Neuntöter

Aus Salzburgwiki
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Neuntöter-Weibchen auf Insektenjagd im Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See
Neuntöter-Männchen auf Warte im Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See
Junger Neuntöter im Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See

Der Neuntöter (Lanius collurio) ist ein Brutvogel, der in Salzburg vorkommt.

Beschreibung

Er zählt unter den Singvögeln zur Familie der Würger und wird aufgrund des rot gefärbten Rückens des Männchens auch Rotrückenwürger genannt. Er wird ausgewachsen 16 bis 18 cm lang, ist hierzulande ein Sommervogel (Mai-September) und überwintert im subtropischen Afrika. Er gilt als Insektenspezialist und spießt seine Beutetiere als Vorrat auf Dornen in der Umgebung seines Nestes.

Lebensraum

Er benötigt offene Landschaften mit Büschen, Hecken und angrenzenden extensiven Wiesen, Weiden, Feldrainen, Böschungen und Ruderalflächen mit reichem Insektenvorkommen. Gelegentlich findet man ihn auch in Waldschlägen mit Jungfichten. Gebüsche und Zäune nutzt er als Jagdwarten. Sein Nest baut der Neuntöter vorzugsweise in Dornbüschen wie Weißdorn und Schlehe.

Salzburgbezug

Noch 1877 bezeichnet der Ornithologe Viktor Ritter von Tschusi zu Schmidhoffen den Neuntöter mit Bezug auf sein Vorkommen in Salzburg als "ungemein häufigen Brutvogel". 1911 konnte der Neuntöter in den Salzburger Gebirgsgauen bereits wesentlich öfters beobachtet werden als in der Nähe der Stadt Salzburg. Mittlerweile ist der Rotrückenwürger nicht nur regional bereits sehr selten geworden, sondern kommt in weiten Bereichen des Alpenvorlandes gar nicht mehr vor. Er ist vor allem aus dem landwirtschaftlich intensiv genutzten und daher ausgeräumten Grünland verschwunden. Auf Grund der andersartigen landwirtschaftlichen Nutzung des inneralpinen Raumes ist die Lebenssituation des Neuntöters dort besser und seine Höhenverteilung reicht innergebirg bis in den Waldgrenzebereich. (Im Pinzgau wird der Neuntöter u.a. regelmäßig im Natur- und Europaschutzgebiet Zeller See und im geschützten Landschaftsteil Lucia Lacke in Niedernsill beobachtet.)

Daraus geht hervor, dass der Einfluss des Menschen, aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft mit dem damit einhergehendem Ausräumen der Landschaften (Flurbereinigungen) und dem zunehmenden Verschwinden vor allem der Großinsekten, hinter dem Lebensraum-Verlust und der Lebensraum-Verinselung dieses heimischen Brutvogels steht.

Maßnahmen wie die Neuanlage von Hecken und die Schaffung extensiv bewirtschafteter Säume entlang von Hecken, Grundgrenzen und Wäldern wären zum Erhalt bzw. der Wiederansiedelung dieses in allen Teilen Salzburgs einst so zahlreich vorkommenden Brutvogels vonnöten.

Literatur

Quellen