Neuntöter: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Neuntöter''' (''Lanius collurio'') ist ein [[Brutvogel]], der in Salzburg vorkommt.
 
Der '''Neuntöter''' (''Lanius collurio'') ist ein [[Brutvogel]], der in Salzburg vorkommt.
  
 
==Beschreibung==
 
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Er zählt zur Familie der Würger und wird aufgrund des rot gefärbten Rückens des Männchens auch Rotrückenwürger genannt. Er wird ausgewachsen 16 18 cm lang, ist hierzulande ein Sommervogel (Mai-September) und überwintert im subtropischen Afrika. Er gilt als Insektenspezialist und spießt seine Beutetiere als Vorrat auf Dornen in der Umgebung seines Nestes.  
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Er zählt unter den [[Singvögel]]n zur [[Glossar Biologie#F|Familie]] der Würger und wird aufgrund des rot gefärbten Rückens des Männchens auch Rotrückenwürger genannt. Er wird ausgewachsen 16 bis 18 cm lang, ist hierzulande ein Sommervogel (Mai-September) und überwintert im subtropischen Afrika. Er gilt als [[Insekten]]<nowiki>spezialist</nowiki> und spießt seine Beutetiere als Vorrat auf Dornen in der Umgebung seines Nestes.  
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==Lebensraum==
 
==Lebensraum==
Er benötigt offene Landschaften mit Büschen, Hecken und angrenzenden extensiven Wiesen, Weiden, Feldrainen, Böschungen und Ruderalflächen mit reichem Insektenvorkommen. Gelegentlich findet man ihn auch in Waldschlägen mit Jungfichten. Gebüsche und Zäune nutzt er als Jagdwarten. Sein Nest baut der Neuntöter vorzugsweise in Dornbüschen wie [[Weißdorn]] und [[Schlehe]].
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Er benötigt offene Landschaften mit Büschen, [[Hecke]]n und angrenzenden extensiven Wiesen, Weiden, Feldrainen, Böschungen und [[Glossar Biologie#R|Ruderalflächen]] mit reichem Insektenvorkommen. Gelegentlich findet man ihn auch in Waldschlägen mit Jung[[fichte]]n. Gebüsche und [[Zaun|Zäune]] nutzt er als Jagdwarten. Sein Nest baut der Neuntöter vorzugsweise in Dornbüschen wie [[Weißdorn]] und [[Schlehe]].
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==Salzburgbezug==
Noch [[1877]] bezeichnet der Ornithologe [[Viktor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen]]
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Noch [[1877]] bezeichnet der [[Glossar Biologie#O|Ornithologe]] [[Viktor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen]] den Neuntöter mit Bezug auf sein Vorkommen in Salzburg als "ungemein häufigen Brutvogel". [[1911]] konnte der Neuntöter in den [[Inner Gebirg|Salzburger Gebirgsgauen]] bereits wesentlich öfters beobachtet werden als in der Nähe der Stadt Salzburg. Mittlerweile ist der Rotrückenwürger nicht nur regional bereits sehr selten geworden, sondern kommt in weiten Bereichen des [[Alpenvorland]]es gar nicht mehr vor. Er ist vor allem aus dem landwirtschaftlich intensiv genutzten und daher ausgeräumten Grünland verschwunden. Auf Grund der andersartigen landwirtschaftlichen Nutzung des inneralpinen Raumes ist die Lebenssituation des Neuntöters dort besser und seine Höhenverteilung reicht innergebirg bis in den Waldgrenzebereich. (Im [[Pinzgau]] wird der Neuntöter u. a. regelmäßig im [[Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See]] und im [[Geschützte Landschaftsteile|geschützten Landschaftsteil]] [[Lucia Lacke]] in [[Niedernsill]] beobachtet.)  
den Neuntöter mit Bezug auf sein Vorkommen in Salzburg als „ungemein häufigen Brutvogel“. [[1911]] konnte der Neuntöter in den Salzburger Gebirgsgauen bereits wesentlich öfters beobachtet werden als in der Nähe der Stadt Salzburg. Mittlerweile ist der Rotrückenwürger nicht nur regional bereits sehr selten geworden, sondern kommt in weiten Bereichen des Alpenvorlandes gar nicht mehr vor. Er ist vor allem aus dem landwirtschaftlich intensiv genutzten und daher ausgeräumten Grünland verschwunden. Auf Grund der andersartigen landwirtschaftlichen Nutzung des inneralpinen Raumes ist die Lebenssituation des Neuntöters dort besser und seine Höhenverteilung reicht innergebirg bis in den Waldgrenzebereich. (Im [[Pinzgau]] wird der Neuntöter beispielsweise regelmäßig im [[Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See]] und im geschützten Landschaftsteil [[Lucia-Lacke]] in Niedernsill beobachtet.)  
 
  
Daraus geht hervor, dass der Einfluss des Menschen (aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft mit dem damit einhergehendem Ausräumen der Landschaften (Flurbereinigungen) und dem zunehmenden Verschwinden vor allem der Großinsekten) hinter dem Lebensraum-Verlust und der Lebensraum-Verinselung dieses heimischen Brutvogels steht.
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Daraus geht hervor, dass der Einfluss des Menschen, aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft mit dem damit einhergehendem Ausräumen der Landschaften (Flurbereinigungen) und dem zunehmenden Verschwinden vor allem der Großinsekten, hinter dem Lebensraum-Verlust und der Lebensraum-Verinselung dieses heimischen Brutvogels steht.
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Maßnahmen wie die Neuanlage von [[Hecke]]n und die Schaffung extensiv bewirtschafteter Säume entlang von Hecken, Grundgrenzen und Wäldern wären zum Erhalt bzw. der Wiederansiedelung dieses in allen Teilen Salzburgs einst so zahlreich vorkommenden Brutvogels vonnöten.
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== Literatur ==
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* Kamolz, Klaus: [[Singvögel, heimische Arten und wo sie zu finden sind]]
  
Maßnahmen wie die Neuanlage von Hecken, die Schaffung extensiv bewirtschafteter Säume entlang von Hecken, Grundgrenzen und Wäldern wären zum Erhalt, bzw. der Wiederansiedelung dieses in allen Teilen Salzburg einst so zahlreich vorkommenden Brutvogels vonnöten.
 
 
==Quellen==
 
==Quellen==
*Mullarney, Killian; Zetterström, Dan; Svensson, Lars: Der Kosmos Vogelführer, Große Ausgabe, S.354-355.
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*Mullarney, Killian; Zetterström, Dan; Svensson, Lars: Der Kosmos Vogelführer, Große Ausgabe, S.354–355.
*Slotta-Bachmayr, Leopold: Rote Liste der gefährdeten Brutvögel des Bundeslandes Salzburg, Naturschutzbeiträge 38/12, Naturschutz Land Salzburg,Salzburg 2012, S. 150 (Schafstelze), S. 28 (Bergstelze und Schafstelze).
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*[[Leopold Slotta-Bachmayr|Slotta-Bachmayr, Leopold]], [[Christine Medicus|Medicus, Christine]], [[Susanne Stadler|Stadler, Susanne]]: ''Rote Liste der gefährdeten Brutvögel des Bundeslandes Salzburg'', Naturschutzbeiträge 38/12, HG [[Amt der Salzburger Landesregierung]], [[Amt der Salzburger Landesregierung, Abteilung 13: Naturschutz|Referat 13/02 – Naturschutzfachdienst]], Salzburg 2012, S. 150.
*[[Kategorie:Biologie]]
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*[[Kategorie:Fauna]]
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
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[[Kategorie:Naturwissenschaft]]
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[[Kategorie:Wirbeltiere]]
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[[Kategorie:Vögel]]
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[[Kategorie:Singvogel]]

Version vom 30. November 2023, 10:22 Uhr

Neuntöter-Weibchen auf Insektenjagd im Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See
Neuntöter-Männchen auf Warte im Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See
Junger Neuntöter im Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See

Der Neuntöter (Lanius collurio) ist ein Brutvogel, der in Salzburg vorkommt.

Beschreibung

Er zählt unter den Singvögeln zur Familie der Würger und wird aufgrund des rot gefärbten Rückens des Männchens auch Rotrückenwürger genannt. Er wird ausgewachsen 16 bis 18 cm lang, ist hierzulande ein Sommervogel (Mai-September) und überwintert im subtropischen Afrika. Er gilt als Insektenspezialist und spießt seine Beutetiere als Vorrat auf Dornen in der Umgebung seines Nestes.

Lebensraum

Er benötigt offene Landschaften mit Büschen, Hecken und angrenzenden extensiven Wiesen, Weiden, Feldrainen, Böschungen und Ruderalflächen mit reichem Insektenvorkommen. Gelegentlich findet man ihn auch in Waldschlägen mit Jungfichten. Gebüsche und Zäune nutzt er als Jagdwarten. Sein Nest baut der Neuntöter vorzugsweise in Dornbüschen wie Weißdorn und Schlehe.

Salzburgbezug

Noch 1877 bezeichnet der Ornithologe Viktor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen den Neuntöter mit Bezug auf sein Vorkommen in Salzburg als "ungemein häufigen Brutvogel". 1911 konnte der Neuntöter in den Salzburger Gebirgsgauen bereits wesentlich öfters beobachtet werden als in der Nähe der Stadt Salzburg. Mittlerweile ist der Rotrückenwürger nicht nur regional bereits sehr selten geworden, sondern kommt in weiten Bereichen des Alpenvorlandes gar nicht mehr vor. Er ist vor allem aus dem landwirtschaftlich intensiv genutzten und daher ausgeräumten Grünland verschwunden. Auf Grund der andersartigen landwirtschaftlichen Nutzung des inneralpinen Raumes ist die Lebenssituation des Neuntöters dort besser und seine Höhenverteilung reicht innergebirg bis in den Waldgrenzebereich. (Im Pinzgau wird der Neuntöter u. a. regelmäßig im Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See und im geschützten Landschaftsteil Lucia Lacke in Niedernsill beobachtet.)

Daraus geht hervor, dass der Einfluss des Menschen, aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft mit dem damit einhergehendem Ausräumen der Landschaften (Flurbereinigungen) und dem zunehmenden Verschwinden vor allem der Großinsekten, hinter dem Lebensraum-Verlust und der Lebensraum-Verinselung dieses heimischen Brutvogels steht.

Maßnahmen wie die Neuanlage von Hecken und die Schaffung extensiv bewirtschafteter Säume entlang von Hecken, Grundgrenzen und Wäldern wären zum Erhalt bzw. der Wiederansiedelung dieses in allen Teilen Salzburgs einst so zahlreich vorkommenden Brutvogels vonnöten.

Literatur

Quellen