Übergossene Alm: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:P7310054.JPG|thumb|Blick über die Übergossene Alm zum Hochkönig-Hauptgipfel]]
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[[Datei:Übergossene Alm 2018.jpg|thumb|Die Übergossene Alm, die letzten Reste dieses [[Gletscher]]s im [[Hochkönigstock]]. Rechts das [[Matrashaus]] auf dem höchsten Punkt, dem [[Hochkönig (Berg)|Hochkönig-Gipfel]].]]
[[Bild:Hochsailer.JPG|thumb|Blick zum Hochsailer]]
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[[Datei:Hochkönig Hohe Tauern.jpg|thumb|[[Matrashaus]] und Hochkönig-Hauptgipfel am Abend aus 9 500 Fuß (2 743 [[m ü. A.]]) - mit Resten der Übergossenen Alm (vorne). Im Hintergrund die [[Hohen Tauern]] mit [[Großer Hafner|Großem Hafner]], Hochalmspitze (Oberkärnten), [[Ankogel]] und Tischergruppe bei [[Bad Gastein]].]]
[[Bild:Sailergletscher.JPG|thumb|Sailergletscher]]
 
 
Die '''Übergossene Alm''' nennt man einen spaltenlosen [[Gletscher]] am Nordabhang des [[Hochkönig]]massivs, dem einziger Gletscher der [[Salzburger Kalkalpen]].
 
Die '''Übergossene Alm''' nennt man einen spaltenlosen [[Gletscher]] am Nordabhang des [[Hochkönig]]massivs, dem einziger Gletscher der [[Salzburger Kalkalpen]].
  
 
== Allgemeines ==
 
== Allgemeines ==
Die ''Übergossene Alm'' erstreckt sich auf der Nordseite des Hochkönigs mit einer mittleren Höhe von 2 700 [[m ü. A.]] bei einer Länge von etwa vier Kilometern namentlich zwischen [[Hochkönig (Berg)|Hochkönig-Hauptgipfel]] und [[Hochsailer]]; seine Breite zwischen 500 und 1000 Metern erscheint dagegen vergleichsweise gering. Bedeckte der Gletscher gegen Ende des [[19. Jahrhundert]]s ([[1888]]) noch eine Fläche von 5,5 km², so ist er seit jener Zeit auf etwa heute (2007) 1,1 km² zusammengeschmolzen. Namentlich im Bereich des Ostgletschers waren die Massenverluste außerordentlich; so beträgt die dortige Abnahme der Eismächtigkeit seit [[1872]] ganze 63 Meter, die gegenwärtige, durchschnittliche Eisdicke nur mehr 20 Meter.  
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Die ''Übergossene Alm'' erstreckt sich auf der Nordseite des Hochkönigs mit einer mittleren Höhe von 2 700 [[m ü. A.]] bei einer Länge von etwa vier Kilometern namentlich zwischen [[Hochkönig (Berg)|Hochkönig-Hauptgipfel]] und [[Hochseiler]]; seine Breite zwischen 500 und 1 000 Metern erscheint dagegen vergleichsweise gering. Bedeckte der Gletscher gegen Ende des [[19. Jahrhundert]]s ([[1888]]) noch eine Fläche von 5,5 km², so ist er seit jener Zeit auf etwa heute (2007) 1,1 km² zusammengeschmolzen. Namentlich im Bereich des Ostgletschers waren die Massenverluste außerordentlich; so beträgt die dortige Abnahme der Eismächtigkeit seit [[1872]] ganze 63 Meter, die gegenwärtige, durchschnittliche Eisdicke nur mehr 20 Meter.  
  
Der in seinem obersten Bereich in eine Felswanne eingebettete, zwischen Hauptgipfel und [[Lammkopf]] (2 846 m ü. A.) gelegene Zentralgletscher, der im Sommer sogar über einen kleinen Gletschersee verfügt, kann noch einigen Anspruch auf die Bezeichnung eines Plateaugletschers erheben; hier beträgt die durchschnittliche Eisdicke immerhin noch etwa 40, in seinem mächtigsten Teil sogar 50 Meter.  
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Der in seinem obersten Bereich in eine Felswanne eingebettete, zwischen Hauptgipfel und [[Lammkopf]] (2 846 m ü. A.) gelegene Zentralgletscher, der im Sommer sogar über einen kleinen Gletschersee verfügt, kann noch einigen Anspruch auf die Bezeichnung eines Plateaugletschers erheben; hier beträgt die durchschnittliche Eisdicke immerhin noch etwa 40, in seinem mächtigsten Teil sogar 50 Meter.  
  
 
Der ''Sailergletscher'' im westlichen Teil besitzt als Vertreter des Hanggletschertypus auch eine Zunge. Angesichts der progressiv fortschreitenden Klimaerwärmung sagen Glaziologen der Übergossenen Alm aber ein ebenso bedauerliches wie baldiges Ende voraus.
 
Der ''Sailergletscher'' im westlichen Teil besitzt als Vertreter des Hanggletschertypus auch eine Zunge. Angesichts der progressiv fortschreitenden Klimaerwärmung sagen Glaziologen der Übergossenen Alm aber ein ebenso bedauerliches wie baldiges Ende voraus.
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Der Gletscher der Übergossenen Alm bildet die Wasserscheide zwischen den Quellen, die über das [[Blühnbachtal]] und [[Werfen]] in die [[Salzach]] entwässern und der [[Urslau]] samt ihrer Zuflüsse, die über die [[Saalach]] entwässern.  
 
Der Gletscher der Übergossenen Alm bildet die Wasserscheide zwischen den Quellen, die über das [[Blühnbachtal]] und [[Werfen]] in die [[Salzach]] entwässern und der [[Urslau]] samt ihrer Zuflüsse, die über die [[Saalach]] entwässern.  
  
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== Bilder ==
* [https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10211069156484419&set=pcb.10211069158884479&type=3&theater Bild in Facebook], Aufnahme der Übergossenen Alm Sommer 2019
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{{Bildkat|Hochkönig|Hochkönig}}
 
 
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
 
* [http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.u/u037735.htm aeiou Österreich]
 
* [http://aeiou.iicm.tugraz.at/aeiou.encyclop.u/u037735.htm aeiou Österreich]
 
* Salzburgwiki-Beitrag [[Urslau]]
 
* Salzburgwiki-Beitrag [[Urslau]]
* ''Salzburg und seine Landschaften'', Erich Seefeldner, 1961, [[Verlag "Das Bergland-Buch"]]
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* {{Quelle Seefeldner}}
 
 
  
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[[Kategorie:Landschaft]]
 
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[[Kategorie:Gletscher]]
 
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[[Kategorie:Pongau]]
 
[[Kategorie:Alpen]]
 
 
[[Kategorie:Ostalpen]]
 
[[Kategorie:Ostalpen]]
[[Kategorie:Kalkalpen]]
 
 
[[Kategorie:Nördliche Kalkalpen]]
 
[[Kategorie:Nördliche Kalkalpen]]
 
[[Kategorie:Kalkhochalpen]]
 
[[Kategorie:Kalkhochalpen]]

Version vom 5. November 2021, 19:01 Uhr

Die Übergossene Alm, die letzten Reste dieses Gletschers im Hochkönigstock. Rechts das Matrashaus auf dem höchsten Punkt, dem Hochkönig-Gipfel.
Matrashaus und Hochkönig-Hauptgipfel am Abend aus 9 500 Fuß (2 743 m ü. A.) - mit Resten der Übergossenen Alm (vorne). Im Hintergrund die Hohen Tauern mit Großem Hafner, Hochalmspitze (Oberkärnten), Ankogel und Tischergruppe bei Bad Gastein.

Die Übergossene Alm nennt man einen spaltenlosen Gletscher am Nordabhang des Hochkönigmassivs, dem einziger Gletscher der Salzburger Kalkalpen.

Allgemeines

Die Übergossene Alm erstreckt sich auf der Nordseite des Hochkönigs mit einer mittleren Höhe von 2 700 m ü. A. bei einer Länge von etwa vier Kilometern namentlich zwischen Hochkönig-Hauptgipfel und Hochseiler; seine Breite zwischen 500 und 1 000 Metern erscheint dagegen vergleichsweise gering. Bedeckte der Gletscher gegen Ende des 19. Jahrhunderts (1888) noch eine Fläche von 5,5 km², so ist er seit jener Zeit auf etwa heute (2007) 1,1 km² zusammengeschmolzen. Namentlich im Bereich des Ostgletschers waren die Massenverluste außerordentlich; so beträgt die dortige Abnahme der Eismächtigkeit seit 1872 ganze 63 Meter, die gegenwärtige, durchschnittliche Eisdicke nur mehr 20 Meter.

Der in seinem obersten Bereich in eine Felswanne eingebettete, zwischen Hauptgipfel und Lammkopf (2 846 m ü. A.) gelegene Zentralgletscher, der im Sommer sogar über einen kleinen Gletschersee verfügt, kann noch einigen Anspruch auf die Bezeichnung eines Plateaugletschers erheben; hier beträgt die durchschnittliche Eisdicke immerhin noch etwa 40, in seinem mächtigsten Teil sogar 50 Meter.

Der Sailergletscher im westlichen Teil besitzt als Vertreter des Hanggletschertypus auch eine Zunge. Angesichts der progressiv fortschreitenden Klimaerwärmung sagen Glaziologen der Übergossenen Alm aber ein ebenso bedauerliches wie baldiges Ende voraus.

Der Gletscher war vor einigen Jahrzehnten noch fünf Quadratkilometer groß, heute ist er bereits in drei kleine Gletscherflecken zerfallen, die in einigen Jahren verschwunden sein werden. Der Name des Gletschers geht auf eine Sage zurück.

Der Gletscher der Übergossenen Alm bildet die Wasserscheide zwischen den Quellen, die über das Blühnbachtal und Werfen in die Salzach entwässern und der Urslau samt ihrer Zuflüsse, die über die Saalach entwässern.

Bilder

 Hochkönig – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI

Quellen