Richtstätten in der Stadt Salzburg: Unterschied zwischen den Versionen

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Die älteste Richtstätte der Stadt Salzburg wird schon im [[14. Jahrhundert]] vor dem [[Inneres Ostertor|Linzer Tor]], auch als ''Galgentor'' bezeichnet, urkundlich erwähnt. Sie lag bei den [[Drei Kreuze in Schallmoos|Drei Kreuzen in Schallmoos]]. Ab [[1599]] wurden Wohnung des Scharfrichters und Richtstätte von [[Erzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] in den [[Thumegger-Bezirk]] in [[Nonntal]] (''Martinbauer'') verlegt.  
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Die älteste Richtstätte der Stadt Salzburg wird schon im [[14. Jahrhundert]] vor dem [[Inneres Ostertor|Linzer Tor]], auch als ''Galgentor'' bezeichnet, urkundlich erwähnt. Sie lag unweit der [[Drei Kreuze in Schallmoos|Drei Kreuzen in Schallmoos]]. Ab [[1599]] wurden die Wohnung des [[Freimann]]s und die Richtstätte von [[Fürsterzbischof]] [[Wolf Dietrich von Raitenau]] nach [[Gneis]] in den Raum des heutigen Martinbauern verlegt.  
  
Das [[Henkershäusl]], bereits in der [[Riedenburg]] am [[Krauthügel]] gelegen, hat jedoch nichts mit Richtstätte oder Wohnstätte eines Henkers zu tun.
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Das angebliche "[[Henkerhäusl]]", bereits in der [[Riedenburg]] am [[Krauthügel]] gelegen, hat nichts mit einer Richtstätte oder einer Wohnstätte eines Henkers bzw. Scharfrichters zu tun.
  
== Die Richtstätte in Gneis ==
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== Die Richtstätte in Gneis und das Scharfrichterhaus ==
Besonders erwähnenswert ist in diesem Landschaftsraum aber die ehemalige Richtstätte mit dem Freimanngut (Freimann = Scharfrichter), die zwischen [[1599]] bis etwa [[1810]] (letzte Hinrichtung am Galgen) hier bestand, seitdem [[Wolf Dietrich von Raitenau]] als aufgeklärter Fürst die mittelalterliche Richtstätte mit den am Galgen vermodernden Leichen an der viel befahrenen Linzerstraße aufließ. Er errichtete abseits der [[Berchtesgadener Straße]] und weit außerhalb der Stadt und des Stadtrechtes am „Totenweg“ (heute [[Neukommgasse]] - [[Georg-Nikolaus-von-Nissen-Straße]] - [[Moosbruckerweg]]) die neue Richtstätte, die aus einem Galgen, einem Arme-Sünder-Kreuz für das letzte Gebet des Verurteilten und, als erhöhtes Podium gestaltet, der Köpfstätte bestand.  
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Besonders wichtig im Landschaftsraum von Gneis ist die ehemalige Richtstätte mit dem [[Scharfrichterhaus]] ("Freymannbehausung", Freimann = Scharfrichter), die zwischen [[1599]] bis [[1817]] (letzte Hinrichtung am Galgen) hier bestand, seitdem [[Wolf Dietrich von Raitenau]] als aufgeklärter Fürst die mittelalterliche Richtstätte mit den am Galgen vermodernden Leichen an der viel befahrenen Linzerstraße aufließ. Er errichtete abseits der [[Berchtesgadner Straße]] und weit außerhalb der Stadt und des Stadtrechtes am "Totenweg" (heute [[Neukommgasse]] - [[Georg-Nikolaus-von-Nissen-Straße]] - [[Josef-Moosbrucker-Weg]]) die neue Richtstätte, die aus einem Galgen, einem Arme-Sünder-Kreuz für das letzte Gebet des Verurteilten und der Köpfstätte bestand. Sowohl der Galgen (historisch Galling genannt)als auch die Köpfstätte (historisch Kopfstätte) befanden sich auf einem  etwa drei Meter hohen gemauerten und begehbaren Podest  gestaltet. Zu dieser Richtstätte gehörte seit [[1701]] der "Arme-Sünder-Friedhof", der sich unweit des heutigen Salzburger [[Kommunalfriedhof]]s (ebenfalls an der Neukommgasse) befand, wo sich heute ein Bestattungsunternehmen befindet.  
  
Zu diesem Gut gehörte auch der Arme-Sünder-Friedhof, der sich unweit des heutigen Salzburger [[Kommunalfriedhof]]s (ebenfalls an der Neukommgasse) befand, wo sich heute ein Bestattungsunternehmen befindet. Das Gebäude des Scharfrichters nächst der alten Richtstätte ist an der Neukommgasse bis heute erhalten, es ist das alte Bauernhaus des Martinbauern, und damit das echte Henkerhäusel. Dieses Haus zählt samt dem umgebenden erhaltenswerten Grünraum zu den besonders erhaltenswerten Baudenkmälern der Stadt.  
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Das Wohnhaus des Scharfrichters nächst der alten Richtstätte, das in der Bausubstanz zumindest in die Zeit um 1730 zurückreicht, ist an der Neukommgasse bis heute erhalten, es ist das alte Bauernhaus des Martinbauern, und damit das echte "[[Henkerhäusl]]" (Siehe Beitrag [[Scharfrichterhaus]]). Dieses Haus zählt samt dem umgebenden kulturhistorisch bedeutsamen Grünraum zu den unbedingt erhaltenswerten Baudenkmälern der Stadt. Dieses für die Stadt unersetzlich wichtige Bauwerk wird derzeit leider nicht genutzt und droht daher allmählich zu verfallen. 
  
Der einstige Galgenwirt, nun [[Hotel Hölle]] genannt, erinnert an die alte Richtstätte. Der ursprüngliche Galgenwirt lag allerdings östlich des Obelisken im Kern-Park vor dem Kommunalfriedhof, er musste beim Bau des Kommunalfriedhofes übersiedeln.
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Der einstige Galgenwirt, heute Hotel Gasthof Hölle genannt, erinnert ebenfalls an die alte Richtstätte. Der ursprüngliche Galgenwirt lag allerdings östlich des Obelisken im Kern-Park vor dem Kommunalfriedhof, er musste beim Bau des Kommunalfriedhofes übersiedeln, da ein "Galgenwirt" direkt im Eingangsbereich zum großen kommunalen Friedhof damals unerwünscht war.
  
 
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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==Quellen==
 
==Quellen==
* ''Salzburgs Synchronik'', [[Josef Brettenthaler]], Verlag Alfred Winter, Salzburg 2002, ISBN 3-85380-055-6
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{{Quelle Salzburgs Synchronik}}
* Waitzbauer Harald: Tod durch das Schwert. In: Salzburger Fenster 25.11.1987
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* [[Harald Waitzbauer|Waitzbauer, Harald]]: "Tod durch das Schwert" in: [[Salzburger Fenster]], 25. November 1987
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* [[Schwert und Galgen]]
  
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]
 
[[Kategorie:Stadt Salzburg]]

Aktuelle Version vom 2. März 2023, 17:41 Uhr

Es gab im Verlauf der Jahrhunderte mehrere Richtstätten im Gebiet der Stadt Salzburg.

Geschichte

Die älteste Richtstätte der Stadt Salzburg wird schon im 14. Jahrhundert vor dem Linzer Tor, auch als Galgentor bezeichnet, urkundlich erwähnt. Sie lag unweit der Drei Kreuzen in Schallmoos. Ab 1599 wurden die Wohnung des Freimanns und die Richtstätte von Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau nach Gneis in den Raum des heutigen Martinbauern verlegt.

Das angebliche "Henkerhäusl", bereits in der Riedenburg am Krauthügel gelegen, hat nichts mit einer Richtstätte oder einer Wohnstätte eines Henkers bzw. Scharfrichters zu tun.

Die Richtstätte in Gneis und das Scharfrichterhaus

Besonders wichtig im Landschaftsraum von Gneis ist die ehemalige Richtstätte mit dem Scharfrichterhaus ("Freymannbehausung", Freimann = Scharfrichter), die zwischen 1599 bis 1817 (letzte Hinrichtung am Galgen) hier bestand, seitdem Wolf Dietrich von Raitenau als aufgeklärter Fürst die mittelalterliche Richtstätte mit den am Galgen vermodernden Leichen an der viel befahrenen Linzerstraße aufließ. Er errichtete abseits der Berchtesgadner Straße und weit außerhalb der Stadt und des Stadtrechtes am "Totenweg" (heute Neukommgasse - Georg-Nikolaus-von-Nissen-Straße - Josef-Moosbrucker-Weg) die neue Richtstätte, die aus einem Galgen, einem Arme-Sünder-Kreuz für das letzte Gebet des Verurteilten und der Köpfstätte bestand. Sowohl der Galgen (historisch Galling genannt)als auch die Köpfstätte (historisch Kopfstätte) befanden sich auf einem etwa drei Meter hohen gemauerten und begehbaren Podest gestaltet. Zu dieser Richtstätte gehörte seit 1701 der "Arme-Sünder-Friedhof", der sich unweit des heutigen Salzburger Kommunalfriedhofs (ebenfalls an der Neukommgasse) befand, wo sich heute ein Bestattungsunternehmen befindet.

Das Wohnhaus des Scharfrichters nächst der alten Richtstätte, das in der Bausubstanz zumindest in die Zeit um 1730 zurückreicht, ist an der Neukommgasse bis heute erhalten, es ist das alte Bauernhaus des Martinbauern, und damit das echte "Henkerhäusl" (Siehe Beitrag Scharfrichterhaus). Dieses Haus zählt samt dem umgebenden kulturhistorisch bedeutsamen Grünraum zu den unbedingt erhaltenswerten Baudenkmälern der Stadt. Dieses für die Stadt unersetzlich wichtige Bauwerk wird derzeit leider nicht genutzt und droht daher allmählich zu verfallen.

Der einstige Galgenwirt, heute Hotel Gasthof Hölle genannt, erinnert ebenfalls an die alte Richtstätte. Der ursprüngliche Galgenwirt lag allerdings östlich des Obelisken im Kern-Park vor dem Kommunalfriedhof, er musste beim Bau des Kommunalfriedhofes übersiedeln, da ein "Galgenwirt" direkt im Eingangsbereich zum großen kommunalen Friedhof damals unerwünscht war.

Siehe auch

Quellen