Hellmuth Stieff: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | + | '''Hellmuth Stieff''' (* [[6. Juni]] [[1901]] in Deutsch Eylau, [[Deutschland|Preußen]]; † am [[8. August]] [[1944]] in Berlin-[[Justizvollzugsanstalt Plötzensee|Plötzensee]] hingerichtet) war in der [[Deutsche Wehrmacht|Deutschen Wehrmacht]] Generalmajor und wurde ein Opfer des [[Nationalsozialismus]]. | |
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| + | Ili Stieff aus Thalgau war eine besondere Frau. Ihr Mann war NS-General. Sie ermutigte ihn dazu, sich dem Widerstand gegen Adolf Hitler anzuschließen. | ||
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| + | Das Schicksal des Ehepaars Stieff ist außerhalb von Thalgau nur wenigen bekannt. [[Bernhard Iglhauser]], der Leiter des [[Thalgauer Bildungswerk]]s, wollte das ändern: Seit Mai 2019 zeigte das Museum in der [[Hundsmarktmühle]] eine eigene Ausstellung über die beiden. | ||
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| + | Ili und Hellmuth Stieff heirateten [[1929]]. In den [[1940er]]-Jahren wurde Hellmuth Stieff Generalmajor der [[Wehrmacht]]. Schon zu Beginn des [[Zweiter Weltkrieg|Kriegs]] erkannte er die Grausamkeit von Hitlers Regime. Er überlegte lange, sich der Widerstandsbewegung rund um Stauffenberg anzuschließen. Seine Frau antwortete ihm stets: "''Tu es!''" Letztlich tat er es auch. Er wurde Teil des Widerstands, der am [[20. Juli]] [[1944]] in der "Wolfsschanze" für eine Explosion sorgte. Der Ausgang ist bekannt: Das Attentat scheiterte, Adolf Hitler blieb am Leben. Er ließ Stauffenberg und alle Mithelfer hinrichten. Hellmuth Stieff wurde am 8. August vor 75 Jahren erhängt. Seine Frau fuhr nach Berlin, um noch ein letztes Mal in der Nähe ihres Mannes sein zu können. Nur sieben Tage danach, am [[14. August]], wurde auch Ili Stieff verhaftet. Sie war monatelang im Untersuchungsgefängnis, wurde stundenlang verhört. Sie rechnete schon mit ihrer Hinrichtung, wurde aber im Oktober 1944 freigelassen. Danach hielt sie sich versteckt und kehrte nach dem Einmarsch der [[Vereinigte Staaten von Amerika|Amerikaner]] in die Familienvilla nach Thalgau zurück. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1980 lebte Ili Stieff dort relativ zurückgezogen. | ||
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| + | "''Den Tod ihres Mannes hat sie nie ganz verkraftet''", sagt Bernhard Iglhauser. Im Zuge der Recherche arbeitete Iglhauser eng mit der Familie von Ili Stieff zusammen. Stieffs Neffe Peter Gaertner stellte Kopien von Originalbriefen zur Verfügung. Die Schriftstücke führen dem Besucher die Tragik des Schicksals der Stieffs vor Augen. | ||
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| + | Mit der Ausstellung will Iglhauser dazu beitragen, dass das Schicksal des Thalgauer Mitstreiters von Stauffenberg auch außerhalb seiner Heimatgemeinde bekannter wird. | ||
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| + | Die Sonderausstellung war bis zum 27. Oktober 2019 zu sehen. | ||
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| + | File:Bundesarchiv Bild 151-10-45, Volksgerichtshof, Hellmuth Stieff.jpg|Bundesarchiv Bild 151-10-45, Volksgerichtshof, Hellmuth Stieff | ||
| + | Datei:2005-05-29, Stieffgedenktafel am Schöpphaus 003.jpg| Gedenktafel am Schöpphaus in der Ischlerbahnstraße in Thalgau | ||
Datei:Stieff-Gedenktafel in Thalgau.jpg|Stieff-Gedenktafel in Thalgau am Schöpphaus in der Ischlerbahnstraße | Datei:Stieff-Gedenktafel in Thalgau.jpg|Stieff-Gedenktafel in Thalgau am Schöpphaus in der Ischlerbahnstraße | ||
| + | Datei:Grabinschrift Gaertner in Thalgau.jpg| Grabinschrift für Stieff in Thalgau | ||
| + | Datei:Schautafel mit Illi Stieff in der Hundsmarktmühle anläßlich des 75. Jahrestages des Attentates auf Adolf Hitler.jpg|Schautafel mit Ili Stieff in der Hundsmarktmühle anläßlich des 75. Jahrestages des Attentates auf Adolf Hitler, rechts oben der Stolperstein für Hellmuth Stieff. | ||
| + | Datei:Sterbebild von Helmuth Stieff.jpg|Sterbebild von Hellmuth Stieff | ||
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| − | + | == Quellen == | |
| + | * Archiv von [[Bernhard Iglhauser]] | ||
| + | * persönliche Gespräche mit Ili Stieff durch [[Franz Fuchs|Franz Fuchs]] | ||
| + | * [[Salzburger Nachrichten]] vom [https://www.sn.at/salzburg/chronik/ihr-mann-kaempfte-mit-stauffenberg-74511253 8. August 2019] | ||
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| + | {{SORTIERUNG:Stieff, Hellmuth}} | ||
| + | [[Kategorie:Person]] | ||
| + | [[Kategorie:Person (Geschichte)]] | ||
| + | [[Kategorie:Person (Militär)]] | ||
| + | [[Kategorie:Offizier]] | ||
| + | [[Kategorie:Zweiter Weltkrieg]] | ||
| + | [[Kategorie:Nationalsozialismus]] | ||
| + | [[Kategorie:NS-Opfer]] | ||
| + | [[Kategorie:Flachgau]] | ||
| + | [[Kategorie:Thalgau]] | ||
| + | [[Kategorie:Geboren 1901]] | ||
| + | [[Kategorie:Gestorben 1944]] | ||
Aktuelle Version vom 15. Januar 2025, 20:05 Uhr
Hellmuth Stieff (* 6. Juni 1901 in Deutsch Eylau, Preußen; † am 8. August 1944 in Berlin-Plötzensee hingerichtet) war in der Deutschen Wehrmacht Generalmajor und wurde ein Opfer des Nationalsozialismus.
Leben
Wegen der Vorkommnisse im Ostfeldzug wurde er zum Widerstandskämpfer, der sich am Anschlag vom 20. Juli 1944 auf Adolf Hitler beteiligte.
Seine Witwe Ili, geborene Gaertner (* 6. März 1902; † 19. Juli 1980), wohnte bis 1980 in der Gaertner-Villa (Villa Amönenburg) in Thalgau.
Im Jahre 2005 wurde in Thalgau eine Gedenktafel an jener Stelle errichtet, wo sich Hellmuth Stieff von seiner Gattin Ili verabschiedete, bevor er zur Teilnahme am Attentat gegen Adolf Hitler fuhr.
Ihr Mann kämpfte mit Stauffenberg
Ili Stieff aus Thalgau war eine besondere Frau. Ihr Mann war NS-General. Sie ermutigte ihn dazu, sich dem Widerstand gegen Adolf Hitler anzuschließen.
Das Schicksal des Ehepaars Stieff ist außerhalb von Thalgau nur wenigen bekannt. Bernhard Iglhauser, der Leiter des Thalgauer Bildungswerks, wollte das ändern: Seit Mai 2019 zeigte das Museum in der Hundsmarktmühle eine eigene Ausstellung über die beiden.
Ili und Hellmuth Stieff heirateten 1929. In den 1940er-Jahren wurde Hellmuth Stieff Generalmajor der Wehrmacht. Schon zu Beginn des Kriegs erkannte er die Grausamkeit von Hitlers Regime. Er überlegte lange, sich der Widerstandsbewegung rund um Stauffenberg anzuschließen. Seine Frau antwortete ihm stets: "Tu es!" Letztlich tat er es auch. Er wurde Teil des Widerstands, der am 20. Juli 1944 in der "Wolfsschanze" für eine Explosion sorgte. Der Ausgang ist bekannt: Das Attentat scheiterte, Adolf Hitler blieb am Leben. Er ließ Stauffenberg und alle Mithelfer hinrichten. Hellmuth Stieff wurde am 8. August vor 75 Jahren erhängt. Seine Frau fuhr nach Berlin, um noch ein letztes Mal in der Nähe ihres Mannes sein zu können. Nur sieben Tage danach, am 14. August, wurde auch Ili Stieff verhaftet. Sie war monatelang im Untersuchungsgefängnis, wurde stundenlang verhört. Sie rechnete schon mit ihrer Hinrichtung, wurde aber im Oktober 1944 freigelassen. Danach hielt sie sich versteckt und kehrte nach dem Einmarsch der Amerikaner in die Familienvilla nach Thalgau zurück. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1980 lebte Ili Stieff dort relativ zurückgezogen.
"Den Tod ihres Mannes hat sie nie ganz verkraftet", sagt Bernhard Iglhauser. Im Zuge der Recherche arbeitete Iglhauser eng mit der Familie von Ili Stieff zusammen. Stieffs Neffe Peter Gaertner stellte Kopien von Originalbriefen zur Verfügung. Die Schriftstücke führen dem Besucher die Tragik des Schicksals der Stieffs vor Augen.
Mit der Ausstellung will Iglhauser dazu beitragen, dass das Schicksal des Thalgauer Mitstreiters von Stauffenberg auch außerhalb seiner Heimatgemeinde bekannter wird.
Die Sonderausstellung war bis zum 27. Oktober 2019 zu sehen.
Bildergalerie
Quellen
- Archiv von Bernhard Iglhauser
- persönliche Gespräche mit Ili Stieff durch Franz Fuchs
- Salzburger Nachrichten vom 8. August 2019