Fichte: Unterschied zwischen den Versionen
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Fichtenblüten sind einhäusig, die Zapfen meist braun, seltener grün. Sie erscheinen hängend und nach dem Samenausfall fällt der Zapfen als Ganzes ab. Sie trägt alle drei bis vier Jahre Samenzapfen, in rauen Gebirgslagen alle sechs bis acht Jahre. | Fichtenblüten sind einhäusig, die Zapfen meist braun, seltener grün. Sie erscheinen hängend und nach dem Samenausfall fällt der Zapfen als Ganzes ab. Sie trägt alle drei bis vier Jahre Samenzapfen, in rauen Gebirgslagen alle sechs bis acht Jahre. | ||
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| − | Fichten sind eher anspruchslose Bäume der Hochebenen und Gebirge und kommen in den [[Zentralalpen]] bis auf Höhen von 2 | + | Fichten sind eher anspruchslose Bäume der Hochebenen und Gebirge und kommen in den [[Zentralalpen]] bis auf Höhen von 2 000 [[m ü. A.]] vor. Fichten zählen auch zu den [[Bäume im Nationalpark Hohe Tauern|Bäumen im Nationalpark Hohe Tauern]]. Sie benötigen feuchte Luft und frischen, nicht zu tiefgründigen Boden. Sie haben geringe Wärmeansprüche, ertragen mäßigen Schatten und sind gegenüber Hitze und Dürre empfindlich. Die Fichte wird – wie die Stürme der vergangenen Jahre immer wieder gezeigt haben – leicht von starkem Wind geworfen, was bei geschlossenen Beständen große Windwurfflächen zur Folge haben kann. |
==Verbreitung in Österreich== | ==Verbreitung in Österreich== | ||
Der Waldanteil der Fichte am Hochwald liegt bei etwa 60 Prozent. Der Nadelbaum kommt in allen Höhenlagen vor und wächst bis zur Baumgrenze. Fichten bilden in allen Teilen Österreichs geschlossene Bestände. | Der Waldanteil der Fichte am Hochwald liegt bei etwa 60 Prozent. Der Nadelbaum kommt in allen Höhenlagen vor und wächst bis zur Baumgrenze. Fichten bilden in allen Teilen Österreichs geschlossene Bestände. | ||
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==Holzmerkmale== | ==Holzmerkmale== | ||
Splint und Kernholz sind weißlich bis strohgelb rötlich, die Früh- und Spätholzzonen der Jahrringe sind gut erkennbar. Im Gegensatz zur [[Tanne]] weist die Fichte feine, nicht sehr zahlreiche Harzkanäle auf. Fichtenholz ist weich und leicht, seine Biegefestigkeit ist durchschnittlich. Das Holz lässt sich gut bearbeiten, beizen und färben, aber schwer polieren. Vor allem trockenes Fichtenholz ist schwer imprägnierbar. | Splint und Kernholz sind weißlich bis strohgelb rötlich, die Früh- und Spätholzzonen der Jahrringe sind gut erkennbar. Im Gegensatz zur [[Tanne]] weist die Fichte feine, nicht sehr zahlreiche Harzkanäle auf. Fichtenholz ist weich und leicht, seine Biegefestigkeit ist durchschnittlich. Das Holz lässt sich gut bearbeiten, beizen und färben, aber schwer polieren. Vor allem trockenes Fichtenholz ist schwer imprägnierbar. | ||
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==Verwendung== | ==Verwendung== | ||
Fichtenholz ist das wichtigste heimische Nutzholz. Vor allem im Baubereich (Pölzungen, Betonschalungen, Gerüste) und im Verpackungsbereich (Kisten, Steigen, Verschläge) nimmt die Fichte einen beherrschenden Stellenwert ein. Aus Fichten-Schleifholz werden darüber hinaus Zellstoff, Holzstoff und Span- und Faserplatten erzeugt. | Fichtenholz ist das wichtigste heimische Nutzholz. Vor allem im Baubereich (Pölzungen, Betonschalungen, Gerüste) und im Verpackungsbereich (Kisten, Steigen, Verschläge) nimmt die Fichte einen beherrschenden Stellenwert ein. Aus Fichten-Schleifholz werden darüber hinaus Zellstoff, Holzstoff und Span- und Faserplatten erzeugt. | ||
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Einige Fichten, die im Einzelstand eine besondere Größe erreichen konnten oder durch ihren Wuchs eine bemerkenswerte Form aufweisen, wurden im Bundesland Salzburg zu [[Naturdenkmal|Naturdenkmälern]] erklärt: | Einige Fichten, die im Einzelstand eine besondere Größe erreichen konnten oder durch ihren Wuchs eine bemerkenswerte Form aufweisen, wurden im Bundesland Salzburg zu [[Naturdenkmal|Naturdenkmälern]] erklärt: | ||
| − | *Fichte bei der Hellbrunner Allee, Salzburg | + | *Fichte bei der [[Hellbrunner Allee]], Salzburg |
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| − | *Schneefichte auf der Schlickenalm, Weißpriach | + | *Schneefichte auf der [[Schlickenalm]], [[Weißpriach]] |
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*Fichte bei der Weyer(turm)ruine in [[Bramberg am Wildkogel]] | *Fichte bei der Weyer(turm)ruine in [[Bramberg am Wildkogel]] | ||
| − | *Betfichte beim Schönbichlgut, Fusch an der Großglocknerstraße | + | *Betfichte beim [[Schönbichlgut]], [[Fusch an der Großglocknerstraße]] |
| − | *Kandelaberfichte auf der Mösernalpe, Unken | + | *Kandelaberfichte auf der [[Mösernalpe]], [[Unken]] |
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==Quellen== | ==Quellen== | ||
| − | * Gottfried Amann | + | * Gottfried Amann: „Bäume und Sträucher des Waldes“, 13. Auflage, Neumann Verlag, Melsungen [[1980]] |
* Mappe „Heimisches Holz“, Hrsg. Bundesholzwirtschaftsrat, Wien, Februar [[1975]] | * Mappe „Heimisches Holz“, Hrsg. Bundesholzwirtschaftsrat, Wien, Februar [[1975]] | ||
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Version vom 4. September 2016, 17:37 Uhr
Die Fichte (Picea abies), auch Rottanne genannt, zählt zu den Nadelhölzern und ist der am häufigsten vorkommende heimische Baum.
Beschreibung
Die Fichte ist nicht nur der häufigste, sondern auch wirtschaftlich der wichtigste Baum in den heimischen Wäldern. Ihr Wuchs ist schlank und pyramidenförmig und im Gegensatz zur Tanne weist sie meist hängende Äste auf. Sie kann Wuchshöhen von bis zu 45 Metern und ihr Durchmesser kann über einen Meter erreichen. Im geschlossenen Bestand verbleiben nur im wipfelnahen Bereich Äste, während die unteren Äste absterben und so das gesuchte astreine Holz entsteht. Im Freistand wächst sie tief beastet. Die Krone wirkt spitz, die Bewurzelung ist tellerförmig und weit streichend. Die Rinde des Baumes ist rotbraun und gerbstoffreich, seine Borke dünn, rötlichgrau und in dünnen Schuppen abblätternd. Die Nadelform ist vierkantig, an den Enden zugespitzt und weist eine leichte Biegung auf.
Fichten werden im Freistand mit 30 bis 40 Jahren, im geschlossenen Bestand mit 50 bis 60 Jahren mannbar.
Fichtenblüten sind einhäusig, die Zapfen meist braun, seltener grün. Sie erscheinen hängend und nach dem Samenausfall fällt der Zapfen als Ganzes ab. Sie trägt alle drei bis vier Jahre Samenzapfen, in rauen Gebirgslagen alle sechs bis acht Jahre.
Standortansprüche
Fichten sind eher anspruchslose Bäume der Hochebenen und Gebirge und kommen in den Zentralalpen bis auf Höhen von 2 000 m ü. A. vor. Fichten zählen auch zu den Bäumen im Nationalpark Hohe Tauern. Sie benötigen feuchte Luft und frischen, nicht zu tiefgründigen Boden. Sie haben geringe Wärmeansprüche, ertragen mäßigen Schatten und sind gegenüber Hitze und Dürre empfindlich. Die Fichte wird – wie die Stürme der vergangenen Jahre immer wieder gezeigt haben – leicht von starkem Wind geworfen, was bei geschlossenen Beständen große Windwurfflächen zur Folge haben kann.
Verbreitung in Österreich
Der Waldanteil der Fichte am Hochwald liegt bei etwa 60 Prozent. Der Nadelbaum kommt in allen Höhenlagen vor und wächst bis zur Baumgrenze. Fichten bilden in allen Teilen Österreichs geschlossene Bestände.
Holzmerkmale
Splint und Kernholz sind weißlich bis strohgelb rötlich, die Früh- und Spätholzzonen der Jahrringe sind gut erkennbar. Im Gegensatz zur Tanne weist die Fichte feine, nicht sehr zahlreiche Harzkanäle auf. Fichtenholz ist weich und leicht, seine Biegefestigkeit ist durchschnittlich. Das Holz lässt sich gut bearbeiten, beizen und färben, aber schwer polieren. Vor allem trockenes Fichtenholz ist schwer imprägnierbar.
Verwendung
Fichtenholz ist das wichtigste heimische Nutzholz. Vor allem im Baubereich (Pölzungen, Betonschalungen, Gerüste) und im Verpackungsbereich (Kisten, Steigen, Verschläge) nimmt die Fichte einen beherrschenden Stellenwert ein. Aus Fichten-Schleifholz werden darüber hinaus Zellstoff, Holzstoff und Span- und Faserplatten erzeugt.
Fichten als Naturdenkmal
Einige Fichten, die im Einzelstand eine besondere Größe erreichen konnten oder durch ihren Wuchs eine bemerkenswerte Form aufweisen, wurden im Bundesland Salzburg zu Naturdenkmälern erklärt:
- Fichte bei der Hellbrunner Allee, Salzburg
- Fichte beim Mittermayerhofweg, Goldegg
- Schneefichte in Zankwarn, Mariapfarr
- Schneefichte auf der Schlickenalm, Weißpriach
- Schlangenfichte am Fanningberg, Weißpriach
- Fichte bei der Weyer(turm)ruine in Bramberg am Wildkogel
- Betfichte beim Schönbichlgut, Fusch an der Großglocknerstraße
- Kandelaberfichte auf der Mösernalpe, Unken