Parornix betulae: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Parornix betulae''' (''Ornix betulae'' Stainton, 1854: 205-206) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Gracillariidae]] (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
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''P. betulae'' ist habituell nicht mit Sicherheit von anderen ''Parornix''-Arten zu unterscheiden. Eine anatomische Untersuchung nicht gezüchteter Tiere ist daher erforderlich. Die Blattumschläge an [[Birke]]n sind dagegen meist recht charakteristisch und erlauben eine eindeutige Bestimmung.
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==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
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''P. betulae'' ist in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] aus den Zonen I ([[Alpenvorland]] und [[Flyschzone]]), Ia ([[Stadt Salzburg]]), II ([[Nördliche Kalkalpen]]) und IV (Zentralalpen) durch Funde von [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines und Minen nachgewiesen (Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2024). Aus Zone V ([[Lungau]]) wurde zudem ein nicht überprüfter Minenfund aus dem Jahr 1947 publiziert (Klimesch 1961). Die Höhenverbreitung ist von 400 bis 1500 m dokumentiert, zum Lebensraum sind kaum Daten bekannt (nur Puppen- und [[Glossar Biologie#I|Imag]]inalfunde von Hochmooren, aber auch Minenfunde von [[Wald (Pflanzenformation)|Wald]]<nowiki></nowiki>- und Gebüschrändern). Die Imagines fliegen in zwei Generationen im Jahr im April und Mai, sowie von Juni bis August, wobei sich beide Generationen überlappen. Puppenfunde liegen aus dem Juli und August vor, wobei die Puppen überwintern (Kurz & Kurz 2025).
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==Nachbarfaunen==
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In Österreich ist die Art aus dem [[Burgenland]] nicht nachgewiesen, in [[Nordtirol]] ist ihr Vorkommen fraglich (Huemer 2013). In [[Oberösterreich]] meldet Klimesch ihr Vorkommen nur aus dem [[Mühlviertel]], neuere Funde sind aber auch aus dem [[Alpenvorland]] (Enghagen bei Enns) und dem Alpengebiet (Kreuzmauer bei Trattenbach) bekannt geworden (GBIF 2025). In [[Bayern]] kommt ''P. betulae'' in allen vier Naturräumen vor, im voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und den [[Alpen]] allerdings nur mit Funden vor dem Jahr 2000 (Haslberger & Segerer 2016).
  
'''Parornix betulae''' (''Ornix betulae'' Stainton, 1854) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Gracillariidae]].
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
 
''P. betulae'' ist aus Salzburg bisher nur durch Minenfunde aus den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone) und V ([[Lungau]]) bekannt geworden. Die bei Embacher et al. (2011) für Zone IV gemachte Angabe beruht auf einem Irrtum (Eintragung des Fundes vom [[Lungau]] in die falsche Spalte, siehe auch Kurz & Kurz 2011). Der Fund aus dem [[Lungau]] liegt außerdem bereits mehr als 60 Jahre zurück. Die Art ist aber sicher viel weiter verbreitet, wurde bisher aber nicht gezielt gesucht. Die Höhenverbreitung ist von 400 - 1000 m dokumentiert, zu Lebensraum und Phänologie sind keine Daten bekannt (Kurz & Kurz 2011).
 
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Über die Biologie von ''P. betulae'' ist aus Salzburg nichts bekannt. Die Minen wurden an Birken-Arten (''Betula'' sp.) gefunden. Eine eventuelle Gefährdung der Art im Land kann mangels Daten nicht beurteilt werden.
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Über die Biologie der [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines von ''P. betulae'' ist aus Salzburg nichts bekannt. Die Minen wurden an Birken-Arten (''Betula'' sp.) gefunden, wobei in Salzburg Nachweise sowohl von der Moor- (''[[Betula pubescens]]''), wie der Gewöhnlichen Birke (''[[Betula pendula]]'') bekannt sind. An beiden Arten tritt ''P. betulae'' in Konkurrenz durch Ressourcennutzung zu den Raupen der eigenen Art, aber auch zu folgenden Organismen:
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<li>''[[Stigmella sakhalinella]]''
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<li>''[[Bucculatrix demaryella]]''
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<li>''[[Caloptilia betulicola]]''
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<li>''[[Phyllonorycter cavella]]''
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<li>''[[Phyllonorycter ulmifoliella]]''
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<li>''[[Coleophora serratella]]''
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[[Helotiales]]:<ul>
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<li>''[[Marssonia betulae]]''
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Eine Gefährdung der Art im Land ist nicht anzunehmen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
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==Weiterführende Informationen==
 
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==Quellen==
 
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*Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 3-87.
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*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 28 November 2011].
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*{{Quelle Embacher et al. 2024}}
[[Kategorie: Biologie]]
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*GBIF Austria 2025. Global Biodiversity Information Facility, participant node Austria. URL: https://www.gbif.at/ [online 2025.05.10].
[[Kategorie: Pflanzen und Tiere]]
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*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
[[Kategorie: Tiere]]
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*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
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*Klimesch, J. 1961. Lepidoptera I. Teil: Pyralidina, Tortricina, Tineina, Eriocraniina und Micropterygina. - In Franz, H.: Die Nordostalpen im Spiegel ihrer Landtierwelt, Bd. II: 481-789. Innsbruck.
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*Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
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*Kurz, M. A. &amp; [[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.05.10].
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== Einzelnachweis ==
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<references/>
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
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[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
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[[Kategorie:Biologie]]
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[[Kategorie:Fauna]]
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[[Kategorie:Insekt]]
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[[Kategorie:Schmetterling]]
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[[Kategorie:Kleinschmetterling]]

Aktuelle Version vom 15. Mai 2025, 06:59 Uhr

Weibchen: Salzburg, Flachgau, Eugendorf, Unzing, Wörlemoos, 1986.05.02

Parornix betulae (Ornix betulae Stainton, 1854: 205-206) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

P. betulae ist habituell nicht mit Sicherheit von anderen Parornix-Arten zu unterscheiden. Eine anatomische Untersuchung nicht gezüchteter Tiere ist daher erforderlich. Die Blattumschläge an Birken sind dagegen meist recht charakteristisch und erlauben eine eindeutige Bestimmung.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

P. betulae ist in Salzburg aus den Zonen I (Alpenvorland und Flyschzone), Ia (Stadt Salzburg), II (Nördliche Kalkalpen) und IV (Zentralalpen) durch Funde von Imagines und Minen nachgewiesen (Zoneneinteilung nach Embacher et al. 2024). Aus Zone V (Lungau) wurde zudem ein nicht überprüfter Minenfund aus dem Jahr 1947 publiziert (Klimesch 1961). Die Höhenverbreitung ist von 400 bis 1500 m dokumentiert, zum Lebensraum sind kaum Daten bekannt (nur Puppen- und Imaginalfunde von Hochmooren, aber auch Minenfunde von Wald- und Gebüschrändern). Die Imagines fliegen in zwei Generationen im Jahr im April und Mai, sowie von Juni bis August, wobei sich beide Generationen überlappen. Puppenfunde liegen aus dem Juli und August vor, wobei die Puppen überwintern (Kurz & Kurz 2025).

Nachbarfaunen

In Österreich ist die Art aus dem Burgenland nicht nachgewiesen, in Nordtirol ist ihr Vorkommen fraglich (Huemer 2013). In Oberösterreich meldet Klimesch ihr Vorkommen nur aus dem Mühlviertel, neuere Funde sind aber auch aus dem Alpenvorland (Enghagen bei Enns) und dem Alpengebiet (Kreuzmauer bei Trattenbach) bekannt geworden (GBIF 2025). In Bayern kommt P. betulae in allen vier Naturräumen vor, im voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und den Alpen allerdings nur mit Funden vor dem Jahr 2000 (Haslberger & Segerer 2016).

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie der Imagines von P. betulae ist aus Salzburg nichts bekannt. Die Minen wurden an Birken-Arten (Betula sp.) gefunden, wobei in Salzburg Nachweise sowohl von der Moor- (Betula pubescens), wie der Gewöhnlichen Birke (Betula pendula) bekannt sind. An beiden Arten tritt P. betulae in Konkurrenz durch Ressourcennutzung zu den Raupen der eigenen Art, aber auch zu folgenden Organismen:

Lepidoptera:

Helotiales:

Eine Gefährdung der Art im Land ist nicht anzunehmen (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • GBIF Austria 2025. Global Biodiversity Information Facility, participant node Austria. URL: https://www.gbif.at/ [online 2025.05.10].
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1961. Lepidoptera I. Teil: Pyralidina, Tortricina, Tineina, Eriocraniina und Micropterygina. - In Franz, H.: Die Nordostalpen im Spiegel ihrer Landtierwelt, Bd. II: 481-789. Innsbruck.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.05.10].

Einzelnachweis