Hexenturm (Stadt Salzburg): Unterschied zwischen den Versionen

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Errichtet wurde der Hexenturm an der Stelle der heutigen Kreuzung [[Paris-Lodron-Straße]]−[[Wolf-Dietrich-Straße]] zwischen [[1465]] und [[1480]] als wehrhafter Eckturm der zweiten Stadtbefestigung. [[Erzbischof]] [[Paris Graf Lodron]] bezog ihn später in die dritte Stadtumwallung als Eckpunkt ein. [[1678]] wurden hier 14 Gefängniszellen sowie eine Wohnung für den Gerichtsdiener eingerichtet. Fast drei Jahre diente der Turm zur Verwahrung der meist männlichen Angeklagten im Hexenprozesse zur Zeit des Erzbischofs [[Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg]]. Grausame Folter, Hinrichtungen und Verbrennungen sollten abschreckend auf die Bevölkerung wirken. Unter anderem wurden Kinder und Jugendliche im Umkreis der Kinderbettlerbande um den "[[Zauberer Jackl]]"  ([[Jakob Koller]]) aus [[Werfen]] im Hexenturm festgehalten. Koller soll viele Jugendliche in einer "Blutsgemeinschaft" um sich geschart haben.  
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Errichtet wurde der Hexenturm an der Stelle der heutigen Kreuzung [[Paris-Lodron-Straße]]−[[Wolf-Dietrich-Straße]] zwischen [[1465]] und [[1480]] als wehrhafter Eckturm der zweiten Stadtbefestigung. [[Erzbischof]] [[Paris Graf Lodron]] ließ den Wehrturm bestehen, er verlor aber völlig seine wehrhafte Funktion. [[1678]] wurden hier 14 Gefängniszellen sowie eine Wohnung für den Gerichtsdiener eingerichtet. Fast drei Jahre diente der Turm zur Verwahrung der meist männlichen Angeklagten im Hexenprozesse zur Zeit des Erzbischofs [[Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg]]. Grausame Folter, Hinrichtungen und Verbrennungen sollten abschreckend auf die Bevölkerung wirken. Vor allem wurden Kinder und Jugendliche im Umkreis der Kinderbettlerbande um den "[[Zauberer Jackl]]"  ([[Jakob Koller]]) aus [[Werfen]] im Hexenturm festgehalten. Koller hatte viele Jugendliche in einer "Blutsgemeinschaft" um sich geschart.  
  
Ab [[1706]] diente der Hexenturm als Lager für Kriegsgerät, später für Baumaterial und wieder als Gefängnis. Ab [[1804]] befand sich der Turm in Privatbesitz. [[1897]] bis [[1910]] diente er der Familie [[Julius Haagn]] als Lagerraum für ihre [[Firma Josef Anton Zezi|Firma Jos. Ant. Zezi]]. [[1944]] wurde er bei einem Bombenangriff teilweise zerstört und nach Kriegsende ganz abgerissen.  
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Ab [[1706]] diente der Hexenturm als Lager für Kriegsgerät, später für Baumaterial. Ab [[1804]] befand sich der Turm in Privatbesitz. [[1897]] bis [[1910]] diente er der Familie [[Julius Haagn]] als Lagerraum für ihre [[Firma Josef Anton Zezi|Firma Jos. Ant. Zezi]]. [[1944]] wurde er bei einem Bombenangriff teilweise zerstört und nach Kriegsende ganz abgerissen.  
  
Heute erinnert nur noch ein modernes Bild auf der Fassade des Hauses Ecke Paris-Lodron-Straße−Wolf-Dietrich-Straße an den früheren Zweck des Gebäudes.
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Heute erinnert ein modernes Bild auf der Fassade des Hauses Ecke Paris-Lodron-Straße−Wolf-Dietrich-Straße in freier Interpretation an die drei Jahre lange  Verwendung des Turmes zur Verwahrung der überwiegend männlichen Untersuchungshäftlinge im Hexenprozess.
  
 
== Bauliche Besonderheiten ==
 
== Bauliche Besonderheiten ==

Version vom 6. November 2014, 17:57 Uhr

Wandtafel am Ort des ehem. Hexenturmes in der Wolf-Dietrich-Straße. Der Wortlaut entspricht nicht völlig den Gegebenheiten.
Die Inschrift am Standort des ehemaligen Hexenturmes
Wandskulptur in Salzburg, wo sich früher der Hexenturm befand

Der Hexenturm war ein starkwandiger Wehrturm in der Salzburger Neustadt, der in den Jahren 1465-1480 erbaut wurde und bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs erhalten bleib. Er diente als Lagerraum und für mehr als 2 Jahre auch als Gefängnis für 14 meist männliche Angeklagte im damaligen Hexenprozess.

Geschichte

Errichtet wurde der Hexenturm an der Stelle der heutigen Kreuzung Paris-Lodron-StraßeWolf-Dietrich-Straße zwischen 1465 und 1480 als wehrhafter Eckturm der zweiten Stadtbefestigung. Erzbischof Paris Graf Lodron ließ den Wehrturm bestehen, er verlor aber völlig seine wehrhafte Funktion. 1678 wurden hier 14 Gefängniszellen sowie eine Wohnung für den Gerichtsdiener eingerichtet. Fast drei Jahre diente der Turm zur Verwahrung der meist männlichen Angeklagten im Hexenprozesse zur Zeit des Erzbischofs Maximilian Gandolph Graf von Kuenburg. Grausame Folter, Hinrichtungen und Verbrennungen sollten abschreckend auf die Bevölkerung wirken. Vor allem wurden Kinder und Jugendliche im Umkreis der Kinderbettlerbande um den "Zauberer Jackl" (Jakob Koller) aus Werfen im Hexenturm festgehalten. Koller hatte viele Jugendliche in einer "Blutsgemeinschaft" um sich geschart.

Ab 1706 diente der Hexenturm als Lager für Kriegsgerät, später für Baumaterial. Ab 1804 befand sich der Turm in Privatbesitz. 1897 bis 1910 diente er der Familie Julius Haagn als Lagerraum für ihre Firma Jos. Ant. Zezi. 1944 wurde er bei einem Bombenangriff teilweise zerstört und nach Kriegsende ganz abgerissen.

Heute erinnert ein modernes Bild auf der Fassade des Hauses Ecke Paris-Lodron-Straße−Wolf-Dietrich-Straße in freier Interpretation an die drei Jahre lange Verwendung des Turmes zur Verwahrung der überwiegend männlichen Untersuchungshäftlinge im Hexenprozess.

Bauliche Besonderheiten

Der Hexenturm wies wie fast alle mittelalterlichen Wehrtürme ursprünglich keine ebenerdige Tür auf. Auf der Turmspitze war eine auf einem Besen reitende Hexenfigur aus Blech angebracht. Diese ist heute im Burgmuseum auf der Festung Hohensalzburg ausgestellt.

Siehe auch

Quellen