St. Rupert-Orden: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Erzbischof|Fürsterzbischof]] [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] gründete als weltlicher Landesherr von [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] den ''St. Ruperti-Ritter-Orden'' am [[15. November]] [[1701]]. Die feierliche Einführung fand in der [[Dreifaltigkeitskirche]] statt, die auch heute noch die Ordenskirche ist. Der Erzbischof hatte den Orden als Militär-Ritter-Orden für junge [[Salzburger Adel|Salzburger Adelige]] gestiftet. Sie sollten früh ins Militärwesen integriert werden, um erfahrene Kriegsdiener heranzuziehen.
 
[[Erzbischof|Fürsterzbischof]] [[Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein]] gründete als weltlicher Landesherr von [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]] den ''St. Ruperti-Ritter-Orden'' am [[15. November]] [[1701]]. Die feierliche Einführung fand in der [[Dreifaltigkeitskirche]] statt, die auch heute noch die Ordenskirche ist. Der Erzbischof hatte den Orden als Militär-Ritter-Orden für junge [[Salzburger Adel|Salzburger Adelige]] gestiftet. Sie sollten früh ins Militärwesen integriert werden, um erfahrene Kriegsdiener heranzuziehen.
  
 
Personen, die für den Orden in Frage kamen, mussten vier adelige Ahnen aufweisen, selbst ehelos bleiben, körperlich vollkommen gesund sein und sich für 12 Jahre dem Orden verpflichten.
 
Personen, die für den Orden in Frage kamen, mussten vier adelige Ahnen aufweisen, selbst ehelos bleiben, körperlich vollkommen gesund sein und sich für 12 Jahre dem Orden verpflichten.
  
[[Schloss Emsburg]] bei [[Hellbrunn]] war viele Jahre hindurch der Wohnsitz der Kommandeure des ''St. Ruperti-Ritter-Ordens''. Die gemalten Ordenskreuze an den Fensterläden und Türen waren der Grund für die Bezeichnung ''Kreuzhof''.
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Schloss [[Emsburg]] bei [[Hellbrunn]] war viele Jahre hindurch der Wohnsitz der Kommandeure des ''St. Ruperti-Ritter-Ordens''.
  
[[Johann Ernst Warmund Graf Kuen]] war der erste von sieben Kommandeuren, die der Orden bis zur Säkularisierung Salzburgs [[1803]] hatte.  
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[[Johann Ernst Warmund Graf Kuen]] war (1702-1709) der erste von sieben Kommandeuren, die der Orden bis zu seiner Aufhebung nach der Säkularisierung Salzburgs hatte.  
  
 
Weitere Kommandeure waren
 
Weitere Kommandeure waren
* Franz Anton Freiherr von [[Rehlingen]],  
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* [[Franz Anton Freiherr von Rehlingen]] (1710-1713),  
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* Joseph Anton Graf [[Plaz]],  
 
* Josef Johann Nepomuk [[Dückher von Haßlau zu Urstein und Winckl‎|Dückher Freiherr von Haßlau auf Urstein und Winkl]] (1767–1798),  
 
* Josef Johann Nepomuk [[Dückher von Haßlau zu Urstein und Winckl‎|Dückher Freiherr von Haßlau auf Urstein und Winkl]] (1767–1798),  
 
* [[Leopold Anton Graf Lodron]] (1798-1802) und  
 
* [[Leopold Anton Graf Lodron]] (1798-1802) und  
* Johann Ferdinand [[Dückher von Haßlau zu Urstein und Winckl‎|Dücker Freiherr von Haßlau, Urstein und Winkl]].
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* Johann Ferdinand [[Dückher von Haßlau zu Urstein und Winckl‎|Dücker Freiherr von Haßlau, Urstein und Winkl]] (ab 1802).
  
Der Orden wurde [[1806]], nachdem Salzburg an [[Bayern]] gefallen war, suspendiert. Die Idee des Ordens wurde jedoch auf privater Basis weiter gepflegt. Am [[27. März]] [[1977]] wurde der Orden unter die Souveränität der Internationalen Ordens-Union gestellt und am [[23. Jänner]] [[1978]] als St. Rupert-Orden (S.R.O.) restituiert.
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Als Zielsetzung definiert der Orden heute die ''Erhaltung der abendländisch-europäischen Tradition auf dem Gebiet der Musik und der schönen Künste'' als wichtigstes Anliegen.
 
Als Zielsetzung definiert der Orden heute die ''Erhaltung der abendländisch-europäischen Tradition auf dem Gebiet der Musik und der schönen Künste'' als wichtigstes Anliegen.
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==Quellen==
 
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* Internationale Ordensunion [http://www.internationaleordensunion.at/SRO/Brosch.htm]
 
* Internationale Ordensunion [http://www.internationaleordensunion.at/SRO/Brosch.htm]
* Schriftenreihe des [[Verein Freunde der Salzburger Geschichte|Vereins Freunde der Salzburger Geschichte]], Band 20, Beitrag ''[[Visitkarten mit Salzburger Ansichten]] aus dem Jahr 1780 bis 1820'', Peter Matern
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* [[Peter Matern]], ''[[Visitkarten mit Salzburger Ansichten]] aus dem Jahr 1780 bis 1820'', in: Salzburg Archiv Band 20 (1995), S. 129-168.
 
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[[Kategorie:Organisation]]
 
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[[Kategorie:Geschichte]]
 
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Version vom 18. Juni 2010, 05:28 Uhr

Der St. Rupert-Orden (S.R.O.) ist der 1978 restituierte Nachfolger des St. Ruperti-Ritter-Ordens von 1701.

Geschichte

Der St. Ruperti-Ritter-Orden

Fürsterzbischof Johann Ernst Graf von Thun und Hohenstein gründete als weltlicher Landesherr von Salzburg den St. Ruperti-Ritter-Orden am 15. November 1701. Die feierliche Einführung fand in der Dreifaltigkeitskirche statt, die auch heute noch die Ordenskirche ist. Der Erzbischof hatte den Orden als Militär-Ritter-Orden für junge Salzburger Adelige gestiftet. Sie sollten früh ins Militärwesen integriert werden, um erfahrene Kriegsdiener heranzuziehen.

Personen, die für den Orden in Frage kamen, mussten vier adelige Ahnen aufweisen, selbst ehelos bleiben, körperlich vollkommen gesund sein und sich für 12 Jahre dem Orden verpflichten.

Schloss Emsburg bei Hellbrunn war viele Jahre hindurch der Wohnsitz der Kommandeure des St. Ruperti-Ritter-Ordens.

Johann Ernst Warmund Graf Kuen war (1702-1709) der erste von sieben Kommandeuren, die der Orden bis zu seiner Aufhebung nach der Säkularisierung Salzburgs hatte.

Weitere Kommandeure waren

Nachdem Salzburg an Bayern gefallen war (1810), wurde der Orden suspendiert.

Wiederbelebung

Die Idee des Ordens wurde jedoch auf privater Basis weiter gepflegt. Am 27. März 1977 wurde der Orden unter die Souveränität der Internationalen Ordens-Union gestellt und am 23. Jänner 1978 als St. Rupert-Orden (S.R.O.) restituiert.

Als Zielsetzung definiert der Orden heute die Erhaltung der abendländisch-europäischen Tradition auf dem Gebiet der Musik und der schönen Künste als wichtigstes Anliegen.

Quellen