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Der Eingang, der im Bereich des [[Berchtesgadener Hochthron]] liegt, führt senkrecht in die Tiefe. Auf etwa 400 m Tiefe beginnt ein Quergang, in dem die Forscher das Biwak 1 angelegt hatten. Dann führt die Höhle wieder weiter in die Tiefe, wo bald schon Biwak 2 in etwa 500 m Tiefe ist. Senkrecht weiter nach unter folgt Biwak 3 in etwa 750 m Tiefe. Biwak 4 liegt etwas tiefer als 900 m und dort beginnt ein langer waagrechter Verlauf der Höhle, in dem Biwak 5 und 6 folgen. Immer wieder führen von diesem Quergang Schächte in die weitere Tiefen. | Der Eingang, der im Bereich des [[Berchtesgadener Hochthron]] liegt, führt senkrecht in die Tiefe. Auf etwa 400 m Tiefe beginnt ein Quergang, in dem die Forscher das Biwak 1 angelegt hatten. Dann führt die Höhle wieder weiter in die Tiefe, wo bald schon Biwak 2 in etwa 500 m Tiefe ist. Senkrecht weiter nach unter folgt Biwak 3 in etwa 750 m Tiefe. Biwak 4 liegt etwas tiefer als 900 m und dort beginnt ein langer waagrechter Verlauf der Höhle, in dem Biwak 5 und 6 folgen. Immer wieder führen von diesem Quergang Schächte in die weitere Tiefen. | ||
Version vom 13. Juni 2014, 07:52 Uhr
Riesending im Untersbergmassiv ist mit 19,2 Kilometern und 1 148 Metern Tiefe die längste und tiefste Höhle Deutschlands.
Namensgebung
Als Forscher die Höhle im Jahr 2002 erstmals genauer erkundeten, rief einer von ihnen: "Was ist denn das für ein Riesending!" und die Höhle hatte ihren Namen. Entdeckt wurde die Höhle 1995 und einer der Entdecker war Johann Westhauser.
Die Höhle
Die Höhle liegt sechs Kilometer nördlich von Berchtesgaden, direkt an der Grenze zu Salzburg. Der Eingangsschacht wurde bereits 1995 entdeckt, blieb zunächst aber nahezu unbeachtet. Erst von 2002 an begannen Forscher, den Schacht nach und nach zu erkunden. Die Erforschung der Höhle ist mühsam, da der Gangverlauf immer wieder durch Schluchten unterbrochen wird. Die Arbeitsgemeinschaft für Höhlenforschung Bad Cannstatt e.V. vermutet, dass die Höhle deutlich länger und tiefer ist, als zur Zeit durch Vermessungen belegt. Diese Vermutungen werden auch durch Radonmessung bekräftigt.
Bereits die ersten Schächte können nur begangen werden, indem man sich nach dem Einstieg in 1 843 m ü. A. an einem Seil bis zu 300 Meter hinablässt. Auch auf dem weiteren Weg ist es immer wieder nötig sich abzuseilen. Noch dazu gibt es Engstellen, durch die nur schlanke Personen knapp hindurchpassen. Durch Steinschlag und Wasser bestehe für Menschen "eine erhebliche Gefährdung" in den Schächten.
Der Eingang, der im Bereich des Berchtesgadener Hochthron liegt, führt senkrecht in die Tiefe. Auf etwa 400 m Tiefe beginnt ein Quergang, in dem die Forscher das Biwak 1 angelegt hatten. Dann führt die Höhle wieder weiter in die Tiefe, wo bald schon Biwak 2 in etwa 500 m Tiefe ist. Senkrecht weiter nach unter folgt Biwak 3 in etwa 750 m Tiefe. Biwak 4 liegt etwas tiefer als 900 m und dort beginnt ein langer waagrechter Verlauf der Höhle, in dem Biwak 5 und 6 folgen. Immer wieder führen von diesem Quergang Schächte in die weitere Tiefen.
Drama im Untersberg
Am Sonntag, 8. Juni 2014, wurde der erfahrene deutsche 52-jährige Höhlenforscher Johann Westhauser aus Bad Canstatt bei einem Steinschlag in einem Schacht schwer verletzt. Er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma. Das Unglück ereignete sich etwa sieben Kilometer vom Höhleneingang entfernt in etwa 940 m Tiefe kurz vor Biwak 5. Von den beiden Begleitern machte sich einer auf, um Hilfe zu organisieren. Er benötigte zum Aufstieg ans Tageslicht zwölf Stunden.
Die erste Rettungsmannschaft stellte eine Transportunfähigkeit des Verletzten fest. Der in die Höhle eingestiegene Arzt Wolfgang Farkas aus Piesendorf bereits bei Biwak 2 umdrehen, da er den Strapazen des Abstiegs (die Enge, die Dunkelheit, mentale Probleme, Kriechstrecken) nicht gewachsen war. Erst am Dienstagnachmittag, den 10. Juni, stieg dann der Unfallchirurg Martin Göksu mit einem Team von Schweizer Höhlenrettern in die Höhle ab. Der gebürtige Niederösterreicher arbeitet in einem Spital in Bad Reichenhall und ist Mitglied der Salzburger Höhlenrettung.
Ebenfalls am Dienstagnachmittag konnte eine Funkstrecke im Langwellenbereich über einige Repeater zum Unfallsort in Betrieb genommen werden.
Bei der Rettungsaktion sind jeweils Viererteams unterwegs. Diese besetzen die Biwakstationen und richten sie mit Nahrungsmitteln, Wasser, Decken, Wärme-Pads sowie Kochern ein.
Die Retter gehen an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Die Anstrengungen in diesem 19 Kilometer langen Höhlenlabyrinth sind für Laien kaum vorstellbar. Insgesamt waren Mitte der Woche 20 Höhlenretter inklusive zweier Ärzte im Berg. Sie haben rund vier Kilometer Seilstrecke verlegt, mit Bohrmaschinen Stahlstifte und Bohrhaken in den Fels getrieben. Sorgen bereiten den Rettern auch Unwetter, die Bereiche des Höhlensystems fluten könnten.
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 10., 11., 12. Juni 2014