Saharasand

Saharasand, Saharastaub wird durch Zufuhr heißer Luft aus dem nördlichen Afrika, aus der Wüste Sahara, alle paar Jahre zu besonders heißen Tagen nach Salzburg transportiert.
Saharasand
Auch kann diese Sahara-Luft feine Sandpartikel mit sich führen, was sich in meist gelben Niederschlag, besonders auf Kraftfahrzeugen, offenbart. Am 18. Juni 2013 waren faszinierende Farbenspiele in den Wolken über dem Land Salzburg zu sehen, die durch Sahara-Sand ausgelöst wurden.
Am 5. April 2016 wurden durch eine südliche Höhenströmung große Mengen von Saharastaub nach Mitteleuropa herantransportiert und sorgte im ganzen Land für erhöhte Feinstaubwerte. An allen Messstellen des Landes wurde an diesem Tag der Tagesgrenzwert für Feinstaub (50 Mikrogramm pro Kubikmeter) deutlich überschritten. Die höchsten Feinstaubkonzentrationen wurden mit mehr als 80 Mikrogramm pro Kubikmeter im Salzburger Zentralraum gemessen. Mit Durchzug einer Regenfront sank die Feinstaubkonzentration zumindest in den nördlichen Landesteilen am darauffolgenden Tag wieder rasch ab. Nur im Lungau lagen die Feinstaubwerte auch noch am 6. April über dem Grenzwert.
Auch ab 24. Februar 2021 war Saharastaub in der Luft über dem Land Salzburg und trübte die Sicht ein. Die größten Mengen Saharastaub gab über Ostspanien und Südfrankreich, sich von Süden ein Keil mit Saharastaub erstreckte.
Saharasand transportiert Mikroben
Saharastaub bringt nicht nur den oft sichtbaren rötlichen Sand mit sich, auch ganze Gemeinschaften von Mikroorganismen werden mit dem Wetterphänomen bis in die Alpen transportiert. Diese Mikroben seien besonders resistent und können in völlig unterschiedlichen Lebensräumen überleben, fanden Forscher heraus. Dadurch können sie heimische Arten verdrängen und auch zu einem Gesundheitsrisiko werden.
Biologische Fracht in Gletscher eingeschlossen
Wissenschafter des Nationalen Forschungsrat Italiens (CNR), der Universität Innsbruck, Florenz und Venedig, untersuchten bereits 2017 in einer Studie diese biologische Fracht der Sandwolken, teilte die Uni Innsbruck mit. Im Winter werden die Mikroben demnach im Schnee und Eis des Hochgebirges eingeschlossen. Dort würden sie auch bleiben, die Temperaturerhöhung bedingt durch den Klimawandel fördere aber die Revitalisierung der übertragenen Zellen, hieß es.
Bildergalerie
Die Vorhersage der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) des Saharastaubs über Europa, Anzeige für Dienstag, 15. März 2022.
Baum im Saharastaub gefärbten Sonnenlicht (Standort Henndorf am Wallersee)