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Version vom 15. März 2012, 23:51 Uhr
Der Stieglkeller befindet sich in der Festungsgasse in der Altstadt der Stadt Salzburg am Fuße des Festungsbergs.
Geschichte
Urkundlich erwähnt wurde die Brauerei als Prew an der Stiege - die Stieglbrauerei zu Salzburg, erstmals 1492 in der Gstättengasse. 1585 stand die Prew an der Stiege vor der Notwendigkeit der Lagererweiterung. Der Erfolg der Brauerei, die in der Gstättengasse - Griesgasse angesiedelt war, war also daran Schuld, dass die Brauerei in der Festungsgasse in einem Keller neue Lagerkapazitäten schuf, dem heutigen Stieglkeller.
1820 erwarb der damalige Stieglbrauer Josef Schreiner den Keller. Die in den Festungsberg getriebenen Keller gestaltete er um und nutzte den über ihnen angelegten Garten zur Ausschank des Kellerbieres während der Sommermonate. Das war die Geburtsstunde des Stieglkellers in der Vorläuferform, wie er sich uns heute präsentiert.
Bald schon erfreuten sich der Gastbetrieb samt Gärten großer Beliebtheit bei der Salzburger Bevölkerung. Noch heute kann man an der Festungsgasse die alten Verkaufslokale erkennen, deren Eingangstüren von niedrigen Steinmauern mit Marmorplatten gesäumt sind. Hier wurden wohl allerlei Fleisch, Wurst und Brot verkauft, das man sich dann "einige Etage höher" mitnahm, wo es das Bier gab. Alte Namensschilder verraten, wer dort zuletzt verkauft hatte.
1838 erwarb dann die Stieglbrauerei selbst die offizielle Schankgenehmigung für Garten und Lagerkeller. Da es sich bei der Terrasse ja um ein Befestigungswerk handelte, musste der Bau von der militärischen Geniedirektion noch genehmigt werden. 1840 entstand der noch heute bestehende Lagerkeller, umgebaut von Franz und Anna Haindl. 1860 wurde noch ein zweiter Felsenkeller errichtet.
1863 übersiedelte die Brauerei von der Gstättengasse auf das heutige Gelände der Stieglbrauerei zu Salzburg in den Stadtteil Maxglan. Geblieben ist aber Gastbetrieb in Stieglkeller. 1901 wurde der Betrieb nach Plänen von Jakob Ceconi erweitert. Der Münchner Architekt Franz Zell gab dann in den Jahren 1925/1926 dem Stieglkeller sein heutiges Aussehen, der anfangs jedoch nicht auf breite Zustimmung unter der Salzburger Bevölkerung stieß.
Noch heute ist die Beliebtheit des Stieglkellers ungebrochen, hat er doch auch einen großen Saal für Veranstaltungen und bietet von seinem Gastgarten und seinen Arkaden wunderbare Blicke über die Altstadt.
Anekdoten ohne Wahrheitsanspruch
Aufgrund des zeitlichen Unterschiedes zwischen der Entstehung des Gastbetriebs und den Lebzeiten der beiden Künstler kann es sich nur um eine Anekdote ohne Wahrheitsanspruch handelt. Darüber hinaus nennt die neuere Quelle[1] sehr genau die von Mozart tatsächlich besuchten Bierlokale. Der Stieglkeller ist nicht darunter, konnte er ja auch nicht, da er als Lokal noch nicht existierte.
Die Anekdote
Die ehrsame Bürgerschaft mit ihren Sippen, wohl auch das fürsterzbischöfliche Kriegsvolk in dienstfreier Zeit, kamen hier zusammen, um bei einem Kruge brauen Gerstensaftes die Ereignisse des Tages zu erörtern. Hier pokultierten einst an schönen Tagen oder Abenden auch Johann Michael Haydn und Meister Wolfgang Amadeus Mozart von denen ein alter "Schnadahüpfel" berichtet, das mit den Worten begann:
Als am Stieglkeller
Auf den hölzern Teller
Michel Haydn gessen hat sein Wurst
Und mit alten Tropfen
Von an guaten Hopfen
Der große Mozart hat gelöscht sein Durst...
Quellen
- Grundinfo und Ankedote: 900 Jahre Festung Hohensalzburg, Landesfest 4. bis 12. Juni 1977, Schriftenreihe des Landespressebüro Salzburg, 1977
- Salzburger Fotografien 1880 - 1918 aus dem Atelier Würthle, Schriftenreihe des Archivs der Stadt Salzburg 18, 2003, ISBN 3-901014-93-4
Bildergalerie
Blick zum Stieglkeller und zur Festung Hohensalzburg vom Glockenspielturm am Residenzplatz aus