Phyllonorycter harrisella: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Phyllonorycter harrisella''' (''Phalaena harrisella'' Linné, 1761) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Gracillariidae]].
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'''Phyllonorycter harrisella''' (''Phalaena Tinea harrisella'' Linnaeus, 1761: 363) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Gracillariidae]] (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
  
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie==
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==Diagnose==
''P. harrisella'' wird von Mitterberger (1909) als eine der häufigsten ''Phyllonorycter''-Arten im Land angegeben. Die Art wurde bisher aber nur aus dem Bereich der [[Stadt Salzburg]], sowie aus [[Thalgau]] gemeldet (Zonen I, Ia und II nach Embacher et al. 2011). Das liegt aber hauptsächlich an der nicht ganz einfachen Bestimmung, da es sowohl bei den [[Glossar_Biologie#I|Imagines]], wie auch bei den Minen eine Reihe recht ähnlicher Arten gibt. Die Höhenverbreitung ist auch nur von 420 - 590 [[m ü. A.]] dokumentiert ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]]2012). Lebensraum der Art sind Laubmischwälder und Waldränder, vermutlich aber auch Parks und Eichen-Alleen. Die Art kommt in Salzburg in zwei Generationen im Jahr vor. Mitterberger (1909) meldet die erste Generation an [[Glossar_Biologie#I|Imagines]] von Ende März bis Anfang Juni, die zweite im August und September (siehe auch Kurz & Kurz 2012).
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''P. harrisella'' ist im Allgemeinen an der einheitlich weißen Färbung des basalen Teils der Vorderflügel zu erkennen, der bei ähnlichen Arten von einer braunen Längslinie durchschnitten ist. Abgeflogene Tiere, besonders von ''[[Phyllonorycter heegeriella]]'', müssen im Zweifelsfall aber durch Genitaluntersuchung bestimmt werden. Auch die Mine ähnelt dieser ebenfalls an [[Eiche]]n minierenden Art sehr, ist meist aber weniger stark zusammengezogen, etwas größer und besitzt eine starke Längsfalte.
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==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
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''P. harrisella'' wird von [[Karl Mitterberger|Mitterberger]] (1909) als eine der häufigsten ''Phyllonorycter''-Arten im Land angegeben. Die Art wurde bisher aber nur aus dem Bereich der [[Stadt Salzburg]] sowie aus [[Thalgau]] gemeldet (Zonen Ia und II nach Embacher et al. 2024). Das liegt aber auch an der nicht ganz einfachen Bestimmung, da es sowohl bei den [[Glossar_Biologie#I|Imagines]], wie auch bei den Minen eine Reihe recht ähnlicher Arten gibt. Die Höhenverbreitung ist ebenfalls nur von 420 bis 590 [[m ü. A.]] dokumentiert (Kurz&nbsp;&amp;&nbsp;Kurz&nbsp;2025). Lebensraum der Art sind Laubmischwälder und [[Wald (Ökosystem)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder, aber auch Parks und Eichen-Alleen. ''P. harrisella'' kommt in [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] in zwei Generationen im Jahr vor. Die erste Generation an Imagines fliegt von Ende März (vermutlich frühzeitig geschlüpfte Tiere aus der Zucht) bis Anfang Juni, die zweite von Juli bis September. Raupen- und Puppenfunde datieren aus dem August (siehe auch Kurz&nbsp;&amp;&nbsp;Kurz&nbsp;2025).
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==Nachbarfaunen==
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Huemer (2013) meldet ''P. harrisella'' aus allen österreichischen Bundesländern. Sowohl in [[Oberösterreich]] (Klimesch 1990) als auch in [[Bayern]] (Haslberger & Segerer 2016) ist die Art jeweils in allen Landesteilen vertreten, im bayrischen voralpinen Hügel- und Moorland ([[Alpenvorland]]) und den [[Alpen]] allerdings nur mit Nachweisen zwischen 1901 und 1970.
  
 
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Über die Biologie der Art ist aus Salzburg nichts bekannt. So gibt Mitterberger (1909) als Futterpflanzen neben Eiche auch die Buche an, während nach heutiger Auffassung die Art nur an Eiche vorkommt (in Salzburg kann das in natürlichen Lebensräumen nur die Stieleiche, ''[[Quercus robur]]'', sein). Allerdings wurden die Tiere in Salzburg noch nicht gezüchtet. Unbekannt ist zudem, ob sich ''P. harrisella'' auch an einer der gelegentlich angepflanzten fremdländischen Eichen entwickeln kann. Eine Gefährdung der Art ist in Salzburg vermutlich nicht gegeben, da Futterpflanzen und Lebensräume weit verbreitet sind. Eine definitive Aussage ist mangels Daten aber zur Zeit nicht möglich.
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Über die Biologie der Art ist aus Salzburg fast nichts bekannt. Imagines wurden tagsüber, zwischen 15 und 16 Uhr MEZ angetroffen (Kurz&nbsp;&amp;&nbsp;Kurz&nbsp;2025). Die Raupen leben in blattunterseitigen Faltenminen. [[Karl Mitterberger|Mitterberger]] (1909) gibt als Nahrungspflanzen neben [[Eiche]] auch die [[Buche]] an, während nach heutiger Kenntnis die Art nur an Eiche vorkommt (in Salzburg wurde in natürlichen Lebensräumen bisher nur die Stieleiche, ''[[Quercus robur]]'' dokumentiert). An der Stieleiche wurden zudem in Salzburg neben den Raupen der eigenen Art bereits mehrere Nahrungskonkurrenten festgestellt, wie ''[[Caloptilia alchimiella]]'', ''[[Ectoedemia albifasciella]]'', ''[[Tischeria ekebladella]]'' oder die Gallwespe ''[[Neuroterus albipes]]'' (Kurz&nbsp;&amp;&nbsp;Kurz&nbsp;2025). Eine potentielle Gefährdung der Art ist in Salzburg anzunehmen, da Nahrungspflanzen und Lebensräume zwar relativ weit verbreitet sind, die Art bisher aber fast nur in niedrigen Lagen um die [[Stadt Salzburg]] anzutreffen war (Einstufung NT nach Embacher et al. 2024).
  
 
==Weiterführende Informationen==
 
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==Quellen==
 
==Quellen==
*Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
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*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2012. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 26 März 2012].
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*{{Quelle Embacher et al. 2024}}
*Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.
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*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
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*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
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*Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
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*Kurz, M. A. &amp; [[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.09.06].
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*[[Karl Mitterberger|Mitterberger, K.]] 1909. Verzeichnis der im [[Kronland Salzburg|Kronlande Salzburg]] bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 49: [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=19090003&zoom=2&seite=00000195 195-552].
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== Einzelnachweis ==
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<references/>
  
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
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[[Kategorie:Insekt]]
 
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[[Kategorie:Schmetterling]]
 
[[Kategorie:Schmetterling]]
 
[[Kategorie:Kleinschmetterling]]
 
[[Kategorie:Kleinschmetterling]]

Aktuelle Version vom 29. September 2025, 17:56 Uhr

Phyllonorycter harrisella (Phalaena Tinea harrisella Linnaeus, 1761: 363) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Gracillariidae (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).

Diagnose

P. harrisella ist im Allgemeinen an der einheitlich weißen Färbung des basalen Teils der Vorderflügel zu erkennen, der bei ähnlichen Arten von einer braunen Längslinie durchschnitten ist. Abgeflogene Tiere, besonders von Phyllonorycter heegeriella, müssen im Zweifelsfall aber durch Genitaluntersuchung bestimmt werden. Auch die Mine ähnelt dieser ebenfalls an Eichen minierenden Art sehr, ist meist aber weniger stark zusammengezogen, etwas größer und besitzt eine starke Längsfalte.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]

P. harrisella wird von Mitterberger (1909) als eine der häufigsten Phyllonorycter-Arten im Land angegeben. Die Art wurde bisher aber nur aus dem Bereich der Stadt Salzburg sowie aus Thalgau gemeldet (Zonen Ia und II nach Embacher et al. 2024). Das liegt aber auch an der nicht ganz einfachen Bestimmung, da es sowohl bei den Imagines, wie auch bei den Minen eine Reihe recht ähnlicher Arten gibt. Die Höhenverbreitung ist ebenfalls nur von 420 bis 590 m ü. A. dokumentiert (Kurz & Kurz 2025). Lebensraum der Art sind Laubmischwälder und Waldränder, aber auch Parks und Eichen-Alleen. P. harrisella kommt in Salzburg in zwei Generationen im Jahr vor. Die erste Generation an Imagines fliegt von Ende März (vermutlich frühzeitig geschlüpfte Tiere aus der Zucht) bis Anfang Juni, die zweite von Juli bis September. Raupen- und Puppenfunde datieren aus dem August (siehe auch Kurz & Kurz 2025).

Nachbarfaunen

Huemer (2013) meldet P. harrisella aus allen österreichischen Bundesländern. Sowohl in Oberösterreich (Klimesch 1990) als auch in Bayern (Haslberger & Segerer 2016) ist die Art jeweils in allen Landesteilen vertreten, im bayrischen voralpinen Hügel- und Moorland (Alpenvorland) und den Alpen allerdings nur mit Nachweisen zwischen 1901 und 1970.

Biologie und Gefährdung

Über die Biologie der Art ist aus Salzburg fast nichts bekannt. Imagines wurden tagsüber, zwischen 15 und 16 Uhr MEZ angetroffen (Kurz & Kurz 2025). Die Raupen leben in blattunterseitigen Faltenminen. Mitterberger (1909) gibt als Nahrungspflanzen neben Eiche auch die Buche an, während nach heutiger Kenntnis die Art nur an Eiche vorkommt (in Salzburg wurde in natürlichen Lebensräumen bisher nur die Stieleiche, Quercus robur dokumentiert). An der Stieleiche wurden zudem in Salzburg neben den Raupen der eigenen Art bereits mehrere Nahrungskonkurrenten festgestellt, wie Caloptilia alchimiella, Ectoedemia albifasciella, Tischeria ekebladella oder die Gallwespe Neuroterus albipes (Kurz & Kurz 2025). Eine potentielle Gefährdung der Art ist in Salzburg anzunehmen, da Nahrungspflanzen und Lebensräume zwar relativ weit verbreitet sind, die Art bisher aber fast nur in niedrigen Lagen um die Stadt Salzburg anzutreffen war (Einstufung NT nach Embacher et al. 2024).

Weiterführende Informationen

Allgemeine Informationen und Hilfe:

Naturkundliche Gesellschaft

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Über das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora
Das SALZBURGWIKI-Projekt Fauna und Flora möchte eine Übersicht über alle Pflanzen-, Pilz- und Tierarten des Landes Salzburg erstellen. Wer eine Art beschreiben will, kann sich die hier hinterlegte Formatvorlage kopieren und für einen neuen Artikel verwenden. Im Abschnitt "Material und Methoden" wird erklärt, wann deutsche und wann lateinische Namen als Artikelnamen verwendet werden sollen.


Weitere Bilder

 Phyllonorycter harrisella – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Quellen

  • Embacher, G., S. Flechtmann, P. Gros & M. A. Kurz 2024 [2025]. Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematische und revidierte Liste mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur. Sonderband. In Zusammenarbeit mit der Naturkundlichen Gesellschaft Salzburg. Haus der Natur, Salzburg: 3-176.
  • Haslberger, A. & A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
  • Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
  • Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.09.06].
  • Mitterberger, K. 1909. Verzeichnis der im Kronlande Salzburg bisher beobachteten Mikrolepidopteren (Kleinschmetterlinge). – In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde 49: 195-552.

Einzelnachweis