreich sind, weil sie im Einflussbereich des Grundwassers liegen, entstehen Niedermoore, auch Verlandungsmoore genannt. Durch den höheren Nährstoffgehalt ist das Leben in den Wasseransammlungen, den so genannten Schlenken, reichhaltig und artenreich. Es ist der bevorzugte Lebensraum von Algen, die das Niedermoor mit Sauerstoff versorgen.
Fieberklee, Sumpfenzian oder Mehlprimel leben ebenfalls gerne im Niedermoor.
Die Torftiefe von Niedermooren beträgt gewöhnlich weniger als zwei Meter.
Beispiele von Übergangsmooren
Übergangsmoor
Als Übergangsmoor, auch Zwischenmoor, wird die zweite Stufe in der Entwicklung eines Moores bezeichnet. Diese befindet sich zeitlich oder räumlich zwischen dem Niedermoor und dem Hochmoor. Es ist also eine Entwicklungsstufe zwischen der eines Niedermoores (das die Nährstoffe über das Grundwasser erhält) und der eines Hochmoores (dessen Lebensgrundlage Niederschläge sind). Auch nasse Streuwiesen, die man zur Gewinnung von Einstreu für das Vieh mäht, gehören in diese Kategorie.
Die Dicke der Torfschicht ist deutlich geringer, das Spektrum der vorkommenden Arten aufgrund der besseren Nährstoffversorgung dafür reichhaltiger als in echten Hochmooren.
Wenn die wachsende Decke aus Torfmoosen sich durch Überwachsen von Moorgewässern zieht, entstehen so genannte Schwingrasen. Diese geben beim Begehen wie Schaumgummi nach.
Beispiele von Übergangsmooren
- das Wasenmoos am Thalgauberg
Hochmoor

Die zahlenmäßig, österreichweit, am verbreitetste Art sind Hochmoore. Sie kommen in höheren Tallagen, im Hügelland oder im Gebirge vor. Umgeben sind sie meist von dichte Latschenbeständen. In Salzburg, dem moorreichsten Bundesland Österreichs, treten sie häufig gruppenweise auf.
Hochmoore erhalten ihren Wasserbedarf durch Niederschläge. Um den benötigen Wasserbedarf halten zu können, sind sie in Gebiete mit geringem Wasserabfluss zu finden. Das notwendige Klima, bei dem die Niederschlagsmenge jene der Verdunstung übersteigt, und ein nährstoffarmes Milieu, das Torfmoosen in ihrem ökologischen Wettbewerb mit höheren Pflanzen Vorteile verschafft, sind die Lebensgrundlagen dieser Moorart.
Zwischen zwei und zehn Meter Stärke haben Hochmoore.
Aufgrund der Höhenlage und der fehlenden Wasserbewegung kommt es zu kaum einem Wärmeaustausch zwischen Wasser und Luft. Dadurch entsteht ein Mikroklima mit hohen Temperaturschwankungen. Diese können bis zu 30 °C zwischen Tag und Nacht betragen, wobei die Wassertemperaturen kaum über 10 °C ansteigen. Nachtfröste und kurze Vegetationszeiten sind weitere Umgebungsmerkmale von Hochmooren.
Beispiele von Hochmooren
- rund um den Prebersee im Lungau in 1 500 m ü. A.
- das Hundsfeldmoor in Obertauern
Moore in der Stadt Salzburg
Zwischen den tiefliegenden Alluvionen[1] von Salzach und Saalach finden sich, umgeben von trockenen Terrassen, feuchte Moorflächen. Größenmäßig betrachtet bildet das Hammerauer Moor die größte Fläche, gefolgt vom Itzlinger Moor, das sich in Teilen im Schallmoos und dem Langmoos befand.
Bevor man im Stadtgebiet intensiv das Torfstechen betrieb, bestanden alle Moore mehr oder weniger aus drei Schichten: eine Schicht Hochmoortorf, die bis zu acht Meter Stärke erreichen konnte, einer etwa einen Meter dicken Niedermoorschicht, darunter etwa 50 cm Übergangsmoor. Eine Lage von Wasser undurchlässigem Ton (Seeton), deren Stärke zwischen 50 cm bis einem Meter beträgt, schließt z. B. im Leopoldskroner Moos das Moor nach unten hin ab. Das Schallmoos , auf dem heute zum großen Teil Häuser stehen, besitzt Ton- und Schluffablagerungen von mehreren zehn Metern Stärke.
Natur nahen Charakter weisen nur mehr kleine Flächen wie das Samer Mösl oder Teile des Leopoldskroner Moores auf. Davon sind weite Teile bereits entwässert und werden als Fettwiese oder Acker genutzt. Gänzlich zerstört wurden das einstige Kasernmoos und das Parschermoos.
Moore im Land Salzburg
Es gibt noch verschiedene Moore wie Moore am Pass Thurn (Wasenmoos Mittersill, 190 ha, ein Komplex von 13 Feuchtgebieten), Moore am Sauerfelder Wald (119 ha, Marktgemeinde Tamsweg), Moore am Schwarzenberg (267 ha, Marktgemeinde Tamsweg sowie in den Gemeinden Unternberg, Ramingstein und Thomatal), das Saumoos oder Moore am Überling (264 ha, Marktgemeinde Tamsweg). Im Flachgau das Wenger Moor am Nordwestufer des Wallersees, das Blinklingmoos in Strobl am Wolfgangsee, beim Seewaldsee. Das Rotmoos im Fuscher Tal ist eines der bedeutendsten Feuchtgebiete im Bundesland Salzburg (Liste nicht vollständig).
Moore in angrenzenden Regionen
- Ibmer Moor im Oberen Innviertel: dort sind alle drei Moorarten zu finden
- Schönramer Filz bei Schönram im benachbarten Bayern
Literatur
- Hans Schreiber, "Die Moore Salzburgs in naturwissenschaftlicher, geschichtlicher, landwirtschaftlicher und technischer Beziehung" auf Grund der Erhebungen der Vereins-Moor-Kommissäre Lorenz Blechinger, Wilhelm von Eschwege, Franz Matouschek, Peter und Hans Schreiber, 1913, Verlag des Deutsch-Österreichischen Moorvereins in Staab, Böhmen, K. u. k. Hof-Buchdruckerei Carl Fromme in Wien V, erste systematische Beschreibung nach Lage und Karte für die 293 Moore im Bundesland Salzburg Direktlink
- Geheimnis Moor
Bilder
Moor – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im Salzburgwiki
Quellen
- www.umweltbundesamt.at
- Internetseiten von aeiou
- www.salzburg.gv.at
- www.botanik.univie.ac.at
- www.tamsweg.at
- assets.wwf.ch Übergangsmoor
- www.salzburg.gv.at, pdf Moor & Torf - Land Salzburg, abgefragt am 13. Dezember 2018
Einzelnachweise
- ↑ siehe www.wissenschaft-online.de