Daun-Schlössl: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 22. Oktober 2018, 18:14 Uhr

Das Daun-Schlössl, auch unter dem Namen Villa Berta bekannt, befindet sich in der Brunnhausgasse 29 im Salzburger Stadtteil Riedenburg und zählt zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.

Geschichte

Als Gut Weingarten[1] findet es im Besitz des Salzburger Domkapitels erstmals 1139 Erwähnung. Es wurde ursprünglich als Wehrturm errichtet, der 13 x 13 Meter groß war. Dieser hatte im Erdgeschoss einen großen Saal mit zwei Säulen, die die Gewölbedecke trugen. Möglicherweise gab es darüber noch ein Obergeschoss. Domprobst und letzter Salzburger Gegenerzbischof, Christoph Ebran von Wildenberg, hatte 1480 diesen Turm im bereits bestehenden Weingarten errichten lassen. Nach einem Streit mit Kaiser Maximilian I. von Habsburg musste er aber diesen Turm wieder abtragen lassen. Für den jeweils zweitältesten Domherrn ließ das Domkapitel das Gut 1529 in einen Sommersitz umbauen. Die Kapelle kam dann bei einem neuerlichen Umbau im 19. Jahrhundert hinzu.

Einer Beschreibung aus dem Jahr 1761 ist zu entnehmen, dass sich im Haus folgende Einrichtungen befanden: acht Spieltische, ein Schießstand, ein Billardzimmer, ein Kegelzimmer und ein Gartensalettl. Mehrere Musikpulte dienten für musikalische Unterhaltungen sowie der gerade erschienenen Violinschule von Leopold Mozart.

Den Namen erhielt das Schlössl von Carl Joseph Graf von Daun, der in diesem Haus ab 1777 wohnte. Er verkaufte es 1800 an seinen Gärtner Karl Hoffmann; spätere Besitzer waren der Bürgermeister der Stadt Salzburg, Heinrich Ritter von Mertens, und Bertha Fürstin Lobkowitz, auf die der zweite Name des Gebäudes, Villa Berta, hinweist.

Die Villa Berta, heute Beamtenwohnhaus der Salzburger Landesregierung (Verwaltung Gswb), ist noch von Gebäuden der ehemaligen Gärtnerei und Resten des einstigen Gartens umgeben.

Bei archäologischen Grabungen 2010 und 2011 wurden Reste des Wehrturms entdeckt sowie 15 Kilogramm keramisches Fundmaterial und Münzen, Buntmetallbeschläge und Reste von Ofenkacheln aus dem Mittelalter und der Frühneuzeit.

Quellen

Fußnote

  1. vergleiche dazu im Artikel "Weinbau" die jüngsten Versuche, in unmittelbarer Nähe wieder Wein zu kultivieren