Wachestöckl
Das Wachestöckl[1] ist ein ehemaliges Mauthaus auf dem Kapuzinerberg in der Stadt Salzburg, das zu den denkmalgeschützten Objekten zählt.
Beschreibung
Das Wachestöcklsteht kurz nach dem Kapuzinerkloster bergwärts am Rande des Stefan-Zweig-Weges. Weitere wenige Meter oberhalb befindet sich ein Mozart-Denkmal und dort stand einst auch das Zauberflötenhäuschen. 227 Quadratmeter groß ist das Grundstück mit der Adresse Kapuzinerberg 7, das Häuschen selbst misst 68,5 m². Das Haus befindet sich nicht nur im deklarierten Grünland, sondern steht auch unter Denkmalschutz.
Geschichte
Das Wachestöckl als Pförtner- oder Wachthaus hat laut Stadtarchiv eine lange Geschichte. Es wurde im Jahr 1630 im Zuge der Erbauung der Stadtmauer durch Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron errichtet. Die Stadtansicht von Philipp Harpff zeigte bereits 1643 ein Tor und ein Wachthäuschen. Der Kapuzinerberg sei zu dieser Zeit vom Wachthäuschen bis zum Franziski-Schlössl hinauf für die Allgemeinheit gesperrt gewesen, heißt es vom Stadtarchiv. Mit dem Ende des Erzstifts 1803 wurde der Kapuzinerberg dann Staatsbesitz. 1808 ist die Rede von einem "landschäftlichen Wachthaus". 1816 und 1858 wird es auch als "landschaftliches Wachtstöckl" bezeichnet
Bis 1938 musste man beim Wachestöckl eine "Eintrittsgebühr" für das Betreten des Kapuzinerberges bezahlen.[1]
Gleich zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelt sich der Kapuzinerberg zu einem beliebten Ausflugsziel. Im Franziski-Schlössl werden ab 1813 schon Bier und Würstel angeboten. 1825 wurde der Zutritt zum Berg laut Stadtarchiv nach vorgefallenen "Exzessen" durch eine Verordnung des Magistrats beschränkt. So sei der Zutritt nur mehr "bekannten Personen, an die man sich im Falle eines Exzesses halten kann und die Familien unter Aufsicht ihrer Aeltern, Vormünder oder Erzieher" gestattet gewesen. Der Kapuzinerberg musste "längstens in einer Stunde nach Gebethläuten verlassen werden" - und dabei musste das Wachthaus passiert werden.
1870 wurde der Kapuzinerberg samt den darauf gelegenen Objekten von der Stadtgemeinde Salzburg erworben. Ab dem Jahr 1955 wurde das Waldhüterhaus laut Amtsbericht als Dienstwohnung für den Pförtner des Zugangstores zum Kapuzinerberg genutzt. 1986 wurde dieser Pförtnerdienst eingestellt. 2014 starb die letzte Mieterin. Seither steht das Objekt leer.
Die "Stadt Salzburg Immobilien GmbH" beabsichtigte die Vermietung des Objekts mit der Adresse Kapuzinerberg 7. Mietgegenstand: ein 224 Quadratmeter großes Grundstück, auf dem das Häuschen mit Wohnzimmer, Küche, zwei Schlafzimmern, Garderobe, Abstellraum, WC und Waschküche (gesamt 68,5 Quadratmeter) steht. Das Gebäude ist freilich stark sanierungsbedürftig und in derzeitigem Zustand (September 2021) nicht bewohnbar. Daher will die Stadt, dass das Objekt vom zukünftigen Mieter auf eigene Kosten saniert wird. Die erforderlichen Sanierungskosten sind mit 285.000 Euro netto kalkuliert worden. Das Haus steht außerdem unter Denkmalschutz. Sämtliche baulichen Maßnahmen müssten folglich mit dem Bundesdenkmalamt abgestimmt werden.
Der Hauptmietzins betrage 758 Euro zuzüglich Umsatzsteuer und Betriebskosten von etwa 82 Euro pro Monat. Wobei der monatliche Hauptmietzins mit den zu tragenden Sanierungskosten gegenverrechnet werde - bis zu einem Betrag von höchstens 285.000 Euro. Seit rund eineinhalb Jahren steht das Haus nun leer. Der vorige Mieter habe die erforderlichen Investitionen, die vertraglich vereinbart gewesen seien, nicht getätigt. Daher sei der Mietvertrag aufgelöst worden, heißt es.
Im Oktober 2022 wurde bekannt, dass es einen neuen Mieter gibt. Der frühere SPÖ-Gemeinderat muss seinen Hauptwohnsitz auf den Kapuzinerberg verlegen.[2]
Quelle
- www.sn.at, 24. September 2021
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten im Wandel der Zeit, Seite 129
- ↑ www.sn.at, 7. Oktober 2022