Urnenfelderkultur

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Die Urnenfelderkultur (1 250 bis 750 v. Chr.) ist eine kulturelle Periode der Endstufe der prähistorischen Bronzezeit, die sich bis in die frühe Hallstattzeit erstreckt und von der angenommen wird, dass sie Niederschlag einer Wanderung ist, die Dorische oder auch Illyrische Wanderung genannt wird. In der Urnenfelderzeit erreichte auch der inneralpine Kupferbergbau seinen Höhepunkt.

Allgemeines

Die Urnenfelderkultur ist eine kulturelle Phase der Spätbronzezeit und erstreckt sich auch noch in die Hallstattperiode A und B. Sie ist nach der damals gängigen Bestattungssitte benannt. Da die Brandbestattung und die Beisetzung in Urnen aber auch in anderen zeitlichen Perioden und Kulturen vorkommen, wurden für die Urnenfelderkultur zusätzlich kennzeichnende Kriterien, wie bestimmte Bronze- und Keramikformen, definiert.

Die Verbreitung der Urnenfelderkultur erstreckte sich über weite Teile Europas, wobei zwischen einem östlichen und einem westlichen Kulturkreis unterschieden und innerhalb dieser Kulturkreise regionale Ausformungen beschrieben werden. Das Bundesland Salzburg wird der oberbayrisch-salzburgisch-südoberösterreichischen Gruppe im westlichen Urnenfelderkulturkreis zugerechnet.

Die Urnenfelderkultur kennzeichnende Bestattungsriten

Die Toten wurden samt den Grabbeigaben auf einem Scheiterhaufen verbrannt und die Überreste des Leichenbrandes in Tonurnen beigesetzt. Diese Bestattungen erfolgten teilweise zu Hunderten nebeneinander (Urnenfelder), wofür u.a. das Gräberfeld bei Kelheim in Deutschland Beispiel gibt, während Das hallstattzeitliche Gräberfeld in Uttendorf im Pinzgau und Das Gräberfeld auf dem Pestfriedhof in Bischofshofen größtenteils erst nach dieser Kulturperiode entstanden sind.

Die Urnenfelderkultur kennzeichnende Keramikformen

Typische Gefäßformen sind der Doppelkonus und die Zylinderhalsurne, sowie Töpfe mit eingeschwungenem Hals und Buckelwarzen an der Gefäßschulter. Darüber hinaus kommen vierhenkelige Terrinen vor.

Die Urnenfelderkultur kennzeichnende Bronzegegenstände

Kennzeichnende Waffenformen sind mittel- bis endständige Lappenbeile, Lanzenspitzen, Vollgriffschwerter, Dolche, Messer mit stark gewölbtem Rücken, sowie Messer mit Ringgriff oder kurzer Griffzunge. Bei den Pfeilspitzen dominieren solche mit Tülle und Widerhaken. Als Bronzeschmuck dieser Periode wurden Nadeln mit unterschiedlichster Kopfform, schwer gerippte Armringe und scheibenförmige Gürtelschließen mit Hakenfortsatz hergestellt. Erstmalig in Österreich treten in der Urnenfelderzeit Bronzefibeln auf.

Urnenfelderkultur im Bundesland Salzburg

Der Urnenfelderkultur zugerechnete Funde sind von zahlreichen archäologischen Fundorten in allen Bezirken des Landes bekannt. Lediglich im Lungau konnte bisher nur eine einzige Fundstelle beschrieben werden.

Es handelt sich dabei hauptsächlich um Grabfunde, um einige Hortfunde, um zahlreiche Einzelfunde (Streufunde) von Bronzen und Scherben, um Funde im Zusammenhang mit dem Kupferbergbau, bzw. der Verarbeitung von Kupfererz, sowie um Wohnstättenfunde.

Exemplarische Fundstellen im Bundesland Salzburg

Quellen