Hexenturm (Stadt Salzburg): Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Zeile 1: Zeile 1:
 
[[Datei:Hexenturm-Wandtafel P1030570.JPG|thumb|200px|Wandtafel am Ort des ehem. Hexenturmes in der [[Wolf-Dietrich-Straße]]. Der Wortlaut entspricht nicht den Gegebenheiten.]]
 
[[Datei:Hexenturm-Wandtafel P1030570.JPG|thumb|200px|Wandtafel am Ort des ehem. Hexenturmes in der [[Wolf-Dietrich-Straße]]. Der Wortlaut entspricht nicht den Gegebenheiten.]]
 
[[Datei:Inschrift_Hexenturm.jpg|thumb|Die Inschrift am Standort des ehemaligen Hexenturmes]]
 
[[Datei:Inschrift_Hexenturm.jpg|thumb|Die Inschrift am Standort des ehemaligen Hexenturmes]]
[[Datei:Hexenturm in Salzburg P1030572 Hexenturm.jpg|thumb|200px|Wandskulptur in Salzburg, wo sich früher der Hexenturm befand]]
+
[[Datei:Hexenturm in Salzburg P1030572 Hexenturm.jpg|thumb|200px|Wandskulptur beim früheren Hexenturm in einer freien Interpretation der Hexenverfolgung]]
 
Der '''Hexenturm''' war ein starkwandiger Wehrturm in der [[Salzburg]]er [[Neustadt]], der in den Jahren 1465-1480 erbaut wurde und bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] erhalten bleib. Er diente als Lagerraum und für mehr als 2 Jahre auch als Gefängnis für 14 meist männliche Angeklagte im damaligen Hexenprozess.
 
Der '''Hexenturm''' war ein starkwandiger Wehrturm in der [[Salzburg]]er [[Neustadt]], der in den Jahren 1465-1480 erbaut wurde und bis zum Ende des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkriegs]] erhalten bleib. Er diente als Lagerraum und für mehr als 2 Jahre auch als Gefängnis für 14 meist männliche Angeklagte im damaligen Hexenprozess.
  

Version vom 3. Dezember 2014, 06:46 Uhr

Wandtafel am Ort des ehem. Hexenturmes in der Wolf-Dietrich-Straße. Der Wortlaut entspricht nicht den Gegebenheiten.
Die Inschrift am Standort des ehemaligen Hexenturmes
Wandskulptur beim früheren Hexenturm in einer freien Interpretation der Hexenverfolgung

Der Hexenturm war ein starkwandiger Wehrturm in der Salzburger Neustadt, der in den Jahren 1465-1480 erbaut wurde und bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs erhalten bleib. Er diente als Lagerraum und für mehr als 2 Jahre auch als Gefängnis für 14 meist männliche Angeklagte im damaligen Hexenprozess.

Geschichte

Errichtet wurde der Hexenturm an der Stelle der heutigen Kreuzung Paris-Lodron-StraßeWolf-Dietrich-Straße zwischen 1465 und 1480 als wehrhafter Eckturm der zweiten Stadtbefestigung. Erzbischof Paris Graf Lodron ließ den Wehrturm bestehen, er verlor aber völlig seine wehrhafte Funktion. 1678 wurden hier 14 Gefängniszellen sowie eine Wohnung für den Gerichtsdiener eingerichtet. Fast drei Jahre diente der Turm zur Verwahrung der meist männlichen Angeklagten im Hexenprozesse zur Zeit des Erzbischofs Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg. Grausame Folter, Hinrichtungen und Verbrennungen sollten abschreckend auf die Bevölkerung wirken. Vor allem wurden Kinder und Jugendliche im Umkreis der Kinderbettlerbande um den "Zauberer Jackl" (Jakob Koller) aus Werfen im Hexenturm festgehalten. Koller hatte viele Jugendliche in einer "Blutsgemeinschaft" um sich geschart.

Ab 1706 diente der Hexenturm als Lager für Kriegsgerät, später für Baumaterial. Ab 1804 befand sich der Turm in Privatbesitz. 1897 bis 1910 diente er der Familie Julius Haagn als Lagerraum für ihre Firma Jos. Ant. Zezi. 1944 wurde er bei einem Bombenangriff teilweise zerstört und nach Kriegsende ganz abgerissen.

Heute erinnert ein modernes Bild auf der Fassade des Hauses Ecke Paris-Lodron-Straße−Wolf-Dietrich-Straße in sehr freier Interpretation an die drei Jahre lange Verwendung des Turmes zur Verwahrung der überwiegend männlichen Untersuchungshäftlinge im Hexenprozess.

Bauliche Besonderheiten

Der Hexenturm wies wie fast alle mittelalterlichen Wehrtürme ursprünglich keine ebenerdige Tür auf. Auf der Turmspitze war eine auf einem Besen reitende Hexenfigur aus Blech angebracht. Diese ist heute im Burgmuseum auf der Festung Hohensalzburg ausgestellt.

Siehe auch

Quellen