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Um [[720]] n. Chr. schenkt der [[Baiern|bairische]] Agilolfingerherzog [[Theodebert|Theodbert]] neben anderem Besitz auch Waging dem [[Stift Nonnberg]] in [[Salzburg]]. [[1275]] enden langjährige Gebietsstreitigkeiten zwischen dem [[Erzbischof]] von Salzburg und dem bayerischen Herzog mit einem Vertrag. Darin werden die Grenzen zwischen beiden Territorien festgelegt. Waging, das z. T. schon seit 500 Jahren besitzrechtlich zu Salzburg gehört, nun auch "staatsrechtlich" ein Teil des [[Erzstift Salzburg|Landes Salzburg]]. Es ist in den Zeiten der [[Salzburger Erzbischöfe|Fürsterzbischöfe]] Sitz eines [[Pfleggericht]]s, wie im [[Atlas Salisburgensis]] vom Salzburger Kartografen [[Joseph Jakob Fürstaller]] angeführt. | Um [[720]] n. Chr. schenkt der [[Baiern|bairische]] Agilolfingerherzog [[Theodebert|Theodbert]] neben anderem Besitz auch Waging dem [[Stift Nonnberg]] in [[Salzburg]]. [[1275]] enden langjährige Gebietsstreitigkeiten zwischen dem [[Erzbischof]] von Salzburg und dem bayerischen Herzog mit einem Vertrag. Darin werden die Grenzen zwischen beiden Territorien festgelegt. Waging, das z. T. schon seit 500 Jahren besitzrechtlich zu Salzburg gehört, nun auch "staatsrechtlich" ein Teil des [[Erzstift Salzburg|Landes Salzburg]]. Es ist in den Zeiten der [[Salzburger Erzbischöfe|Fürsterzbischöfe]] Sitz eines [[Pfleggericht]]s, wie im [[Atlas Salisburgensis]] vom Salzburger Kartografen [[Joseph Jakob Fürstaller]] angeführt. | ||
Version vom 17. April 2017, 15:30 Uhr
Vorlage:Historischer Salzburgbezug
Waging am See ist ein Markt mit 6 684 Einwohnern (Zählung 2015) in Bayern im Rupertiwinkel im Landkreis Traunstein.
Geschichte
Die Bajuwaren, die ab 500 n. Chr. in das römisch-keltische Voralpenland eindringen, gründen oder benennen bereits vorhandene Orte nach dem Namen des Anführers einer Wandersippe. "Waging" ist demnach der Ort, an dem die Leute des Wago ihre Wohnstatt nahmen. So lassen sich zahlreiche Ortsnamen in Altbayern und Österreich erklären, auch die Namen der Nachbarorte mit der Endung -ing, z. B. Taching, Otting, Tengling, Petting.
Um 720 n. Chr. schenkt der bairische Agilolfingerherzog Theodbert neben anderem Besitz auch Waging dem Stift Nonnberg in Salzburg. 1275 enden langjährige Gebietsstreitigkeiten zwischen dem Erzbischof von Salzburg und dem bayerischen Herzog mit einem Vertrag. Darin werden die Grenzen zwischen beiden Territorien festgelegt. Waging, das z. T. schon seit 500 Jahren besitzrechtlich zu Salzburg gehört, nun auch "staatsrechtlich" ein Teil des Landes Salzburg. Es ist in den Zeiten der Fürsterzbischöfe Sitz eines Pfleggerichts, wie im Atlas Salisburgensis vom Salzburger Kartografen Joseph Jakob Fürstaller angeführt.
Zwar ist die Markterhebung schon früher erfolgt, jedoch finden sich dazu keine Dokumente mehr. Erst am 24. Februar 1385 ist Waging in einer Urkunde erstmals als "Markt" nachgewiesen.
Ein Brand am 29. September 1611 äschert fast ganz Waging einschließlich der Pfarrkirche und des Pfarrhofes ein.
Der österreichische Erbfolgekriege erreicht 1743/45 das Salzburger Land. Beim Marsch bayerischer Truppen durch den Salzburger Staat nach Österreich wird auch Waging durch Einquartierung und Kontributionen sehr in Mitleidenschaft gezogen. 1763 brennt Waging neuerlich, am 30. Juli werden 49 Häuser ein Raub der Flammen. Im gesamten Erzbistum wird eine amtliche Spendenaktion für die Waginger durchgeführt.
Wolfgang Amadeus Mozart übernachtet am 23. September 1777 auf einer Reise nach München in Waging.
Im Zuge der Säkularisation kommt das Erzstift Salzburg mit Waging an Großherzog Ferdinand III. von Toskana und wird ein Kurfürstentum. 1805 kommt Salzburg und damit auch Waging nach dem Frieden von Preßburg an Österreich. Doch am 30. September 1810 endet die Zugehörigkeit Wagings zu Salzburg - es wird zusammen mit dem Rupertiwinkel dem von Napoleons Gnaden neu errichteten Königreich Bayern zugeschlagen. Seither gehört Waging zu Bayern.
Gemeindegliederung
Die politische Gemeinde Waging am See hat 120 amtlich benannte Ortsteile.
- Aglassing, Aich, Alperting, Angerpoint, Au, Biburg, Bicheln, Blindenau, Breitenloh, Bretterleiten, Buch, Bucheck, Buchwinkel, Dankerting, Dieperting, Dopplmühl, Ebing, Egg, Eibl, Eichau, Eichberghof, Elsenloh, Falkenbuch, Feichten, Fisching, Forst, Freimann, Froschham, Füging, Gaden, Gastag, Geismühle, Gepping, Gessenberg, Graben, Großreut, Großscherzhausen, Guggenberg, Hahnbaum, Halmberg, Harmannschlag, Haslach, Hausleiten, Hausstätt, Hinterbuch, Hinterreit, Hirschbuch, Hirschhalm, Hochreit, Höhenberg, Höllhaslach, Holzhausen, Holzleiten, Igelsbach, Jakobspoint, Jettenleiten, Kammering, Kleeham, Kleinscherzhausen, Kohlbrenner, Leopoldsberg,
Lohschuster, Lug, Mauerlohen, Mayerhofen, Miesenböck, Mittermühle, Molbaum, Moos, Mooshäuser, Mühlberg, Nirnharting, Nothbicheln, Oberaschau, Oberleiten, Oberstefling, Obervockling, Öd im Forst, Oed, Otting, Parschall, Partenhausen, Pasee, Plattenberg, Plosau, Rendlmühle, Ropferding, Scharmeß, Schnöbling, Schönthal, Schuhegg, Schuster am See, Seeleiten, Seiboldhof, Sprinzenberg, Starz, Steppach, Sterfling, Straß, Tettelham, Tettenberg, Tettenhausen, Thal, Unteraschau, Unterholzen, Unterropferding, Unterschönthal, Unterstefling, Untervockling, Waging am See, Waldhäusl, Weidach, Weitmoos, Wendling, Wildenhofen, Wintermoning, Wolfsberg und Zözenberg;
Tettelham
Tettelham ist ein Dorf nahe der Ortschaft Otting in Waging am See. Im nördlichen Bereich der Ortschaft befindet sich der Schlossberg von Tettelham. Es handelt sich um einen Hügel, der sich 559 m ü. A. erhebt. Der Schlossberg bietet vor allem nach Süden und Osten weite Ausblicke. Auf ihm befindet sich der Burgstall[1] der Burg Obertettelham mit Resten von Mauerwerk und eine 1947 erbaute Kapelle. Die Burg Obertettelham war im Besitz der Herren von Tettelham, welche Ministerialen der Grafen von Kraiburg und später der Grafen von Plain waren.
Im Zentrum des Dorfes befindet sich die Filialkirche Tettelham.
Bildergalerie Tettelham
Bildergalerie Waging am See
Weblink
- Bericht über den Schlossberg bei Tettelham
- Homepage des Pfarrverbandes Waging am See
- Beschreibung der Filialkirche Tettelham
Quellen
- Salzburgwiki-Beiträge
Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Waging am See"
- ↑ Die Bezeichnung Burgstall (süddeutsch auch Burstel, Buschel) ist mittelalterlichen Ursprungs und bezeichnet „die Stelle der Burg“, Quelle Wikipedia Burgstall