Saharasand

Aus Salzburgwiki
(Weitergeleitet von Saharastaub)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
mit Sahara-Staub angereicherte Wolken im Juni 2013 über der Stadt Salzburg.
Saharastaub im Schnee in den Hohen Tauern am 21. Juli 2013.
Bildmitte der Johannisberg. Unterhalb des Johannisbergs um den Hufeisenbruch erkennt man durch Saharasand braun gefärbten Schnee. Ein Bild von Wolfgang Seifert anlässlich seines Fluges entlang der Großglockner Hochalpenstraße mit Saharasand 23. März 2022.

Saharasand, Saharastaub wird durch Zufuhr heißer Luft aus dem nördlichen Afrika, aus der Wüste Sahara, alle paar Jahre zu besonders heißen Tagen nach Salzburg transportiert.

Saharasand

Auch kann diese Sahara-Luft feine Sandpartikel mit sich führen, was sich in meist gelben Niederschlag, besonders auf Kraftfahrzeugen, offenbart. Am 18. Juni 2013 waren faszinierende Farbenspiele in den Wolken über dem Land Salzburg zu sehen, die durch Sahara-Sand ausgelöst wurden.

Am 5. April 2016 wurden durch eine südliche Höhenströmung große Mengen von Saharastaub nach Mitteleuropa herantransportiert und sorgte im ganzen Land für erhöhte Feinstaubwerte. An allen Messstellen des Landes wurde an diesem Tag der Tagesgrenzwert für Feinstaub (50 Mikrogramm pro Kubikmeter) deutlich überschritten. Die höchsten Feinstaubkonzentrationen wurden mit mehr als 80 Mikrogramm pro Kubikmeter im Salzburger Zentralraum gemessen. Mit Durchzug einer Regenfront sank die Feinstaubkonzentration zumindest in den nördlichen Landesteilen am darauffolgenden Tag wieder rasch ab. Nur im Lungau lagen die Feinstaubwerte auch noch am 6. April über dem Grenzwert.

Auch ab 24. Februar 2021 war Saharastaub in der Luft über dem Land Salzburg und trübte die Sicht ein. Die größten Mengen Saharastaub gab über Ostspanien und Südfrankreich, sich von Süden ein Keil mit Saharastaub erstreckte.

Saharasand transportiert Mikroben

Saharastaub bringt nicht nur den oft sichtbaren rötlichen Sand mit sich, auch ganze Gemeinschaften von Mikroorganismen werden mit dem Wetterphänomen bis in die Alpen transportiert. Diese Mikroben seien besonders resistent und können in völlig unterschiedlichen Lebensräumen überleben, fanden Forscher heraus. Dadurch können sie heimische Arten verdrängen und auch zu einem Gesundheitsrisiko werden.

Biologische Fracht in Gletscher eingeschlossen

Wissenschafter des Nationalen Forschungsrat Italiens (CNR), der Universität Innsbruck, Florenz und Venedig, untersuchten bereits 2017 in einer Studie diese biologische Fracht der Sandwolken, teilte die Uni Innsbruck mit. Im Winter werden die Mikroben demnach im Schnee und Eis des Hochgebirges eingeschlossen. Dort würden sie auch bleiben, die Temperaturerhöhung bedingt durch den Klimawandel fördere aber die Revitalisierung der übertragenen Zellen, hieß es.

Bildergalerie

Quellen