Fieberklee

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Der Fieberklee oder Bitterklee (Menyanthes trifoliata) ist die einzige Pflanzenart der monotypischen Gattung Menyanthes in der Familie der Fieberkleegewächse. Diese Sumpf- oder Wasserpflanze ist auf der Nordhalbkugel weit verbreitet.

Blume des Jahres 2020 in Salzburg

Kaum eine andere heimische Pflanze hat so filigrane, zerbrechlich wirkende Blüten wie der Bitter- oder Fieberklee. Da diese geschützte Pflanze nur an sehr nährstoffarmen und nassen Standorten wächst, bekam sie auch die Namen Wasser-, Sumpf- oder Moosklee.

Die Volksnamen des Menyanthes trifoliata, wie die Art wissenschaftlich heißt, lassen sich gut erklären: Die dreiteiligen Laubblätter erinnern an übergroße Kleeblätter, die Pflanze wächst im Sumpf und alle Teile sind extrem bitter. Letzteres hat dem Kraut auch in Anlehnung an die fiebersenkende Wirkung der bitteren Chinarinde den Namen "Fieberklee" eingebracht. Es wurde in der Volksheilkunde auch so verwendet.

Mit dem Klee hat die Art außer den ähnlich aussehenden Blättern nichts gemeinsam. Dieser gehört nämlich zur Familie der Fieberkleegewächse (Menyanthaceae) und ist mit dem Enzian verwandt. Die hohlen Stängel und Blattstiele der "Blume des Jahres 2020" sind perfekte Anpassungen an die sauerstoffarmen Sumpfstandorte. Sie dienen dem Auftrieb und der Durchlüftung, ihr hoher Gerbstoffgehalt verhindert weitgehend eine Fäulnisbildung im ständig nassen Lebensraum.

Bis zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts wurde der Bitterklee auch als fiebersenkendes Heilkraut verwendet. Diese Wirkung konnte aber nicht bestätigt werden. Die Bitterstoffe in den Blättern fördern jedoch die Speichel- und Magensaftsekretion. Folglich wurde das Kraut bei Appetitlosigkeit und Verdauungsstörungen sowie Völlegefühl oder Blähungen eingesetzt. In der Naturheilkunde wird der Fieberklee auch heute noch als Tee und Tinktur angewendet, vor allem bei Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen und Nervenerkrankungen.

Über Jahrzehnte wurden Moore zum Torfabbau verwendet und auch Feuchtwiesen, Flussufer und Verlandungsbereiche von stehenden Gewässern wurden trockengelegt. So haben sich die Böden allmählich mit Nährstoffen angereichert. Durch diese Veränderungen verloren unzählige Tier- und Pflanzenarten, wie eben der Fieberklee, ihre Lebensräume. Die hoch angepassten Spezialisten dieser mageren Feuchtstandorte sind selten geworden. Durch die Klimaveränderung einhergehend mit warmen, trockenen Monaten verändern sich die wassergebundenen Lebensräume zusehends. Durch das Austrocknen der Torfbereiche wird zusätzlich CO2 freigesetzt und die Klimaveränderung beschleunigt.

Aussehen

Die Pflanze besitzt einen kriechenden Wurzelstock. Der Stengel ist aufsteigend. Der Blütenstand hat einen langen Siel. Die weißen Blüten sind trichterförmig und am Rand der Blütenblätter dicht bärtig.

Der Lebensraum

Der Fieberkleee liebt nasse kalkarme Flach- und Quellmoore, Verlandungszonen, Schwingrasen und Hochmoorschlenken und kommt von der collinen bis in die obere montane Stufe vor.

Vorkommen in Salzburg

Der Fieberklee ist den vitalen Niedermooren des Landes Salzburg nicht selten, er geht aber auch in Hochmoorschlenken. Er kommt in allen Gauen vor. Als Auswahl sind hier genannt:

sowie z.B. im Naturschutzgebiet Pfeiferanger im angrenzenden oberösterreichischen Innviertel;

Quelle