Gracillariidae: Unterschied zwischen den Versionen
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| − | [[File:bE-HdN-1288a.jpg|thumb|Blattrolle von ''[[Caloptilia cuculipennella]]'' an ''[[Ligustrum vulgare]]'': Salzburg, Tennengau, Salzachtal, Hallein, Rif, 2002.07.28]] | + | [[File:bE-MK-1569a.jpg|thumb|Minen von ''[[Phyllonorycter tenerella]]'' an ''[[Carpinus betulus]]'': Salzburg, Flachgau, [[Eugendorf]], Sophiensiedlung, 2002.08.14]] |
| − | [[File:bE-MK-1569a.jpg|thumb|Minen von ''[[Phyllonorycter tenerella]]'' an ''[[Carpinus betulus]]'': Salzburg, Flachgau, Eugendorf, Sophiensiedlung, 2002.08.14]] | + | [[File:bE-HdN-2602a.jpg|thumb|''[[Gracillaria syringella]]'': Salzburg, Flachgau, Eugendorf, [[Pebering]], 2004.05.24]] |
| − | [[File:bE-HdN-2602a.jpg|thumb|''[[Gracillaria syringella]]'': Salzburg, Flachgau, Eugendorf, Pebering, 2004.05.24]] | + | '''Gracillariidae''' − volkstümlich ''Miniermotten'' oder ''Blatt-Tütenmotten'' − sind eine [[Glossar Biologie#F|Familie]] der Schmetterlinge ([[Lepidoptera]]). |
==Allgemeines== | ==Allgemeines== | ||
| − | + | Die Tiere sind klein bis sehr klein (Spannweite unter 16 mm). Die Falter besitzen auffallend lange Fühler, die oft fast so lang sind wie die Vorderflügel. In der Zeichnungsanlage weisen viele Arten auf mehr oder weniger braunem Grund helle Häkchen entlang des Vorderrandes auf. Die Bestimmung der [[Glossar_Biologie#I|Imagines]] ist oft schwierig, faunistisch sind viele Arten daher leichter über die oft charakteristischen Fraßspuren der Raupen nachzuweisen. Während die Vertreter der Unterfamilie Gracillariinae nur im frühen Raupenstadium minieren und später unter dem umgeschlagenen Blattrand oder in tütenförmigen Blattrollen weiter fressen, minieren die Raupen der Lithocolletinae und Phyllocnistinae lebenslang. Besonders die Minen der Lithocolletinae sind dabei durch Gespinst im Inneren ausgekleidet, wodurch die Blätter im Bereich der Mine oft stark nach oben oder unten gewölbt werden. Die Arten sind oligo- bis monophag, fressen also nur an wenigen verschiedenen oder überhaupt nur an einer einzigen Pflanzenart. Trotzdem ist zur genauen Bestimmung neben der Kenntnis der Futterpflanze oft auch die Zucht der [[Glossar_Biologie#I|Imago]] notwendig. In manchen Fällen, besonders wenn es sich um gefangene Falter handelt, können die Arten nur durch mikroskopische Untersuchungen voneinander unterschieden werden. | |
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| − | Gracillariidae sind eine relativ artenreiche Familie der Schmetterlinge, von der man allein aus Europe rund 250 Arten kennt (Karsholt & Nieukerken 2011). Auch aus Salzburg wurden bereits 83 Arten gemeldet (Embacher et al. 2011, Kurz & Kurz 2013), allerdings sind viele der Angaben zweifelhaft und bedürfen der Überprüfung. Fünf Arten mussten demnach bereits wieder aus der Liste der Salzburger Schmetterlinge eliminiert werden, zwei kamen neu hinzu. Die Familie gehört zu jenen Schmetterlingsgruppen, die in Salzburg bisher noch nicht systematisch revidiert wurden | + | Gracillariidae sind eine relativ artenreiche Familie der Schmetterlinge, von der man allein aus Europe rund 250 Arten kennt (Karsholt & Nieukerken 2011). Auch aus [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] wurden bereits 83 Arten gemeldet (Embacher et al. 2011, Kurz & Kurz 2013), allerdings sind viele der Angaben zweifelhaft und bedürfen der Überprüfung. Fünf Arten mussten demnach bereits wieder aus der Liste der Salzburger Schmetterlinge eliminiert werden, zwei kamen neu hinzu. Die Familie gehört zu jenen Schmetterlingsgruppen, die in Salzburg bisher noch nicht systematisch revidiert wurden und für die bisher auch noch keine systematischen Aufsammlungen durchgeführt wurden. Insbesondere wurden die Bestände der Salzburger Landessammlung am [[Haus der Natur]] erst teilweise überprüft, eine Aufgabe die aber in den nächsten Jahren fortgeführt werden soll. Es ist daher durchaus zu erwarten, dass sich die Artenzahl für Salzburg wieder erhöhen wird. |
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*Karsholt, O. & E. J. van Nieukerken 2011. Gracillariidae. In - Karsholt, O. & E. J. van Nieukerken (eds.). Lepidoptera, Moths. – Fauna Europaea version 2.4., http://www.faunaeur.org [online 16 September 2011]. | *Karsholt, O. & E. J. van Nieukerken 2011. Gracillariidae. In - Karsholt, O. & E. J. van Nieukerken (eds.). Lepidoptera, Moths. – Fauna Europaea version 2.4., http://www.faunaeur.org [online 16 September 2011]. | ||
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Version vom 22. Januar 2021, 19:16 Uhr
Gracillariidae − volkstümlich Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten − sind eine Familie der Schmetterlinge (Lepidoptera).
Allgemeines
Die Tiere sind klein bis sehr klein (Spannweite unter 16 mm). Die Falter besitzen auffallend lange Fühler, die oft fast so lang sind wie die Vorderflügel. In der Zeichnungsanlage weisen viele Arten auf mehr oder weniger braunem Grund helle Häkchen entlang des Vorderrandes auf. Die Bestimmung der Imagines ist oft schwierig, faunistisch sind viele Arten daher leichter über die oft charakteristischen Fraßspuren der Raupen nachzuweisen. Während die Vertreter der Unterfamilie Gracillariinae nur im frühen Raupenstadium minieren und später unter dem umgeschlagenen Blattrand oder in tütenförmigen Blattrollen weiter fressen, minieren die Raupen der Lithocolletinae und Phyllocnistinae lebenslang. Besonders die Minen der Lithocolletinae sind dabei durch Gespinst im Inneren ausgekleidet, wodurch die Blätter im Bereich der Mine oft stark nach oben oder unten gewölbt werden. Die Arten sind oligo- bis monophag, fressen also nur an wenigen verschiedenen oder überhaupt nur an einer einzigen Pflanzenart. Trotzdem ist zur genauen Bestimmung neben der Kenntnis der Futterpflanze oft auch die Zucht der Imago notwendig. In manchen Fällen, besonders wenn es sich um gefangene Falter handelt, können die Arten nur durch mikroskopische Untersuchungen voneinander unterschieden werden.
Kenntnisstand der Gruppe in Salzburg
Gracillariidae sind eine relativ artenreiche Familie der Schmetterlinge, von der man allein aus Europe rund 250 Arten kennt (Karsholt & Nieukerken 2011). Auch aus Salzburg wurden bereits 83 Arten gemeldet (Embacher et al. 2011, Kurz & Kurz 2013), allerdings sind viele der Angaben zweifelhaft und bedürfen der Überprüfung. Fünf Arten mussten demnach bereits wieder aus der Liste der Salzburger Schmetterlinge eliminiert werden, zwei kamen neu hinzu. Die Familie gehört zu jenen Schmetterlingsgruppen, die in Salzburg bisher noch nicht systematisch revidiert wurden und für die bisher auch noch keine systematischen Aufsammlungen durchgeführt wurden. Insbesondere wurden die Bestände der Salzburger Landessammlung am Haus der Natur erst teilweise überprüft, eine Aufgabe die aber in den nächsten Jahren fortgeführt werden soll. Es ist daher durchaus zu erwarten, dass sich die Artenzahl für Salzburg wieder erhöhen wird.
Weiterführende Informationen
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Projekt: Fauna und Flora von Salzburg
Quellen
- Embacher, Gernot; Gros, Patrick; Kurz, M. A.; Kurz, M. E. & Zeller-Lukashort, Christof, 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen aus dem Haus der Natur 19: 5-89.
- Karsholt, O. & E. J. van Nieukerken 2011. Gracillariidae. In - Karsholt, O. & E. J. van Nieukerken (eds.). Lepidoptera, Moths. – Fauna Europaea version 2.4., http://www.faunaeur.org [online 16 September 2011].
- Kurz, Marion A. & Kurz, M. E. 2000–2013. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 11 April 2013].