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Dann allerdings "steht" der als [[SPÖ]]-nahe geltende Offizier – aus parteipolitischen Gründen. Erst [[FPÖ]]-Minister Herbert Scheibner ernennt Entacher [[2002]] nach zehn Jahren als Brigadekommandant zum Chef der Landstreitkräfte und befördert ihn zum Generalleutnant. "Das war eine ungewöhnlich lange Stehzeit. Aber aus heutiger Sicht bin ich über diesen Umstand froh. Als Kommandant einer Brigade erlebt man alles unmittelbar und kann sehr viel umsetzen. Diese Führungserfahrung ist im Frieden, bei Übungen und im Einsatz unschlagbar."
 
Dann allerdings "steht" der als [[SPÖ]]-nahe geltende Offizier – aus parteipolitischen Gründen. Erst [[FPÖ]]-Minister Herbert Scheibner ernennt Entacher [[2002]] nach zehn Jahren als Brigadekommandant zum Chef der Landstreitkräfte und befördert ihn zum Generalleutnant. "Das war eine ungewöhnlich lange Stehzeit. Aber aus heutiger Sicht bin ich über diesen Umstand froh. Als Kommandant einer Brigade erlebt man alles unmittelbar und kann sehr viel umsetzen. Diese Führungserfahrung ist im Frieden, bei Übungen und im Einsatz unschlagbar."
  
Das ist offensichtlich. Während bei anderen Generalstabsoffizieren Besuche bei der Mannschaft oft in Peinlichkeiten ausarten, ist der leidenschaftliche Virginia-Raucher Entacher beim Kontakt zu den Soldaten in seinem Element. Es scheint schwer zu sein, dem Pongauer Dialekt und dem herzhaften Lachen des Generals zu widerstehen. Rund um Entacher sieht man nie einen Soldaten, der nicht grinst.
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Das ist offensichtlich. Während bei anderen Generalstabsoffizieren Besuche bei der Mannschaft oft in Peinlichkeiten ausarten, ist der leidenschaftliche Virginia-Raucher Entacher beim Kontakt zu den Soldaten in seinem Element. Es scheint schwer zu sein, dem [[Pongauer Dialekt]] und dem herzhaften Lachen des Generals zu widerstehen. Rund um Entacher sieht man nie einen Soldaten, der nicht grinst.
  
 
==O-Ton==
 
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Version vom 9. Juni 2010, 07:24 Uhr

Edmund Entacher

Edmund Entacher (* 30. September 1949 in Großarl, Pongau) ist als Generalstabschef ranghöchster Soldat des Österreichischen Bundesheeres.

Leben

Entacher besuchte das Borromäum in Salzburg, maturierte aber in St. Johann im Pongau und rückte 1970 in die Rainerkaserne ein. 1974 verließ er die Offiziersschule in Wiener Neustadt als Leutnant. Von 1979 bis 1982 absolvierte er den Generalstabs-Lehrgang.

Vorgestellt

37 Jahre und vier Monate nachdem Edmund Entacher erstmals als Wehrmann in der Rainerkaserne in Glasenbach angetreten ist, wurde er am 1. Februar 2008 als Generalstabschef ranghöchster Soldat des Österreichischen Bundesheeres.

Von Insidern wurde der Salzburger Offizier schon lange als Topfavorit für diesen Job gehandelt – definitiv erfahren hat Entacher von seiner Bestellung aber erst eine Stunde vor der offiziellen Bekanntgabe am 31. Jänner 2008 um 10.30 Uhr im Verteidigungsministerium in der Wiener Roßauer Kaserne.

Wie läuft so etwas ab? "Der Minister hat gesagt: Du wirst Generalstabschef", schildert Entacher. "Natürlich gab es vorher Andeutungen, aber das zählt nicht. Man bewirbt sich, weil man diesen Job möchte. Die Luft ist dort oben aber schon sehr dünn. Wenn einem dann der Wunsch erfüllt wird, wenn man durch Täler, Schluchten und über Höhen marschiert ist, dann ist das der Gipfelsieg. Das Gefühl bei der Ernennung war super."

Als der aus Großarl stammende Entacher den Entschluss fasst, Berufsoffizier zu werden, revoltieren in Frankreich und in Deutschland die Studenten gegen das System. Als er maturiert, gibt es in Österreich ein Volksbegehren für die Abschaffung des Bundesheeres. Was bringt einen 68er trotzdem zum Militär?

"Ich war natürlich ein Kind meiner Zeit. Aber bei uns in der Familie war das Thema Militär immer positiv besetzt. Mein Vater Karl Entacher war Unteroffizier, er ist 1932 beim Bundesheer eingerückt. Bei mir war es so: Wenn es mir nicht gefallen hätte, dann hätte ich Wirtschafts- und Planungsmathematik studiert", schildert der Pongauer. Entacher hat es dann doch gefallen.

Er ist zunächst Kommandant der berühmt-berüchtigten Mondscheinkompanie in Kufstein und zündet mit der absolvierten Generalstabsausbildung den Karriereturbo: 1992 hat Entacher als Kommandant einer Panzergrenadierbrigade den Befehl über rund 4.000 Mann.

Dann allerdings "steht" der als SPÖ-nahe geltende Offizier – aus parteipolitischen Gründen. Erst FPÖ-Minister Herbert Scheibner ernennt Entacher 2002 nach zehn Jahren als Brigadekommandant zum Chef der Landstreitkräfte und befördert ihn zum Generalleutnant. "Das war eine ungewöhnlich lange Stehzeit. Aber aus heutiger Sicht bin ich über diesen Umstand froh. Als Kommandant einer Brigade erlebt man alles unmittelbar und kann sehr viel umsetzen. Diese Führungserfahrung ist im Frieden, bei Übungen und im Einsatz unschlagbar."

Das ist offensichtlich. Während bei anderen Generalstabsoffizieren Besuche bei der Mannschaft oft in Peinlichkeiten ausarten, ist der leidenschaftliche Virginia-Raucher Entacher beim Kontakt zu den Soldaten in seinem Element. Es scheint schwer zu sein, dem Pongauer Dialekt und dem herzhaften Lachen des Generals zu widerstehen. Rund um Entacher sieht man nie einen Soldaten, der nicht grinst.

O-Ton

  • Bereut habe ich meine Berufswahl nie. Aber sind schon Zeiten der Unsicherheit aufgetreten, wo man die Dinge kritisch hinterfragt hat. Wo durch intensiven Dienst private Belastungen aufgetreten sind und ich mich gefragt habe, ob das wirklich dafür steht.
  • Mein Motto als Generalstabschef wird sein: Schneller zur Sache, mehr für die Truppe. Ich möchte die Entscheidungsabläufe verkürzen. Da kann man sicher viel optimieren. Und ich werde weiter viel bei der Truppe sein.

Quelle

  • Salzburger Nachrichten (Christoph Reiser)