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Hermann Schmidtmann war verheiratet mit Josefine, geborene Bürgi, und hinterließ einen Sohn ([[Waldemar Schmidtmann|Waldemar]], † [[1957]], der den amerikanischen Besitz erbte) und eine Tochter ([[Florence von Poser|Florence]], * [[1878]]; † [[1963]], die die europäischen Güter erbte). | Hermann Schmidtmann war verheiratet mit Josefine, geborene Bürgi, und hinterließ einen Sohn ([[Waldemar Schmidtmann|Waldemar]], † [[1957]], der den amerikanischen Besitz erbte) und eine Tochter ([[Florence von Poser|Florence]], * [[1878]]; † [[1963]], die die europäischen Güter erbte). | ||
Version vom 1. Juli 2018, 03:48 Uhr
Hermann Schmidtmann (* 10. Jänner 1841 in Schmalkalden, Deutschland; † 1919 ) war deutscher Kunstdüngerfabrikant und Gutsherr auf Schloss Grubhof.
Leben
Als Sohn armer Eltern wanderte Hermann Schmidtmann 1858 nach Amerika aus und kam 1871 als schwerreicher Geschäftsmann nach Europa zurück. In den USA hatte er beispielsweise dem Erfinder der Diamantenkronenbohrmaschinen sein Patent ab- und mit enormem Gewinn dem Rockefeller-Konzern weiterverkauft. Außerdem kontrollierte er Ende des 19. Jahrhunderts den Düngemittelmarkt in Amerika, Russland, Deutschland und Österreich-Ungarn. Er besaß Silberminen in Südamerika und zahlreiche Patente.
1885 kam Schmidtmann erstmals nach Lofer, pachtete dort eine Jagd und erwarb 1890 das Schloss Grubhof, das er aufwändig restaurieren ließ.
Er wandte sich von seiner Tätigkeit als Industrieller ab und wurde im Pinzgau ansässig. Dort betätigte sich als Landwirt und Züchter von Noriker Pferden und Pinzgauer Rindern, für die er einige erste Preise erhielt. In den Folgejahren kaufte er insgesamt 41 Bauernhöfe auf, darunter den Brandlhof und das Stoissengut in den Hohlwegen, die Bachwinkelgüter, das Poschengut und große Flächen in Hinterthal, Widrechtshausen im Stubachtal und 1912 Oberrain in Unken. Durch diese Aufkäufe brachte er zwar einiges Geld in die Region, es kam jedoch auch zur Verödung einzelner landwirtschaftlicher Gebiete (Hinterthal). Andere Höfe wurden durch seine Innovationsbereitschaft zu Musterbetrieben. Er ließ im Winter Obst im Gewächshaus produzieren und führte aus Amerika Regenbogenforellen ein, die er mit Erfolg züchtete. Für den Grubhof ließ er das erste Elektrizitätswerk des Pinzgaus errichten und baute die erste Telefonleitung von Lofer nach Hinterthal.
Hermann Schmidtmann war verheiratet mit Josefine, geborene Bürgi, und hinterließ einen Sohn (Waldemar, † 1957, der den amerikanischen Besitz erbte) und eine Tochter (Florence, * 1878; † 1963, die die europäischen Güter erbte).
Quellen
- Lahnsteiner, Josef: Mitterpinzgau. Saalbach, Saalfelden, Lofer, Salzburgisches Saaletal. Selbstverlag, Hollersbach 1962.
- Christine Becker: Hermann Schmidtmann auf Oberrain auf der Homepage der fullmarketing.at GmbH