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== In Grenzregionen == | == In Grenzregionen == | ||
Version vom 20. November 2011, 14:20 Uhr
Erdbeben kamen und kommen im Bundesland Salzburg immer wieder vor, mit schwächeren und stärkeren Beben.
Über Erdbeben
Die etwa 700 Erdbebenwarten weltweit registrieren und zeichnen Erdbeben mit so genannten Seismographen auf. Gemessen werden Erdbeben nach der Richterskala[1] oder der Mercalli-Sieberg-Skala[2].
Die Richterskala ist eine nach oben unbegrenzte moderne Erdbebenskala, deren Wert für sehr schwache Beben bei 0 und für das stärkste Beben etwa bei 7,7 bis 8,6 liegt. Ein Punkt auf der Skala bedeutet etwa eine Verzehnfachung (!) der Stärke des Bebens.
Die Mercalli-Sieberg-Skala misst den Intensitätsgrad eines Erdbebens, wobei Grad 1 nur bei instrumentell nachweisbaren Erschütterungen liegt, 4 bei stärkeren Gebäudeerschütterungen und 10 bei Zerstörung von Häusern, Hangrutschungen und anderem. Dem Intensitätsgrad 12 werden totale Zerstörungen sowie vielfältige Verwüstungen der Landschaft zugeordnet.
Wo nun finden Erdbeben statt? Es gibt da mehrere Bruchlinien rund um die Erde, meistens in T-förmig zusammenstoßenden Bögen. In Österreich zieht sich eine Erdbebenzone vom östlichen Wiener Becken in das Mur-Mürz-Tal hin und endet in Oberitalien im Friaul (Erdbeben im Mai und September 1976). Bei den meisten mittleren und großen Oberflächen nahen Beben folgen sogar bis über Monate hin zahlreiche kleinere Beben in der Umgebung des ursprünglichen Bebens (Nachbeben). Was die Nachbeben angeht, so hat man z. B. nach dem großen Erdbeben auf Rat Island auf den Aleuten 1965 in den nächsten 24 Tagen mehr als 750 Nachbeben registriert.
Als eine der Erklärungen von Erdbeben gilt die Theorie vom amerikanischen Geologen Bruce A. Bolt: Der grundlegende Gedanke besteht darin, dass die äußerste Schale der Erde... aus mehreren großen und recht stabilen Platten besteht. Diese Platten reichten bis zu einer Tiefe von etwa 80 km und bewegten sich vorwiegend in horizontaler Richtung. An den Plattenrändern "kommt es zur Übertragung starker deformierender Kräfte, je nachdem, ob diese kollidieren, sich parallel verschieben oder voneinander entfernen". Die Entstehung von Hochgebirgen vollzieht sich an diesen Plattenrändern.
Die afrikanische Platte befindet sich auf Kollisionskurs mit der Eurasischen Platte. Dies ist der Grund, weshalb sich unsere Alpen pro Jahr im Millimeterbereich heben.
Erdbeben in Österreich
In der Nacht vom 18. auf 19. Oktober 2010, um 2:39 Uhr, fand eine Serie von Beben im Tiroler Inntal statt. Das Epizentrum des Hauptbebens nördlich von Wattens erreichte dabei mit einer Magnitude[3] 29. von 4,0 nach der Richterskala. Das Beben entstand in 14 Kilometer Tiefe.
Das stärkste Erdbeben hatte sich in Österreich im Mai 2009 in der Obersteiermark ereignet. Damals lag das Epizentrum des Bebens mit einer Magnitude von 4,6 im Raum Mürzzuschlag. Man konnte sogar ein tiefes Grollen der Erde vernehmen.
Österreich verfügt über 25 Messstellen, die alle Signale und Bewegungen in die Wiener Zentrale übermitteln. Ab einer Magnitude von 4,5 nach Richter wird ein Beben von jeder Messstelle auf der Welt wahrgenommen.
Im Bundesland Salzburg
Zur Zeit von Erzbischof Eberhard II. von Regensburg (* 1170, † 1246) wurde der Lungau von einem starken Erdbeben heimgesucht, das in mehreren sich über mehr als ein Jahr hinziehenden Einzelbeben unter anderem die Burg Katsch zum Einsturz brachte und die Bewohner der Burg unter sich begrub.
Am 12. März 2011, nur zwei Tage nach den verheerenden Erdbeben in Japan, wurde um 9:01 Uhr acht Kilometer nördlich von Mittersill ein Erdbeben der Stärke 3,5 auf der Richter-Skala gemessen. Es hing jedoch nicht mit jenen in Japan zusammen, erklärten Seismologen von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG)-
Unter den Alpen befänden sich viele tektonische Brüche in der Erdkruste, die bei einer plötzlichen Verschiebung ein Beben auslösten. Da, wo das Inntal das Salzachtal kreuze, liege eine solche Störungszone. Schwerpunkte für kleine Beben in Salzburg werden auch in Sankt Martin am Tennengebirge, in Dienten und Maria Alm verzeichnet.
Am Sonntag, den 20. November 2011 ereignete sich in der Früh um 04:24 Uhr ein leichtes Erdbeben in Saalfelden. Das Beben, das laut Erdbebendienst der ZAMG eine Magnitude von 2,8[4] auf der Richterskala aufwies, richtete keine bisher bekannten Schäden an Gebäuden an. Um 04:27 und um 04:30 Uhr folgten zwei Nachbeben der Stärke 2,6 und 2,3.
In Grenzregionen
Mehrere Erdbeben kleinerer und mittlerer Stärke ereignen sich alljährlich in der Nähe von Bad Reichenhall am Thumsee und im Gebiet des Staufen.
Quellen
- "Salzburger Nachrichten", 15. September 1999, 20. Oktober 2010
- Salzburgwiki
- Salzburger Nachrichten online 12. März 2011, 20. November 2011
Fußnoten
- ↑ siehe Wikipedia Richterskala
- ↑ siehe Wikipedia : Mercalli-Sieberg-Skala
- ↑ Die Magnitude ist ein Maß für die Stärke von Erdbeben, weitere Information siehe Wikipedia : Magnitude
- ↑ Beben auf der Richterskala der Stärke 2 bis 3 bedeuten extrem leichte, generell nicht spürbare, jedoch gemessene Erdbeben, Quelle Wikipedia Richterskala