Gnadenalm

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Gnadenalm im Sommer.
Gnadenalm im Winter, Blick nach Südosten Richtung Radstädter Tauernkamm.

Die Gnadenalm ist eine Hochalm im Pongau zwischen Untertauern und Obertauern und liegt am Fuße des Radstädter Tauern.

Geografie

Die Gnadenalm befindet sich im Südosten des Bundeslandes Salzburg an der Nordseite des Radstädter Tauernpasses. Die Gebirgsgruppe um Obertauern gehört zu den Niederen Tauern. Auf einer Seehöhe von 1 275 m ü. A. beginnend, erstreckt sich der Talboden auf einer Fläche von ca. 400 ha bis in eine Höhe auf etwa 1 350 m ü. A. Die gesamte Fläche der Gnadenalm befindet sich im Landschaftsschutzgebiet Obertauern und ein großer Teil in einem Pflanzenschutzgebiet. Die Alm wird durch die Nördliche Taurach entwässert.

Geschichte

Bis zum 17. Jahrhundert war die Gnadenalm im Besitz des Erzbistums Salzburg. Im 17. Jahrhundert vermachte der damalige Fürsterzbischof größeren Bauern im nördlichen Taurachtal die Gnadenalm. Die Alm wurde in zwei Teile aufgeteilt, die Vordergnadenalm und die Hintergnadenalm. Für die vordere und die hintere Gnadenalm wurden jeweils vier Bauern ausgewählt. Seit jeher wurde die Alm im Sommer zur Viehwirtschaft genutzt. Bis in die 1980er-Jahre wurde die Milch zur Gänze auf der Alm zu Butter und Käse verarbeitet. Heute wird die Milch zum Teil verarbeitet und zum anderen Teil an Milchgenossenschaften abgeliefert. Bereits in den 1920er- und 1930er-Jahren wurde die Weissenhofhütte auf der Hintergnadenalm als Skiheim betrieben und war eine von vier Unterkünften für die ersten Skifahrer in Obertauern. Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Gnadenalm nur noch für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. In den 1990er-Jahren eröffnete im Bereich der Vordergnadenalm ein Restaurant, die "Gnadenalm". Seither hat sich die Gnadenalm auch im Winter als touristisch sehr wertvoll für die Skiregion Obertauern entwickelt.

Fremdenverkehr

Sommer

Neben der großen touristischen Bedeutung wird die Gnadenalm im Sommer, wie seit jeher, zur Vieh- und Milchwirtschaft genutzt. Die Alm ist im Sommer Ausgangspunkt für zahlreiche Wanderungen wie z. B. zum Johannesfall und zur Südwiener Hütte.

Winter

Besonders populär ist das Langlaufen, denn die Gnadenalm verfügt über ca. 15 km Loipen. Darüber hinaus wird eine beleuchtete Rodelbahn mit ca. 1,5 km Länge angeboten. Weitere auf der Gnadenalm praktizierbare Wintersportarten sind das Schlittschuhlaufen und das Eisstockschießen. Zudem verfügt die Gnadenalm über eine Langlaufschule und ein Biathlon-Camp. In den letzten Jahren nahm die Zahl der Ski-Tourengeher stark zu. Seit den 1990er Jahren werden auf der Alm Pferdeschlittenfahrten angeboten, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Probleme

An der Katschberg Straße in Richtung Radstädter Tauernpass bei der Gnadenbrücke auf Höhe der Vordergnadenalm. Eine Aufnahme in den 1950er- oder 1960er-Jahren.

Seit vielen Jahren (Stand März 2021) besteht im Bereich der Gnadenalm ein Parkchaos. Besonders an schönen Sommer- oder Winterwochenendtagen parken die Autos sogar entlang der Katschberg Straße (B 99). Der Ansturm der Gäste sei kaum bewältigbar, so Bürgermeister Johann Habersatter (Liste Habersatter). Auch während der Wintersaison 2020-2021 waren an Spitzentagen Hunderte Langlauf-, Skitouren- oder Schneeschuhwanderer in den Bergen rund um die Alm unterwegs.

Geplant ist daher - eigentlich bereits seit 2012 - ein neuer Parkplatz mit 80 Stellplätzen, der das Abstellen von Autos in geordnete Bahnen lenken soll. Dafür soll auch eine eigene Zufahrtsstraße, etwas weiter oben als bisher, Richtung Gnadenalm gebaut werden. Die Parkplätze sollen allerdings voraussichtlich gebührenpflichtig werden.

Naturschützer wie Winfrid Herbst vom Naturschutzbund sprechen sich gegen einen neuen Parkplatz aus, sie rechtfertigen dies mit der sensiblen Landschaft und fordern Alternativen durch Förderungen des öffentlichen Verkehrs dorthin. Direkt an der Landesstraße gibt es bereits eine Postbushaltestelle.[1]

Weblink

Weblink

Quellen

  • Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar. Hinweis: Da das BEV mit Anfang November 2022 sein Internet-Link-System umgestellt hat, sind noch nicht alle Salzburgwiki-Weblinks auf AMap korrigiert (Stand 8. Mai 2023).

Einzelnachweis