Pest: Unterschied zwischen den Versionen

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Erstmals erreichte die Pest Salzburg in den Jahren [[1348]] bis [[1350]]. Es war dies die größte Pestepedemie der [[Ostalpen]]. Im [[Pongau]] verödeten 40 % der Güter, die dem [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Erzstift St. Peter]] gehörten. Auch die Bevölkerung im [[Pinzgau]] wurde stark dezimiert. Im zu Salzburg gehörenden [[Mühldorf am Inn]] starben angeblich 1 400 Menschen.  
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[[1157]], [[1310]], [[1349]], [[1393]], [[1463]], [[1482]], [[1571]], [[1597]], [[1625]] und [[1636]] sind in Salzburg als Pestjahre verzeichnet.
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Die Pest in den Jahren [[1348]] bis [[1350]] war die größte Pestepedemie der [[Ostalpen]]. Im [[Pongau]] verödeten 40 % der Güter, die dem [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|Erzstift St. Peter]] gehörten. Auch die Bevölkerung im [[Pinzgau]] wurde stark dezimiert. Im zu Salzburg gehörenden [[Mühldorf am Inn]] starben angeblich 1 400 Menschen.  
  
 
Im Zusammenhang mit dieser Epidemie mussten die Juden einen "gehörnten Hut" und die jüdischen Frauen Glöckchen tragen.  
 
Im Zusammenhang mit dieser Epidemie mussten die Juden einen "gehörnten Hut" und die jüdischen Frauen Glöckchen tragen.  

Version vom 9. April 2019, 06:48 Uhr

Marterl zur Erinnerung an die Pest auf dem Lenzengut in Lofer im Jahr 1648
Pestmarterl beim Lenzengut in Lofer
Pestkreuz an einem abgelegenen Ort in Thalgau

Auch Salzburg blieb nicht von der Pest verschont.

Allgemeines

Pest ist eine hochgradige ansteckende Krankheit, die in verschiedenen Formen aufgetreten war. Da man ja nicht wusste, wodurch sie hervorgerufen wurde, gab es auch manch sonderliche Bekämpfung dieser Seuche.

So glaubte man, dass die Pest durch schlechten Atem übertragen wird. Daher entstanden die langen Schnäbel, die sich Ärzte umbanden, wenn sie zu Patienten gingen. Auch meinte man, mit Essig könne man alles desinfizieren und stellte Essigschalen in verseuchten Räumen auf. Daneben nahm man den Zorn Gottes als Ursache an, ebenso wie Nahrungsmittel, die in "giftiger Luft" wuchsen, Erdbeben oder meteorische Ereignisse Pest in den Augen der Menschen ausbrechen ließ.

Die Pest in Salzburg

1157, 1310, 1349, 1393, 1463, 1482, 1571, 1597, 1625 und 1636 sind in Salzburg als Pestjahre verzeichnet.

Die Pest in den Jahren 1348 bis 1350 war die größte Pestepedemie der Ostalpen. Im Pongau verödeten 40 % der Güter, die dem Erzstift St. Peter gehörten. Auch die Bevölkerung im Pinzgau wurde stark dezimiert. Im zu Salzburg gehörenden Mühldorf am Inn starben angeblich 1 400 Menschen.

Im Zusammenhang mit dieser Epidemie mussten die Juden einen "gehörnten Hut" und die jüdischen Frauen Glöckchen tragen.

1393 brach im Lande neuerlich die Pest aus.

Zum dritten Mal kam der "Schwarze Tod" 1571/1572 ins Land. In der Stadt Salzburg starben 2236 Personen (Anmerkung: Um das Jahr 1550 hatte die Stadt Salzburg etwa 8.000 Einwohner), also etwa ein Viertel der Stadtbevölkerung. Von da an bis 1582 residierte Erzbischof Johann Jakob Kuen von Belasy in Mühldorf am Inn.

In Hallein schlug die Pest nochmals 1597 zu, wovon ein Massengrab bei Renovierungsarbeiten der Stadtpfarrkirche Hallein 2005 gefunden wurde.

Ob die Pestepidemie von 1628, die sich in ganz Faistenau ausbreitete, nach Hintersee überschwappte, ist nicht belegbar.

Im Jahr 1636 wütete die Pest in Salzburg 36 Wochen lang und raffte ein Drittel der Einwohner dahin.[1]

Infektions- oder Pest-Ordnungen

Im Erzstift ist eine Pestordnung solche 1547 erstmals erschienen, in Graz bereits 1521, in Innsbruck war es 1534 und in Wien 1540. Eine Verordnung im damals bayerischen Innviertel folgte erst 1585. Fürsterzbischof Maximilian Gandolf Graf von Kuenburg erließ 1679 eine Infektionsordnung.

Den oben angeführten vermeintlichen Gründen der Entstehung von Pest entsprechend wurden religiöse Handlungen oft als erste Hilfe empfohlen. Ergänzend wurden Maßnahmen zur Luftverbesserung und sorgfältige Auswahl der Ernährung vorgeschlagen. Kranke wurde von Gesunden streng getrennt, was eine Isolierung der infizierten Personen mit sich brachte.

Zur Durchführung und Überwachung dieser Maßnahmen kam es zur Bestellung von Ordinatoren, Ärzten, Aderlassern, Zuträgern, Auswärtern, Priestern und Totengräbern. Kranke wurden in Bruderhäuser und Lazarette eingewiesen und ein Verbot von Menschenansammlungen wurde erlassen. …

Siehe auch

Quellen

Weblink

Fußnoten

  1. Maria Vinzenz Süß, Die Bürgermeister in Salzburg von 1433 bis 1840. Salzburg (Oberer'sche Buchhandlung) 1840. S. 75.
  2. Quelle hw.oeaw.ac.at, Datenstand abgerufen am 5. Mai 2010