Peter Singer: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Franziskanerpater '''Peter Singer''' (* [[18. Juli]] [[1810]] In Haeselgehr, Tirol, † [[25. Februar]] [[1882]]) hat das '''Pansymphonikon''' erfunden.
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Der Franziskanerpater '''Peter Singer''' (* [[18. Juli]] [[1810]] n Haeselgehr, [[Tirol]], † [[25. Februar]] [[1882]]) hat das [[Pansymphonikon]] erfunden.
  
 
==Leben==
 
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''Dem allverehrten Priester O.S.F. Tondichter, Musikschriftsteller und Erfinder des Pansymphonikon, P. Peter Singer, geboren am 18. Juli 1810 zu Haeselgehr in Tirol, gestorben in Salzburg am 25. Februar 1882, welcher in diesem Kloster durch 42 Jahre der Kirche zur Ehre, der Menschheit zur Freude und zum Segen gewirkt hat. In dankbarer Erinnerung seine Zeitgenossen, 1883.''
 
''Dem allverehrten Priester O.S.F. Tondichter, Musikschriftsteller und Erfinder des Pansymphonikon, P. Peter Singer, geboren am 18. Juli 1810 zu Haeselgehr in Tirol, gestorben in Salzburg am 25. Februar 1882, welcher in diesem Kloster durch 42 Jahre der Kirche zur Ehre, der Menschheit zur Freude und zum Segen gewirkt hat. In dankbarer Erinnerung seine Zeitgenossen, 1883.''
 
==Pansymphonikon==
 
 
Die weltweite Berühmtheit von Pater Singers war in seiner genialen Schöpfung zu suchen. Dieses Meisterwerk ist ein Tasteninstrument, das mechanische und akustische Prinzipien des Klaviers und der Orgel auf der Grundlage der neu gewonnenen Erkenntnisse im Zusammenhang mit der Entwicklung des Harmoniumbaus vereinigt.
 
 
Das ''Pansymphonikon'' – der äußeren Form nach einem groß dimensioniertem Piano ähnlich – hat zwei Manuale mit je sieben Oktaven und einen Ton Umfang (Subkontra G – a4) und ist mit 42 Registern ausgestattet. Diese Register sind teils Solo-Register, teils Füll-Register nebst Koppeln. Die einzelnen Solo-Register für die Nachahmung diverser Instrumente wie Violine, Viola, Oboe, Klarinette, Flöte und andere Instrument, verteilen sich auf beide Manuale, 16 auf das obere, fünf auf das untere.
 
 
Eines der Charakteristika des Pansymphonikons ist die originelle Konzeption, dass die einzelnen klingenden Register im Tonumfang dem imitierten Instrument völlig entsprechen und sich zu spezifischen Klangformierungen gruppieren lassen wie z.B. Streichermusik, Posaunenquartett oder Klavier mit jeder beliebigen Streich- bzw. Blasinstrumentenbesetzung. Diese Möglichkeit der Kombination verschiedenster Besetzungen in wirklichkeitsgetreuen Klangfarben, die im Unterschied zu mechanischen Musikwerken hier der Fantasie und der Fertigkeit des Spielenden anheim gestellt ist und nahezu unbegrenzte Möglichkeiten des Ausdrucks bietet.
 
 
Schon [[1840]] konstruierte Pater Singer ein solches Instrument, damals noch in Lienz. Aber es gelang nicht zur vollen Zufriedenheit des Meisters. Dieses Instrument ist leider auch verschollen. In Salzburg machte er dann den zweiten Versuch, [[1844]]. Den erforderlichen Resonanzkasten erhielt er vom befreundeten, aus dem Zillertal stammenden und in Salzburg als Orgelbauer ansässigen [[Hans Matthäus Mauracher]] geschenkt. Schließlich wollte er noch ein drittes Expemplar bauen, dies scheiterte jedoch an den fehlende finanziellen Mitteln.
 
 
Aber Pater Singer baute noch andere Tasteninstrumente. Es sollen insgesamte sechs gewesen sein, wovon vier noch heute im ''Pater-Singer-Museum'' im Salzbuger [[Franziskanerkloster]] sind: Eines, wegen der Widmung an Kaiserin Carolina Augusta Carolina genannt, wird im [[Salzburger Museum Carolino Augusteum]] aufbewahrt. Ein weiteres im [[Erzstift St. Peter]]
 
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==

Version vom 23. August 2008, 12:33 Uhr

Der Franziskanerpater Peter Singer (* 18. Juli 1810 n Haeselgehr, Tirol, † 25. Februar 1882) hat das Pansymphonikon erfunden.

Leben

Kein Tourist, kein Reisender verließ Salzburg, ohne Pater Singer in seiner Klause aufgesucht und ihn sein wunderbares Instrument spielen gehört zu haben.

So schrieb die Neue Freie Presse am 28. Jänner 1882. Die Rede ist von dem Musikinstrument, dass damals die Fachpresse in ganz Europa interessierte. Täglich um 11 Uhr konnte man Pater Peter für eine Stunde auf seinem Wunderwerk spielen hören. Die Chronik berichtet, dass allein in den fünf Tagen des Mozartfestes 1856 an die 1300 Personen den Klängen dieses Instruments lauschten.

Die Besucher kamen aus allen Schichten der Bevölkerung: vom einfachen Bürger über Gelehrte und Künstler (Anton Bruckner, Franz Liszt, Giacomo Meyerbeer, Karl Mozart, Sohn von Wolfgang Amadeus Mozart) bis hin zu Kaisern und Könige (Kaiserin Carolina Augusta von Österreich, Kaiser Franz Josef I., Kaiser Wilhelm I., Napoleon III., König Viktor Emanuel von Italien, die bayerischen Könige Ludwig I. und - Wagners Schutzherr - Ludwig II) besuchten Pater Singer. Nur der Papst fand nie den Weg nach Salzburg in jener Zeit. Liszt soll auch angeblich gesagt haben: Bin ich der Paganini des Klaviers, dann ist Pater Peter der Liszt der Orgel.

Pater Singer wurde im Tiroler Außerfern in Häselgehr geboren. Man behauptet, seine Charaktereigenschaften der Exakt- und Genauigkeit, sein Wissendurst und Tatendrang sowie eine Vorliebe für Grübelei und Experimentierfreudigkeit seien Eigenschaften, die mit dem Außerferner Menschenschlag in besonderer Weise verbunden werden.

Seine Familie förderte den Buben nach Kräften. Von seinem Vater, Josef Alois Singer, der als Glockengießer und Müller tätig war, hatte der Knabe das Talent zur Musik und handwerkliches Geschick geerbt, während die gütige Mutter die Sanftmütigkeit seines Wesens schulte. Den ersten Unterricht erhielt der kleine Anton von einem bayerischen Armee-Offizier (Tirol stand damals unter bayerischer Regierung). Nach dessen frühem Tode bildete sich der lernbegierige Bub autodidaktisch weiter, bis er schließlich – über Vermittlung des Dorfschulmeisters, der dem Knaben das Geigen- und Harfenspiel beibrachte – vom Organisten des Franziskanerklosters Reutte, P. Mauritius Gasteiger. in die Harmonielehre und Generalbaß eingeführt wurde.

Als zwölfjähriger Schulbub schuf er bereits eigene Kompositionen. Die Eltern konnten ihn an das Gymnasium nach Hall bei Innsbruck schicken, das von den Franziskanern geführt wurde. Die im Elternhaus gelebte Religiosität und seine Vorliebe zur Musik ließen in ihm den Entschluss reifen, dem Orden des Hl. Franziskus beizutreten. In seiner Ausbildung als Theologe war er zunächst in Schwaz tätig, später in Bozen (Südtirol), Hall bei Innsbruck, Kaltern (Südtirol) und nochmals Bozen.

Wohl aus seiner fest gegründeten christlichen Überzeugung resultieren jene sanften Wesenszüge im Umgang mit seinen Mitmenschen, wie seine zuvorkommende Liebenswürdigkeit, seine freundliche Leutseligkeit, seine liebenswürdige Bescheidenheit und eine immer verzeihende Güte. Es war ein besonderer Glücksfall, als ihn die Ordensleitung schon 1840 zum Novizenmeister der Nordtiroler Franziskanerprovinz ernannte. Pater Singer hat dieses wichtige und verantwortungsvolle Amt der Unterweisung der Novizen umsichtig und klug bis an sein Lebensende ausgeübt und während dieser langen Zeit über 320 Novizen in das Ordensleben eingeführt, wovon er vielen von ihnen auch die Geheimnisse der Musik nahe brachte.

Im Laufe seines Ordenslebens wurden Pater Singer weitere Ehren- und Vertrauensstellungen übertragen, so das Amt des Definitors (Berater des Provinzials) oder des Kustos (Stellvertreter des Provinzials). Lange Zeit war er auch Beichtvater der Fürsterzbischöfe Salzburgs.

Der Zustrom der Feriengäste, die während der Sommermonate schon damals alljährlich Salzburg besuchten und angeregt durch entsprechende Hinweis in Reiseführern auch eine Vorführung des Pansymphonikons als Attraktion wünschten, hielt auch nach dem Tod Pater Singers im Jahr 1882 an. Die Vorstehung des Klosters sah sich veranlasst, ein Gedenkzimmer ihres berühmten Ordensbruders einzurichten. Dieses Zimmer, in dem Erinnerungsstücke und die Instrumente Pater Singers gezeigt wurden, lag ursprünglich im ersten Stock des Klosters; wegen der strengen Klausurbestimmungen war nur Männern der Besuch möglich. Frauen mussten sich mit dem Zuhören von der Straße aus begnügen.

Pater-Singer-Museum

Um allen Interessenten den Zugang zum Pater-Singer-Museum möglich zu machen, wurde die Gedenkstätte in der Folge wegen des anhaltend großen Andranges in das Erdgeschoß verlegt. Nach dem Ersten Weltkrieg haben allerdings die zahlreichen technischen Neuerungen im akustischen Bereich, z.B. die Entwicklung der Grammophone, die Beachtung von Pater Singers Wunderwerk allmählich schwinden lassen. Mit Bedauern stellt im Jahr 1928 das Salzburger Volksblatt das gänzliche Verstummen des Pansymphonikons fest.

Heute fällt vielleicht noch manchen der zahlreichen Besucher Salzburgs auf, wenn sie vom Domplatz aus dem Festspielhaus zu wandeln.

Unter dem Schwibbogen, der die Franziskanerkirche mit dem Kloster verbindet, ist eine marmorne Gedenktafel mit einem Porträtmedaillon Pater Singers zu sehen, auf der noch der schöne Text zu lesen, den die bewundernden Zeitgenossen dem Gedenken ihres Pater Peter gewidmet haben:

Dem allverehrten Priester O.S.F. Tondichter, Musikschriftsteller und Erfinder des Pansymphonikon, P. Peter Singer, geboren am 18. Juli 1810 zu Haeselgehr in Tirol, gestorben in Salzburg am 25. Februar 1882, welcher in diesem Kloster durch 42 Jahre der Kirche zur Ehre, der Menschheit zur Freude und zum Segen gewirkt hat. In dankbarer Erinnerung seine Zeitgenossen, 1883.

Quellen

Weblinks