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Version vom 6. Dezember 2020, 11:46 Uhr
Kaiser Friedrich III. (* 21. September 1415 Innsbruck; † 19. August 1493 in Linz), war ein römisch-deutscher Kaiser und österreichischer Herrscher.
Bedeutung
Friedrich galt und gilt als wenig tatkräftig, aber zäh. In der Heiratspolitik war er erfolgreicher als im Krieg: Die Verheiratung seines Sohnes Maximilian mit Maria von Burgund, der Erbtochter Herzog Karls des Kühnen, wies den Weg zu Habsburgs Aufstieg zur Europäischen Großmacht. Im Krieg mit dem Ungarnkönig Matthias Corvinus musste er die Schmach hinnehmen, dass dieser sich fünf Jahre lang in Wien festsetzte.
So kam der Spruch auf: „Bella gerant alii, tu felix Austria nube!“ = „Kriege mögen andere führen, du glückliches Österreich heirate!“
Bekannt ist er für sein Monogramm „A. E. I. O. U.“, für das es verschiedenste Deutungen gibt.
Salzburgbezug
Am 30. Jänner 1443 verlieh bei seinem zweiten Aufenthalt in der Stadt Salzburg Erzbischof Friedrich IV. die Regalien.
Der Friede von Pusarnitz
Im Jahr 1460 gewann Friedrich gegen Graf Johann von Görz den Cillier Erbfolgekrieg (1456–1460). Im darauffolgenden Friede von Pusarnitz – geschlossen auf Burg Feldsberg, also auf neutralem salzburgischem Gebiet – musste der Graf von Görz seine Oberkärntner Besitzungen an Friedrich abtreten. Dies war ein wichtiger Schritt zur Herstellung der Kärntner Landeseinheit unter habsburgischer Herrschaft und zur Schließung der Lücke zwischen den habsburgischen Territorien Kärnten und Tirol (und damit auch auf dem Weg zur im Lauf der Jahrhunderte zunehmenden Einschließung des Salzburger Territoriums durch habsburgische Territorien).
Johann Beckenschlager und der Ungarische Krieg
Kaiser Friedrich hatte 1478 von dem umstrittenen Salzburger Fürsterzbischof Bernhard von Rohr endlich die Zusage des Amtsverzichts zu Gunsten seines Parteigängers Johann Beckenschlager erlangt, der Fürsterzbischof ließ sich aber bewegen, diese Zusage zu widerrufen. Dies anerkannte der Kaiser nicht. Die Salzburger Gegenpartei schloss einen Schutzvertrag mit dem damaligen Hauptgegner des Kaisers, dem Ungarnkönig. Der "Schutz" erwies sich als unzulänglich; im Zuge dieses Ungarischen Krieges wurden viele Salzburger Orte nördlich des Pass Luegs von kaiserlichen Truppen besetzt. Die Bürger der Stadt Salzburg stellten sich auf die Seite des Kaisers, der ihnen im Salzburger Ratsbrief (1481) besondere Rechte zugestand, die von den Erzbischöfen wiederholt verwehrt worden waren. 1490 ermöglichte der Tod des Ungarnkönigs den Habsburgern eine vorteilhafte Beendigung des Krieges.
Zuvor noch war im Jahr 1489 Fürsterzbischof Johann Beckenschlager gestorben; Kaiser Friedrich unterstützte darauf die Wahl von Friedrich von Schaunberg zum Erzbischof von Salzburg, der am 3. März 1490 auch vom Papst anerkannt wurde. Der Kaiser war dem neuen Erzbischof aber in der Folge aber sehr kritisch eingestellt, weil er dessen Unfähigkeit erkennen musste.
Weiterführend
Für Informationen zu Friedrich III., die über den Bezug zu Salzburg hinausgehen, siehe zum Beispiel den Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum selben Thema.
Literatur
- Zaisberger, Friederike: Geschichte Salzburgs. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München 1998, ISBN 3-486-56351-3, und Verlag für Politik und Geschichte, Wien 1998, ISBN 3-7028-0354-8 S. 58–67: Kapitel „Mit den Ungarn, gegen den Kaiser“
Quellen
- Eigenartikel Karl Irresberger, gestützt insbesondere auf die Wikipedia-Artikel Friedrich III. (HRR) und Friede von Pusarnitz
- Verlinkte Salzburgwiki-Artikel
| Vorgänger Albrecht VI. |
Erzherzog von Österreich 1463–1493 |
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